Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Mühlenstein

Mühlenstein

, m.


I Mahlstein in einer Mühle (I), als Gegenstand rechtlicher Regelungen vor allem in Müller- und Zollordnungen, als Abgabe, auch als Handelsartikel
  • [Zolltarif] welch gast her brengit einin mölstein, do von gibt her ein quart
    1327 BreslUB. 114
  • inden voerseyden ooftsiis zel mede in horen leyen, glas, cannen, moelenstenen, quaernstenen, sliipstenen ende al hertstene, die van buten lants coomt
    nach 1374 UtrechtRBr. I 120
  • so hant si [Zinspflichtige] geben ze miet von disem jare 22 ℔ minus 5 ß h. und 100 ayer und zwen muͤlstein 
    1383 WürtUrb. 301
  • es ist ouch gesetzt, das ein iekliche müller sin zarg zuo dem mülstein füegen sol, als wit im das meß geben ist
    14./15. Jh. SchweizId. XI 851
  • du solt nit zuom pfand nemmen den understen und obersten m[ülistein] 
    1525/1707 SchweizId. XI 850
  • item der mühlenstein seyndt die gebennte schuldig uff eine dagreiß zu führen, doch daß der müllner in der wiederkunfft ihnen gebührlichen kosten gebe
    1585 LuxembW.(Majerus) I 199
  • item erkennen noch dieselbe [meyer undt scheffen], daß wan die mühlen eineß mühlensteinß vonnöthen, der hoff schuldigh seye, den mühlenstein eine bahn meylenwegß abzunehmen, daß ist mit dem sonnenschein außzufahren undt widerumb zu kommen, vermitz den fuhrleuthen ihren gebührenden kosten
    1681 LuxembW.(Majerus) I 142
  • die handelung mit sothanen muͤhlensteinen als ein regal uns [Markgraf zu Brandenburg] allein reserviret und vorbehalten, und solches keinem, wer der auch sey, gestattet werden solte
    1689 CCMarch. IV 4 Sp. 114
  • neue oder alte geschaͤrfte muͤhlsteine sollen zuvor mit kleyen abgemahlen, auch die muͤhle wenigstens alle 24 stunden geschaͤrft werden
    1765 DigJurSax. 654
  • circulare wider das einbringen fremder muͤhlensteine, und wie solchem vorzubeugen
    1770 NCCPruss. IV 7430
  • insbesondere rechnet man hie und da, doch nicht immer ohne widerspruch, zu dem bergwerksregal: ... gemeine steinbrüche, namentlich auf mühlsteine 
    1817 Klüber,ÖffRecht 597
  • een molensteen die loopt es have, ende al dat ruerechtech es
    oJ. Meijers,LigurErfr. I Beil. 4
  • im muͤhlen-dienst sind unsere unterthanen mit den uͤbrigen zwang-mahlgaͤsten schuldig, die auf unserer korn-muͤhle erforderlichen muͤhlensteine umsonst anzufahren, auch wenn es noͤthig ist, den muͤhlen-teich aufzueisen
    oJ. StaatsbMag. VIII 219
II als pars pro toto: wie Mühle (I) 
  • dyess nachgeschrieben ist des hoffs recht und wistum zu Remych ... wyr wissen auch fr. u. gn. l. h. pont zu R., syn moellen stain zu B., und der sieben scheffen husser des hoffs von R., da sy ynen wanen
    1462 CoutLuxemb. I 110
III volkstümliche Bezeichnung für den Engelgroschen oder Schreckenberger, eine Silbermünze; nach ihrem anfänglichen Münzort neben der neuen Mühle zu Annaberg
unter Ausschluss der Schreibform(en):