Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Muttermage

Muttermage

, m.

glossiert lat. cognatus AhdGlWB. 426
Blutsverwandter, Mage (I) mütterlicherseits
  • he [Jesus] uuas allun liof môdarmâgun 
    1. Hälfte 9. Jh. Heliand9 V. 785
  • soe aegh dat kijnd dat to bitiogane jn den lioedgarda toluasum, mey achte faedirsmeghum ende mei fiouwer moedirsmeghum [darf das Kind das mit 12 Eideshelfern, mit 8 väterlichen Verwandten u. mit 4 mütterlichen Verwandten, in der Familiengemeinschaft bezeugen] 
    um 1100 (Hs. 1464) WesterlauwersR. I 156
  • vindet man [als Vormund] niht iͤrs [der chinde vnd der vrawen] vater mage, so gebe man in einen ir můter mage 
    um 1275 Dsp.(Eckh.1971) LR. Art. 55 § 2. ebd. 59 § 1
  • [wer phleger sin mag] ist daz man des niht vindet, der ir vater mac ist, so gebe in einen der ir mvͦter mag si
    um 1275 Schwsp.(L.) LR. Art. 59
  • swa ein vater mag vnd ein mvͦter mag kriegen vmbe ein erbe, da sol der vater mag erben vnd der mvͦter mag nvͥt
    um 1275 Schwsp.(L.) LR. Art. 275
  • [vormunt] sol sin der frowen ir wirt ... hat si des niht, so sol ez sin ... der chinde naehster vatermak ... mugent si sin niht gehan, so ist ez ir mutermak 
    1276 AugsbStR. Art. 60
  • wo iemand kriegt umb ain aigen man, er sei sein, oder ob der aigen man selber laugent, das er sein nicht ensei, den sol man bestellen und umb fragen seiner nagsten můter mage 
    ÖLR. 1298 Art. 20
  • swer ... ain únser burger fúr aigen anspricht, mag der únsern burger ... mit drin mannen, die desselben únsers burgers naͤhsten anerbornen můter mag sint, besezzen, die die sippschaft raiten kunnent, das er das geniessi
    2. Hälfte 13. Jh./15. Jh. ÜberlingenStR. 27
  • ez sont och vatermag und můtermag, die in gelicher sipp stand, es sigint frowen und man, gemainlich ... erben
    1381 KonstanzRbfRotB. 18
  • nimt aver en vri scepenbare wif enen biergelden ... unde wint sie kindere bi ime, die ne sint ire nicht evenburdich ... dar umme ne nemen sie der muder erve nicht, noch nemannes die ire mach von muder halven [aL. Hs. 14. Jh.: moder mach] is
    SspLR. III 73 § 1
  • wa waisen werdent die sol ain apt besorgen mit phlegern, mit zwain erberen die vatter maͤg sind, vnd mit aim von muter maͤgen 
    1408/17 Reyscher,Stat. 40
  • wer ouch einem lantgrafen verlumdet wirt, daz er ein lantzügling, ein ledig kind ... sye, mag der daz der herschaft nit absetzen mit zwey mutermagen vnd einem vattermagen, die einander als nach syen, daz sy ein e wol gescheiden mag
    1417 Zürich (Region)/GrW. I 87
  • [minderjährige Kinder] sol daz gotzhus bevoͤgten mit zwein den nechsten vattermagen vnd einem můtermagen 
    1421 FürstenbUB. VI 276
  • das vatermag und muotermag glich mit einander erben und nach der lingen des pluez
    1475 Sankt Gallen/GrW. V 204
  • das vierde glid söllent vattermag vnd muttermag glich erben
    Ende 15. Jh. LuzernStR. 28
  • wo aber von den eltern jren kindern kaine gerhaben gesetzt ... werden, so soͤllen ... durch die oberkait selbs ... gerhaben von vatter vnd můter mag ... gesetzt ... werden
    TirolLO. 1573 III 41
  • geht vor dem wort maag das wort vatter ald das wort mutter, so zeucht es sich nicht auf schwagerschaft, sonder auf blutsfreundschaft und wirt gebraucht ... wenn es antrifft ein erb. die personen, so da tragen des abgestorbnen geschlechtsnamen, sind v[atermagen], die verwandt sind von irer mutter wegen, sind muttermaag 
    1626 SchweizId. IV 97
  • wan einer ... so arm der sich mit syner arbeyth nit vßbringen kan ... so geschwüsterte kind, so dem armen zu dritten vnd necher verwandt, eß sige vom vater oder muter march einanderen helffen zu erziechenn schuldig sin
    1629 GlarusLB. II 55
  • [ein Witwer, der sich wieder verheiraten möchte,] soll ... seine erste ehrnkinder nach rath ... naͤchster ... freund von vatter- und mutermaag außsteuren
    1683 UlmG.u.O. I 4 § 2
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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