Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): nachlassen

nachlassen

, v.


I etwas hinterlassen, vererben
  • twe ehelude vp einen hoffgude gesetten, vnd die frouwe vor emme gestoruen, vnd oer nhalaten man von dem hoffherren oer nhalaten guedt nha hauesrechte gekofft vnd ore man nha der handt oick verstoruen were, vnd die beiden echte kinder nhagelaten, offte die kinder des nhagelaten guedes oer vaders oeck geneten sollen, oder off nha hauesrechte dem hoffherren dat samtguedt veruallen sy? ... sollen de kinder des vaders nhagelatene guedt halff geneten
    1363? Westfalen/GrW. III 156
  • R. ... hed nalaten eyn perd
    1395 HildeshUB. II 480
  • men seget, dat hie nalete wol xivc guldene
    2. Hälfte 14. Jh. BremGQ.(L.) 82
  • [stirbt j. ohne Erben,] so neme de here van deme lande de helfte der nalatenen gudere vnde de rad de andern helfte to der stad nütticheit
    um 1400 SchleswStR. 30
  • [die Kläger] habin geclait zcu C.S. seligin nachgelassenen gutern
    1436 HalleSchB. II 413
  • K. ... hat in gerichte ere slottel gelecht vn hot gelutbort, dat se vt ere gudere gegangen hefft in eren degelickes cleder vnd hefft eynen eid geboden, dat se van eres mans nagelaten gudere nicht mer behelden hefft dan eres degelikes cleder
    1437 Danzig(Hirsch) 240 Anm. 18
  • willen ehre kinder dat vor ein recht nalaten, van kindt na kindt
    1444 Panten,RQNordfriesl. 108
  • senden wi juw vthscrift older waraftigen ... tuͤgenisse ener schrift, de vnse selige vader vnde vedder mank eren vnde vnser lande priuilegien to ener dechtnisse nalaten vnde vns geeruet hebben
    1447 DithmUB. 52
  • zo zal zij gherecht erve bliven van mijnen nalatenen gueden
    1459 MnlWB. IV 2135
  • synes nachgelaßin geldes unde gutis
    1474 PössneckSchSpr. I 118
  • [Behauptung, daß] ire nochgelossen erb und guter an sie als rechte erbnemen ... gefallen sien
    1475 FreibergUB. I 388
  • [altes Recht der Landleute,] ob si liberben hetten, elich oder unelich, das die ir nachgelassen gut in erbs oder fryer gabs wis behalten ... möchten
    1486 Obersimmental(BernRQ.) 52
  • stervet de man und de fruwe is unvorwedderkeret, befruchtet sik erer utstürunge, se si mit em beervet edder nicht, se mach tehen tom landvagede ... und klagen sik in alle nagelatene gueder, lehen und barschop
    vor 1531 RügenLR. Kap. 151 § 12
  • wil sich ymants besibbenn oder czihen czu nochgelossenen guttren, das sal her thun in dem gerichte, do die gutter ynnenn geligenn sein
    1546 (Hs.) Wasserschleben,SuccO. 141
  • des verstorbenen freunde und nehesten erben, welche sich dero nachgelassenen guͤter unternehmen, seyn dessen schuld zu bezahlen schuldig
    1583 HadelnLR.(Pufendorf) II 3
  • uneheliche kinder, sonst natuͤrliche in rechten genannt, koͤnnen ihres vaters nachgelassen guͤter nicht erben
    1583 HadelnLR.(Pufendorf) III 16
  • stirbet jemand ohne kuͤndige erben, sein nachgelassen gut sol man dem rahte uͤberantworten zu bewahren jahr und tag
    1586 LübStR. II 2 § 14
  • [beim Tod eines Untertanen] sende wy dar vort unsen vaget ... unde latet dat nagelaten gudt bekummeren by enen broecke, dat se dat gudt by eyn ander waeren
    Ende 15. Jh. CTradWestf. I 192
  • wann aber ein bruder mit tode abgehet, so hat jede schwester von dessen nachgelassenen stamm-guͤtern die helfte dessen, was ein jeder bruder davon empfaͤnget, zu geniessen
    1738 BremRitterR. 10 Anm. c
II eine Person als Witwe(r), Waise, Erbe zurücklassen; jn. in anderer Weise hinterlassen, zurücklassen; Partizip: hinterblieben
  • frawe Else H.s B.s rittere seligin nachgelassene witwa
    1274 Plauen/CorpAltdtOrUrk. I 224
  • twe ehelude vp einen hoffgude gesetten, vnd die frouwe vor emme gestoruen, vnd oer nhalaten man von dem hoffherren oer nhalaten guedt nha hauesrechte gekofft vnd ore man nha der handt oick verstoruen were, vnd die beiden echte kinder nhagelaten, offte die kinder des nhagelaten guedes oer vaders oeck geneten sollen, oder off nha hauesrechte dem hoffherren dat samtguedt veruallen sy? ... sollen de kinder des vaders nhagelatene guedt halff geneten
    1363? Westfalen/GrW. III 156
  • we vth deme ampte vorstoruett vnde eynen echte szoene nhalett, wyll he des vader ampth nha ouen, szo is he frig vor allerleye stucke beyder der stadth vnde deme ampte tho donde, wes in dath ampth rort; isz des nicht, szo mach de fruwe dath ampth nhabesytten jar vnde dach vnd nicht lenger
    1418 Nyrop,Saml. II 37
  • von vormundeschaf unsers unmundigen vettern graven G. sines nachgelaszen sones und siner erbin wegin
    1439 MansfeldKlUB. 592
  • daernae sall K. ... myt oer mans naegelatene kinderen, tot geliker scheydinge gaen van alle de to gewonnene guede
    1455 OmmelWarfc. 64
  • vormundere der nagelaten husfrouwen T.E.
    1458 RigaErbb. 107
  • des vorstorbin mannes nachgelaßene tochter
    1474 PössneckSchSpr. I 116
  • daer eyne hoffhorige vrouwe weͤr, de er verhilgede an eynen anderen man, de nycht hofhorich en wer, unde daer by verstorve unde lete nycht na eyn unberadene dochter, wes deme heren dar aff vervallen weͤr van versterve
    1483 CTradWestf. III 179
  • isset, ... dat unse leven soens beide ofte erer eyn echte erven van en gheboren naelaeten, so mogen see desse vorg. erve ... oren kynderen erven unde nalaten [Bed. I]
    1494 OstfriesUB. II 415
  • wor auerst we kyndere vnde vader efte moder naleeth, de eruet vp syne kyndere, vnde nicht vppe vader efte moder
    1497 HambStR.(Reincke) 113
  • nachgelassene kynder
    1498 ZSchles. 5 (1863) 356
  • wat dem gnaden- edder na-jare der kercken-deener nagelatener wedewenn unnd waisenn deith bedrependee, willen wi idt darmede also geholdenn hebbenn, dat de wedewe mit ehrenn kindern up dem lehen-gude mach ein vullenkamen jar bewahnenn blivenn, alle nuttunge mit seyende unnd inarnende tho genetende hebben
    1526 HadelnPriv. 29
  • H.Sch. ... im nahmen der ... frowen G., seligen H.S. nahgelathen 
    1528 RigaErbb. 236
  • wil de eine vam adel ut des andern gerichte ... einen offenbaren deder einer halsdaet ... halven halen, he mot borgen nalaten im gericht, dat he em wil recht und nein unrecht doen
    vor 1531 RügenLR. Kap. 167 § 1
  • P.V., volmechtich gemaket van seligen D.v.d.H. nhagelathen negisten verwandten frunden und formundern syner kynder
    1540 RigaErbb. 283
  • efft by leuende des latesten eldern welck van den vthgesunderden kindern storue vnd vorder kindere nalethe, eff den kindes kinder dat andeel des vorstoruen eldern gelick veddern, ohmen effte meddern scholden entfangen van den gudern eres grotevaders effte der grotemoder
    1. Hälfte 16. Jh. Langenbecksche Glosse/HambStR. 266
  • von seinem nachgelaßnen anndern ehegemahel
    1553? Fischer,Erbf. II 209
  • wäre idt sacke, dat wol verstürve und 2 ervnehmen nahlete, un de moder wolle wedder enen andern mann nehmen, so schall se ersten dat erve des vaders delen [lat.: si moritur quis et heredes duos reliquerit, mater uolens nubere alteri prius diuidet hereditatem] 
    vor 1558 (Übs.) SchwerinStR. 284
  • die nachgelassene frau soll nach ihres mannes todte zu gerade haben und behalten [folgt Aufzählung]
    Zeitz 1562 S. 279
  • wuͤrde aber der verstorbene keine soͤhne, oder sohns-soͤhne, sondern nur toͤchtere oder schwestere, oder deren kinder nachlassen, und also das stamm-erb-gut auf die stamm-vettern verfallen
    1577 BremRitterR. 14
  • setzen wir, daß ein jede nachgelassene wittib, so gutes geruͤchts ... ist, in vnverruckten wittibstand das handwerck treiben ... moͤge
    1599 OPfalzLO. 272
  • ist ein kind des erblassers vor ihm gestorben, und sind von demselben ein oder mehrere enkel vorhanden; so faͤllt der antheil, welcher dem verstorbenen kinde gebuͤhrt haͤtte, diesem nachgelassenen enkel ganz, oder den mehreren enkeln zu gleichen theilen zu
    1811 ÖstABGB. § 733
III
ermäßigen, vermindern, erlassen, abschaffen
  • soll diß gebott dem ehegenanten H.R. nimer mehr nachgelassen werden
    1395 (Hs. 16. Jh.) SchrBodensee 3 (1872) 116
  • ob ich schäden hab, daz stet an iren genaden ..., waz sy mir an der gullt nachlassen 
    1431 Indersdorf I 225
  • ein thumprobst mag die besserungen so verfallen, in disem hoff ganz oder zum teil nachlassen oder schenken nach sinem willen
    1438 Burckhardt,Hofr. 97
  • was aber der abbt oder sein vodern den vogtdienst nachgelassen hetten an der von H. willen und wissen, da sullen sy darob sein, daz der wider kunfticlich gegeben werd
    1448 GöttweigUrb. p. 109
  • wir ... haben in nachlassen die vogtey, dy sy vns schuldig warn gewesen drewzehen jar, alle jar zwaintzig pfund pfening
    1456 MBoica XIV 222
  • es sollen auch burgermeister und ratte ... daran sin, das unser vorgegeben ordenung von unelichen biwonen und andern gehalten und die penen davon inbracht und niemant nachgelassen werden
    1465 HeidelbStR. 491
  • dy schuld biß an 4 pfunt ist ihm von gnaden vnd kainer seiner gerechtigkait abgesprochen vnd nachgelassen worden
    1472 Indersdorf II 5
  • szo den der gnant L.M. sullich [Beweis-] erbieten dem bimelten H.B. nachgelasßen hat, szo thut der bemelte H.B. sulchem seynem erbieten nach billichen volge
    1474 PössneckSchSpr. I 331
  • wii en mogen uns ... an ... unsen tegeden neyne wis den natolaten vorseggen
    1486 HamelnUB. II 388
  • ist sollicher artickel jnen zu eren und gefallen nachgelassen und abgethan
    1488 UrkSchwäbBund. I 33
  • [Bitte, daß] wir ime auch der stat geborlichenn teyll des unngelts also der vierdenn groschenn freyenn unnd nachlassenn 
    1496 FreibergUB. I 447
  • [etwas ist] in aus gutwilligkeit u. nit aus gerechtigkeit nachgelassen, allein solchs aus bete erlangt
    Ende 15. Jh. WürzbZ. I 1 S. 498
  • welli in der statt den bilgrin herberg, essen und trinken geben wöllen, ist inen gönnt und das ungelt nachgelassen 
    1500 FreibDiözArch.2 9 (1908) 257
  • ob einer vber vor geuͤbt, nachgelassne vnd gerichte misstat schlechtlich mit worten andern dergleychen vbels zu thun ... drohet
    1507 BambHGO. Art. 202
  • damit dann die vbeltat, von beschwernuss wegen der kosten, dester weniger verdruckt oder nachgelassen werden: so soͤllen jme alle andere die vnsern, so in demselbigen vnserm halssgericht bey dem cleger sitzen, den kosten helffen tragen
    1507 BambHGO. Art. 250
  • wo aber der hofmaister die zwen pfening wandl nachgäb und ließ, so soll der richter den dritten pfening desselben wandl auch begeben und nachlassen 
    1518 NÖsterr./ÖW. IX 222
  • so sol sich niemant auf solich nachlassen [Schuldenerlaß] vertrösten und darumb dester weniger oder nachlessiger arbeiten; dann wo solichs mit ichte vermerkt, wurd man kain nachlassen tun
    1523 Franken/Sehling,EvKO. XI 75
  • dergleichen mag auch die dienstberkhait durch etlich aus der gemainschaft nicht nachgelassen werden
    1528 ZeigerLRb. 273
  • sy [winfächter] söllend niemands am ungelt ichtz nachlassen oder uberheben, besunder wie und was sy am ungelt fächtend, allenklich dem wasserschriber angeben
    1531? KonstanzWirtschR. 39
  • wann nun die zeugen zugelassen vnd angenommen seind, sollen sie nachgeschrieben eidt schweren vnd keiner deß erlassen werden, es wer dann, daß beyde partheyen den zeugen den eidt mit freyem willen nachliessen 
    1534 MainzUGO.(Saur) 8v
  • felt aber ... ein fest in der wochen zu, so sal [dem Prädikanten] darkegen ein predige nachgelassen werden
    1534 Mecklenburg/Sehling,EvKO. V 266
  • deß vorgenannten holzs soll der vorster hieten; für solches wirdt ime ain ganzer dienst von ainem viertl ackers von uns nachgelassen 
    1539 NÖsterr./ÖW. IX 558
  • [der Zeugeneid] mag dem gezeugen von den parthen nachgelassen werden, das er den nicht thun darff
    1541 König,Proz. 86
  • daß die straf nach vnserm ansächen ane miltrung vnd nachlaßen erstattet werde
    1548 NydauFrhB. 54
  • remittere noxam. vergeben, verzeihen, nachlassen, schencken, zu gut halten
    1550 Schöpper,Syn. 13b
  • ob gleich ein grundt oder erbguet durch erdbiden oder wassergüß zum thail verderbt oder hingenommen wierdt, so mag doch dem grundtherren derwegen mit recht nicht auferlegt werden, an dem grundtdienst ichts nachzulassen, sondern der dienstmann ist nichts weniger schuldig, im den völligen grundtdienst zu bezahlen
    1552/56 Walther,Trakt.(Ri.) 18
  • zu nachlassung der rest nit zu rathen. wir seind auch aigentlich dahin entschlossen, hinfüran kainem unserm ambtmann ainichen rest mer nachzulassen 
    1568 HofkInstr. 346
  • wann sich ain partei den ... aid zu thuen erbeut, und die gegenpartei ist an denselben erbieten genüegig, last ine den aid nach, ist solliches ... als ob der aid gelaisstet worden wäre
    1599 NÖLREntw. I 26 § 8
  • [Übschr.:] von frid nach lassen. anno domini 1550 hatt man den frid nach gelassenn, welche frid zusamen gehept habenn, vss gnomen die friedbrüch vnd thottschlag frid
    2. Hälfte 16. Jh. AppenzLB. 1409 Art. 117
  • ein unzuchtmeister schwöret, alleß waß er sicht ... von unordnungen, überbau, oder unbillichen dingen ... daß soll er bey einer straf ... verbiethen, und da darwider gehandlet wurde, die peen abnemmen, und niemanden nachlassen 
    1618 GengenbachStB. 87
  • weilen bey abrüfung der geld-zinsen und anderen nachlässen auch billich und recht erachtet wird, dass die handwerks-leüt mit ihren ein zeit har gesteigerten löhnen nachlassen, [wird eine Lohntabelle erstellt]
    1658 GraubdnRQ. II 152
  • allesz beÿ obgemehlter straff, so herr richter gewiszlich kheinen nachlossen werdte
    1672 MHungJurHist. V 2 S. 280
  • sollen alle gefelte urthel einem hochw. hrn. prälaten überbracht, und mögen diese nit allein von ihme bestättet oder die strafen gesteigeret, sondern auch dieselbe gemilteret oder gäntzlich nachgelassen werden
    1736 EngelbergThalr. 141
  • der kaiser kann solche [taxordnung der Reichskanzlei] weder nachlassen, noch moderiren
    1770 Kreittmayr,StaatsR. 145
  • [der Landesherr hat] in gnadensachen das recht zu dispensiren a) verwirkte strafen nachzulassen, zu mildern oder abzuaͤndern
    1786 Gadebusch,Staatskunde I 339
  • eintheilung in den auferlegten, nachgelassenen und vorbehaltenen beweis. die bedeutung des ersten ist für sich selbst klar, der zweite wird einem lossprechenden erkenntniß als eine suspensive bedingung vorgesetzt
    1830 Puchta,Justizämter II 206
  • rabattiren, abziehen, nachlassen; von einer auf zeit oder frist gekauften waare und deren betrage, weil sie gleich baar bezahlt wird, etwas gewisses (gewoͤhnlich nach procenten) abrechnen oder abkuͤrzen
    1832 Schlössing,KaufmWB. 268
IV
etwas erlauben, keinen Einwand erheben
  • ime [dem Käufer] solt eyn ziele nachgelaßen werden
    um 1471 Erler,NeustadtWeinstr. I 93
  • v.g.h. hand nachgelassen, das man in ietlichem zwing mag richten vmb eigen vnd erb, wo geschworne gericht sind
    1489 WillisauAmtR. 100
  • ist doch solche rachtung [zwischen dem Reich und den Schweizern] von jnen gantz abgeschlagen aus den ursachen, das wir jnen das landgericht ... und dartzu die schloss und flecken, so sy erobert haben, nicht nachlassen wöllen
    1499 UrkSchwäbBund. I 385
  • so min gnediger herr thůmbprobst vß sundren gnaden vnnd gůttem willen nachlasset 
    1502 Schauberg,Z. 2 (1847) 139
  • so wir zw ym komen sein, hat er vns vnsere brieff vnd priuilegia heime zunemen vorgunst vnd vnsere antwort selbst zw machen nochgelaszen 
    1501 GörlitzRatsAnn. I/II 9
  • die hůt der kinder ... ist macht vnd gewalt über ein fry mensch, den zy beschirmen, der von iugent halb sich selb nit beschirmen mach, mit stattrecht gegeben und nach gelassen 
    1520 Murner,Inst. 15v
  • haben wir [Deutschordensmeister dem livländischen Ordensmeister] ... gegont, gegeben, vorheischen, nachgelassen vnd bestetigt
    1520 RevalStR. II 132
  • wo aber solchs darüber und ausser unsers nachlassens und verwilligens geschee, sol dasselb weder pündig noch kreftig [sein]
    1521 WindsheimRef. 156
  • das eyn radt bey jme begerd, er solde durch dy finger sehen vnd nachlassen, was dy von A. gegen dem probst vnd dem closter vornehmen wurden
    1522 MittOsterland 6 (1863/66) 35
  • andere heilig oder feyer tag vnd erstgemelten puncten mögen die partheyen nit nachlassen, noch auch rechtlicher ordenung sich nicht verzeyhen
    1530 Schenck,GerichtsO.(Günther) 30
  • wir ... ordenen auch, das nymants wehre tragen sal, es werde dan ihme von vns ader dem rathe nachgelassen 
    1534 FrankenhausenStR. 484
  • alle priester, so nicht keusch können leben, sollen sich verehelichen. es soll auch keinem nachgelassen werden, bei einer verdechtigen person zu wohnen
    1540 Chemnitz/Sehling,EvKO. I 1 S. 540
  • meher iß im durch den barkmeister nochgelossen worden, daß sie die bede mossen mit dem schachte mügen bauhaftik halden, diweil wir noch nicht recht kunnen wissen, ab wir auf den rachten gan[g]e sein
    1541 GraupenBergb. 33
  • so haben wir angesehen ihre ... bitte, vorgunstigen, willigen und nachlassen aus unserer bischoflicher macht hiemit
    1542 KamenzUB. 204
  • semlicher ... vffsatz ... jst vnnßerm gnedigen herren von Costantz fürgetragen vnnd da selbs von bischofflichem stul vnnd gwallt nachgelaßen vnnd bewilligett [worden]
    1544 (Hs.) SchwyzLB. 48
  • daß man den schmieden von einem zentner eisen nicht mehr dann sieben pfund abgang gestatten und nachlassen sol
    1548 ZinnbgwO. 121
  • denen [die in todtsnöten sind] soll und mag man wol ein notgricht erlouben und nachlan 
    Mitte 16. Jh. Niedersimmental 80
  • solle an ainem yeden derselben schilt [Semmel] vber hernach bestimbts gewicht, ain lot vnnd nit mer nachgelassen werden
    TirolLO. 1573 VI 76
  • in den laͤndern der preußischen monarchie ist sowol dem adel als den staͤdten der besiz und die ausuͤbung des abzugsrechts und der nachsteuer selbst gegen die uͤbrigen koͤniglichen unterthanen nachgelaßen worden
    1785 Fischer,KamPolR. I 427
V etwas unterlassen, abstehen von etwas
  • wann die that nicht gar vollbracht, so ist wol zuerwoͤgen, ob der thaͤter wider seinen willen verhindert, oder freywillig nachgelassen 
    NÖLGO. 1656(CAustr.) 65 § 7
VI etwas überlassen, übertragen
  • kann ein auszug nur bis zum ableben des auszuͤgers an den gutsbesitzer oder an einen dritten durch abfindung nachgelassen, verkaufet oder veraͤußeret werden
    1790 Thomas,FuldPrR. III 85
unter Ausschluss der Schreibform(en):
unter Ausschluss der Schreibform(en):