Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): naschen

naschen

, v.


I stehlen, heimlich oder unerlaubt genießen
bdv.: nappen
  • so scholen se [Gastwirte] iummer wesen truwe / unde ok holden truwe knechte / de alder malke don na rechte / unde ok nicht alto vele naschen / dat gelt vth ander lude taschen
    Mitte 14. Jh. SchachbStephan V. 4186
  • wehr denen hüetern in die hütten zu eßen tregt und den rechten gehesteig nit gehet, er nasche in weinpörn oder nit, der ist in der herrschaft straff gefallen
    1670 NÖsterr./ÖW. XI 144
  • weilen dann vielfältige schaden mit naschen obs, kraut, rüben, pfähl und treubelstehlen vorgehen
    1761 WürzbDiözGBl. 25 (1963) 158
II betteln
vgl. geilen (I)
  • mendicare, bydden, naschen, gyren, gilen
    um 1425 DiefenbGl. 355c
  • naschen geylen mendicare importune. rogare
    1482 Voc. 1482 x3r
III Unzucht treiben
  • ez heizet daz unkiusche, daz die nescher unde die nescherin naschent von einem ze dem andern, als daz vihe, ez sîn ledige oder êliute oder geistlîche oder werltlîche
    um 1275 Berth.v.Regensb. I 106
  • ich frag euch, ... wie man ainn strafen schol mit recht, der einem geet zu seinem weib naschen 
    15. Jh. Keller,Fastnsp. II 710
unter Ausschluss der Schreibform(en):