Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Natter

Natter

, f.

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auch mit Abfall des anlautenden n 
eine Schlange; sie wird bei der Strafe der Säckung (bei der Hinrichtung insb. von Elternmördern) zusammen mit anderen Tieren in den Sack miteingenäht, in welchem der Verurteilte dann ertränkt wird (vgl. Dig. 48, 9, 9)
  • czeter ubir einen uormaldyetin sone, ... der geleychit ist einr natirn, dy er eigin muter czu tode beist
    um 1390 BlumeMagdeb. 64
  • wer seinen vater odir muter totit ... den sol man ... in einen lederin sag vornehin mit einem affin vnde einr notern und mit einen hanen und mit einem hunde, und sol in werfin in ein wazsir
    um 1390 BlumeMagdeb. 169
  • dy addir beteykent der olderen vngelucke in desser telinge, wen he bytet deme iungen dat houet aff wen he sy telet vnde in orem telende sut man wu desse sin, wente de se bytet deme he dat houet aff wan he telet, vnde sy steruet wedder van den iungen addirn, wen sy byten sick or vth deme lyue
    SspGl.(Augsb. 1516) 156
  • die natter bedeut solcher eltern ungluͤck. dann von dieser gebaͤrung sagt man also, daß wann sie sich gatten wollen, so stecket das maͤnnlein sein haubt in des weibleins mund, darvon empfaͤhet sie, und aldo beisset sie dem maͤnnlein vor wollust das haupt ab. darnach wann sie die jungen gebieret, muß sie von ihnen wieder sterben. dann als dieselben sollen geboren werden, beissen sie sich aus mutterleib, davon sie dann von stund an stirbt
    oJ. Sachsen-Spiegel ... hrsg. J.F. Ludovici (Halle 1720) 239 Anm. d
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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