Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Öde/öde
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Ochsenrechnung
Ochsenstraße
Ochsenzoll
Ochsner
Ochtem
(Ochtembeute)
(Ochtempfennig)
(Ochtemzehnt)
(Ockengroschen)
öckern
Öde
, f.
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unbebautes oder nicht bestiftetes Land, auch Ortsname?
vgl.
bestiften (III),
Einöde
- Ch. de S. [de] oͤde 60 den.1220/40 ÖstUrb. I 1 S. 101 [ebd.ö.]Faksimile - digitalisiert im Rahmen von "austrian literature online (ALO)"
- Orolphus habet oed ubi residet, & quasdam decimas1280 MBoica XII 85Faksimile - in Google Books
- hofstedt, ganze und halbe lehen oder eden14./15. Jh. NÖsterr./ÖW. VIII 964Faksimile (ca. 52 KB)
- welicher ain öden hat aufgenomen und ainer kämb und wolt ain agker darauß machen, der soll zu dem perkherrn fur das gruntpuech kumen und sich da einschreiben lassen1527 NÖsterr./ÖW. VII 94Faksimile (ca. 46 KB)
- so ödt im dorf wärn, sollen ôn schaden des herrn und von den nachpern stiftlich gelegt werdenMitte 16. Jh. NÖsterr./ÖW. VIII 255Faksimile (ca. 46 KB)
- wer da öeden hüet die dem herren zuegehörten, geneüst er der, billich auch gibt er der1599 NÖsterr./ÖW. VIII 1065Faksimile (ca. 45 KB)
- auch ob einer ... ein weingarten zue oeden ligen ließ, so ist doch der inhaber deß pergrechtmeßigen grund solchen dienst davon richtig zu machen schuldig1599 NÖLREntw. V 163 § 1
- doch daß solches alles allein auff die erbawten vnd mit mannschafft besetzten hoͤf ... verstanden, vnd auff die oeden einig schaf nicht ... zugelassen werde1599 OPfalzLO. 351Faksimile, Ausgabe VD16-Nr. ZV 16290 - in DRQEdit
- so ein ambtman ainem anredet, daß er sein hauß oder acker stüftlich hielt und thuet daß nit, sprücht er wol es zu örn ligen lassen und davon gehen, ist dem herrn verfahlen leib und guet1635 NÖsterr./ÖW. VIII 651Faksimile (ca. 45 KB)
- die marchstain alsobalden als es sein kann setzen, worzue die spesen der oeden von der obrigkeit und der andern von der gemain beschehen solle1688 NÖsterr./ÖW. VII 667Faksimile (ca. 39 KB)
- insonderheit gehoͤren auch dem territorial-herrn die oede, unbrauchbar oder unbenutzt und unbebaute oerter (nicht aber diejenigen, welche die gemeinde eines orts bereits occupiret und nachgehends liegen lassen) welche in denen grenzen des territorio gelegen, zu1705 KlugeBeamte I2 237Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
öde
, adj.
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I
unbebaut, ungenutzt; öder Bauer Bauer auf bisher öde gelegenem Hof
vgl.
baulos (I)
- sie machôton Iêrusalem also wuosta alsô die huttun dero obazo, die man in demo boumgarten tuot, diu danne ôde stât, sô daz obaz în gelesen wirtum 1000 Notker/DWB. VII 1143
- damyt ni iere gvvter öd geleget vvurden1349 MBoica XI 298Faksimile - in Google Books
- Ch. de beneficio 6 sol. ph. retenta Michahelis in den oͤden lehen1361 GöttweigUrb. S. 234
- 7 huben öd, pringt 7 sca. ut vi.um 1390 SteirUrb. 304
- sol der meiger von dem öden gut 3 sch. gen umb win14. Jh. Burckhardt,Hofr. 199Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- wir aber daz der obgenant vnser hof öde wolt werden von iren wegen, so mugen wir in wol darumbe zu sprechen in vnser stifft, darein sy sich iarlichen erzaigen sullen mit irer errunge, ... vnd sullen daz danne pessern in dem nachsten jare darnach1426 MBoica XIX 115Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- wer auf dem aigen öd heuser hat, der sol das zwischen hin und des nachtaiding besetzen mit erbarn leuten die den umbsessen erbar und guet sein15. Jh.? NÖsterr./ÖW. VII 774Faksimile (ca. 47 KB)
- wie ... hewser, schewrn, hofstatten und ander gepewe durch unordnung und abgang auch brant und fuersnot oede und pawloß steen1521 SchlettstStR. 182Faksimile (ca. 74 KB)
- hat doch zuletzt der gut gebrauch angenomen, das nit allain öde und unfruchtber hofstat und gründ, sondern auch die wol erpauten und fruchtbaren gründe, wonung und erdtrich zu erbbestentnus mügen verlichen werden, umb das die in gutem wesen und erhaltung bleiben1521 WindsheimRef. 114
- was auch fur öd hofstët oder ander uberlentgrunt in das ambt gehörig diser zeit ungestift ödt ligen, sol der ambtman seinem höchsten vleis nach widerumben zu stift pringen1524 NÖsterr./ÖW. VII 777Faksimile (ca. 50 KB)
- alle die hoffstet haben, wo die sein oder sitzen, die sollen robaten und der richter soll nur zu ainem paum geën der auf der hofstet ainer steet die öde ist, und sol ruefen. kumbt ainer nit, so ist er zu wandl verfallen zwenundsibenzig phening1527 NÖsterr./ÖW. VII 88Faksimile (ca. 45 KB)
- ob ain guet, wisen oder äcker der obrigkait haimbföllig und öd oder sunst ligent gelassen und inner jarßfrist nit gestift oder erpauet wierdet, so mag sich die obrigkait für sich selbst solliches guets, wisen oder acker underwindenum 1569 NÖsterr./ÖW. VII 429Faksimile (ca. 47 KB)
- es solle auch kein huober ... die guether, so er vom gotshauss zu lehen tragt, ... oedt oder vnerbawen ligen lassen1579 Elsass/GrW. IV 79Faksimile (ca. 291 KB)
- wert ock dat grote doͤrp oͤde gelecht, so deelet men de forth, alse ander landt tho doͤrpe, vnd tho boel1593 JütLow. 1590 I 51 § 8Volltext (und Faksimile) - in DRQEdit
- wan ein geistlicher oder weltlicher über verjährte zeit ... von einen entzwischen nicht öed gelegenen sondern gebauten grund kheinen zehent gegeben ... so solle er ... mit solchen grund zehentfrei verbleiben1599 NÖLREntw. V 162 § 10
- ob sich begebe, daß ein hauß öede wurte, so soll der richter zueschauen und soll hinlassen einen garten oder einen acker, daß die wait verfertigt werdeum 1630 NÖsterr./ÖW. VIII 22Faksimile (ca. 45 KB)
- das ... den grundherren ihre güter unbemayert, öd und ungebawt liegendt verbleiben1635 Bayern/Oberndorff,Moratorium 67
- ob ainer ain öeden weingärten aufnähm von dem perkmaister und versprech demselben zu pauen und pewlich zu erhalten und thätt das nicht [der wird bestraft]1673 NÖsterr./ÖW. XI 24Faksimile (ca. 50 KB)
- entwurf dero bei dem gut H. ... bis anno 1729 sich befundenen robotbaren und öden bauern und chalupnern1743 Archiv český 24 (1908) 248Faksimile - digitalisiert im Rahmen von Czech Medieval Sources online
- daß denenjenigen unterthanen, welche vorhandene oͤde, und bisher ohnbenuzte gemeindsplaͤze anbauen, ... mit der abgabe derselben auf unterthaͤnigstes suppliciren ... werde willfahret werden1763 SammlBadDurlach III 354Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- da mittelst der kultur niemand das seinige genommen werden soll; so gebuͤhrt der vorzug der kultivirung eines oͤden und unfruchtbaren grundes am ersten denjenigen, der das jus pascendi oder nutzungs-recht hierauf erlangt hat1784 RepStaatsVerwBaiern II2 120Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- unter wahrhaft oͤden gruͤnden werden nicht nur heiden, filzen, moͤser und weidenschaften, ... sondern ebenfalls inseln, auen, anschuͤtten und einoͤdige wiesen, sohin alle gruͤnde gezaͤhlt, die bisher in keinem acker-zustand und zehendbesitze waren1802 RepStaatsVerwBaiern II2 120Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
II
unehrbar, liederlich
vgl.
los (I 2)
- wer der ist, der dem andern den tuͥfel buͥt, also daz er spricht, daz dirs der tuͥfel vergelt ... oder wer den andern ainen oͤden oder uppigen man haist oder wer spricht, du bist ain beschissen man ... daz man daz och fuͥr scheltwort halten wil und die luͥt darumb straͧfen nach des raͧtz erkantnuͥß1420 LeutkirchStR. 110
- sehend ir œd, uppig, erlos leben1. Hälfte 15. Jh. Netz V. 4752
- haben wir geordnet, das wellich ödes, verlümbtes wyb, so eins offnen, vnuerschampten lebens ist ..., einer frome tochter oder frowen, si si in der ee oder nit, an ir ere redt ... oder widerwertigkeit vnder fromen eelüten vnderstat zu stiften, durch das, das si erlogen böß sachen wider vnd für tregt, die sol an das halsisen gelegt vnd darnach ein ganz jar von vnser statt ... gewayst werden1503 FreiburgÜStB. 15
III
vermögenslos
- ist aber yemand als arm oder als oede, daz man hinder im phand nit vindet, den sollent und mogent sy heissen in ein kefien legen unz er gehorsam wirt1433 BaselRQ. I 1 S. 118Faksimile (ca. 218 KB)
IV
ungültig, nichtig (I)
- daß die testament öd erkant werden1520 Murner,Inst. 54Volltext (und Faksimile), Ausgabe von 1519 - in DRQEdit
- der verscheydet vntestieret, der gantz kein testament gemachet hat ... oder das er gemacht hat, ist zerbrochen oder oͤd worden1520 Murner,Inst. 71v (Inst. III 1)Volltext (und Faksimile), Ausgabe von 1519 - in DRQEdit
- wan aber ... sie [Ehefrau] ... vor ihme thodes verbleichen wurde, soll diese vorordnung thodt, öde und nichtig sein1619 BrandenbSchSt. II 548