Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Ödrecht
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Ödrecht
, n.
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I
Rechtsverhältnis, dem ein unbebautes, ödes (I) Stück Land bzw. eine unbesetzte Hofstelle unterliegt, insb. die Abgabenbefreiung auf eine bestimmte Zeit bei Wiedervergabe
vgl.
Baurecht (I 1)
- cehen schilling phenning geltes, di do ligent ze P. vmb den marcht auf ödrecht1320 AltenburgNÖUrk. 149
- in T. 10 1/2 beneficia quorum decem sunt instituta colonis, medium vero oͤdrecht1321 GöttweigUrb. S. 320
- zehen phenning geltz, di da ligent dacz T. auf oede recht dem erweren mann F.1327 SBernhStiftungsb. 281
- daz all ir urbar die in unser herschaft ze Bayern liegen, swann die ... urbar ... paufellig und oͤd werden von unfrid oder prunst ..., daz si ze oͤdrecht hin werden lazzen. in denselben jahren und auch frist sullen si chein schatz stiuͤr noch voͤgtsteur geben1344 Rockinger
- [Zinspflicht eines Bauern,] er beziug ez dann mit briefen an als vil; ob der pawr nichtz gicht auf grunt und auf bodem und gicht, er hab daz gůt ze iaren verlantschult oder bestanden ze òdrecht oder ez sey im umb rechten dienst lazzen drew iar an pfenningBairLR.(Schlosser/Schwab) Art. 154
- L. curia ist ze oͤdrecht hinlazzen; soluit anno xlii14. Jh. OBayrUrb. 536Faksimile - in Google Books
- er haid dat gut zo joir besteden zu oedrecht1419 Wallraf 64
- wie der erw. h. E. ... das das vorg. gut verlassen, im vnd seinen erben zu ödrecht, vnd das er ze paw pracht, doch darumb nit brieff, noch vrkund hiet1458 Indersdorf I 355Faksimile (ca. 280 KB)
- schon vor einfuͤhrung des roͤmischen rechts kommen auf oedrecht, baurecht verliehene guͤter, gewoͤhnlich unter dem namen erbzinsguͤter vor, wobei der bauer das nutzeigenthum erhielt, wogegen der verleiher gewisse abgaben, eine art von aufsicht und bedingten heimfall sich vorbehielt1824 Mittermaier,PrivR. 430Faksimile - digitalisiert vom Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte
II
aus dem Ödrecht (I) zu zahlender Zins
- so sall hey [Pächter] van dat land zor zyt dat oedrecht geuen1434 Wallraf 64
III
öde (I) gewordenes Land oder Haus
- [Verkauf:] 1 halbe hofstat daneben ... und alles mein weydech und pawmstet und odrecht unden nach der praitten und gerten1447 ArchÖG. 1, 2 (1848) 45
- welicher meim herren sein erb oder sein behaust purkrecht, ödrecht oder ander grunt an dem rechtn dinsttag nicht verdient, hat verwandlt als oft er ainen tag verzeucht 72 dn.Mitte 15. Jh. NÖsterr./ÖW. VII 467Faksimile (ca. 44 KB)
- ob ainer oder mer meinem herrn von Zwetl di erb, es sein purkchrecht wehaustz guet oder ödrecht, nit an dem rechtn dienstag verdient, hat verbandlt als oft er ain tag verzeucht 72 dn.1499 NÖsterr./ÖW. VIII 832Faksimile (ca. 34 KB)
- wer auch ödrecht hiet oder abprunn, do gott vor sei, der schol zimerholz nemen in unsers herren holz und wald ân all anfal15. Jh. NÖsterr./ÖW. VIII 903Faksimile (ca. 40 KB)
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