Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Pfändung

Pfändung

, f.

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I Handlung, mit der eine Sache oder ein Recht durch den Pfandgläubiger oder in dessen Auftrag von einer hierzu autorisierten Amtsperson beim Pfandschuldner in Beschlag genommen wird, metonymisch: rechtlicher Erfolg dieser Handlung, auch der dadurch herbeigeführte Rechtszustand
  • incumit abir die selpgeldi nicht herinher ... cumit dan der sichein herin, di zu rechte vur un phandungi liedi sal, daz sient alli die die wazzir undi weidi mite umi nuzzin ... undi beidi enimi herrin gut geldin
    um 1230 MühlhsnRb.2 125
  • negene pandinge mach de scoutete doen sonder scepenen
    1252 CorpMnlTekst. I 46
  • swâ v́ch dekein leit oldir vngemach beschêhi von iemanne, es wêri von phandunge, von verbietenschi oldir von dekeinen dingen
    1272 Basel/CorpAltdtOrUrk. I 188
  • swâ ain burger mit des râtes vrlup den lantman pfendet, der sol das reht hân von der stat von der gehorsami, das er es mit vrlup hat getan, swas schaden er der pfandunge het gehebt
    1291 SchaffhRbf. 29
  • swer den herzogen gepfent hat, daz sol er wider tůn und swas in der pfandunge verlorn waͤre, das sol der pfender gelten
    1293 EßlingenUB. I 101
  • wær aber, daz der herren aintwederm auf des andern strazze dehein schad geschæh von raub oder von pfantung, daz gein hundert pfunden regenspurger gezuͤg oder mer, da suln die jungen herren umb laisten, als vor geschriben ist, untz ez widertan werde
    1293 Bayrischer Landfriede/MGConst. III 616
  • swer dem pfenter pfantung wert, der git uns fuͤnfzehen pfunt
    1294 MünchenStR.(Dirr) 44
  • engat die pfundunge [für einen Schaden wegen Leistungsverzug] an deheinen lantfride noch an geistlich noch an wertlich gerihte
    1297 StraßbUB. III 118
  • [Privileg, daß] alle, die dasselb haus fuͤret an nerlichen dingen, an wein vnd andern ze nucze der armen leͣut vnd des spitals, den daselbs rechte guͤtichait erczaigt wirt, vreylichen fuͤrfuͤren an mautt noch von dhainem vnserm richter oder amptman oder von dhaim vordreͣr irrung yetweders, als mit phendung vnd solicher lay dhain sawmung leide
    1299 OÖUB. IV 317
  • alle strazze suln geoffent und gevriet sin uͤber al unser lant auf dem land und auf dem wazzer an fuͤr sogetan pfantung, die man tůt fuͤr unser guͤlt
    1300 Bayrischer Landfriede/MGConst. IV 1217
  • ist ein man besezzen in Vriberc unde hat suͮne oder gesinde, vor di he antwerten wil oder pfandunge liden wil, di mac ouch nimant ingeeischen ane wunden, man muz in lazen vorgebiten
    um 1300 FreibergStR. II § 14
  • scut dhar en pandinge van, mit then panden scalmen nicht don mer bi rade der ratmanne
    1303 Bremen/Lasch,NdStB. 9
  • voort, dat elc mensche panden mach ende houden bi sinen eede up andren, van tween jaren tachter van huus hueren, ende van moelne-cense ende van raem-cense, ende die pandinghe doen up eenen dach ende elken pandinghe zonderlanghe
    1304 CoutBruges I 313
  • so sol si niemen ... laidigen mit pfantvnge an in selben oder an ir gvͤt
    1304 LandauIsarStR. 226
  • [der Gläubiger] solde den richtere bidden, dat he eme der pandinge hulpe weret
    1310 RüdenStR./Seibertz,UB. II 75
  • umbe allen den gebresten ..., es si von pfandunge old von gevangnust wegen old von deheinen andern sachen
    1311 BaselUB. IV 17
  • [bei Zahlungsverzug] mag [der Gläubiger] uns darzu pfenden mit gewohnlicher pfandung ohne allen unsern zorn
    1316 Böhmer-Ficker 470
  • schaden ..., ez si mit phantunge oder mit raube
    1318 HohenloheUB. II 99
  • represaliae quod vulgo phandunge nominatur
    1320 Konstanz/Matzinger-Pfister,Paarformel 86
  • es sull auch der chünig jn, vnd ihren dienern aller ihrer pfantung bestetigen, die sie von keyser Heinrichen ... haben
    1325 Kurz,Fried.d.Sch. 488
  • [bei Leistungsverzug] sol in der chirchbrobst benöten, mit zusperren, mit pfantung, ausser hauses, vnd inner hauses
    1326 MBoica XIX 15
  • daz der richter dhain phantung auf der strazze erlaub an dez vicztůms wizzen
    SalzbLO. 1328 Art. 17
  • [werden die verpfändeten Augsburger Juden vom König ausgelöst,] so suͤln wir in ... berichten mit ander pfantung und satzung
    1330 MGConst. VI 1 S. 662
  • [Übschr.:] von phantung um derstandens gelt
    um 1330 BrünnRQ. 393
  • swer den gelt ein nimpt hat vollen gewalt vnz ze nöten an alz recht. mit zv sperren mit pfantung auzzer hauzz vnd darinne
    1334 MBoica XVIII 134
  • ob dhein auflauf, chrieg oder irrsal oder pfantung ... in dem selben frid geschæhen
    1335 MWittelsb. II 343
  • [Versprechen Kaiser Ludwigs, Wetzlar nicht verpfänden zu wollen:] so sullen die brif dhein chraft haben, die wir uber die phantung geben heten
    1337 WetzlarUB. I 532
  • daz die phandung vnd satzung ... mit vnserm [Kaiser Ludwig] wort, gunst vnd willen geschehen ist
    1341 FürstenbUB. II 146
  • es ist ouch geredt vnd gedinget, daz die lüte von Glarus den vorbenanten abt vnd das conuent ze Dissentis durch ir landmark zue Glarus nüt sond lassen schädigen, weder mit ross noch mit pfändung, noch in kein weg, so sehr sy es verwenden mögen
    1343 GlarusUrkS. I 186
  • das si ... fuͤr nieman ... nicht pfand noch pfandber sin sůllen, noch daz si ieman an ir libe noch an ir gůt, von dheinerlei pfandung wegen, angriffe
    1346 SiegenUB. I 183
  • wer daz, daz inmant uͤberfuͤr und si pfent, di pfantůng sullen si haben fuͤr einen raup, ob sie wellen
    1348 MGConst. VIII 558
  • wir haben ouch gesetzet, swelch burger einem uzman dienti uf reis oder uf pfantunge ane des kleinen rates willen unde gunst ..., der git zehen pfunt heller
    1. Hälfte 14. Jh. DinkelsbühlStat. 788
  • wer in der phantvng geholffen ist, der schol nyemancz veintschaft darvmb dulden
    1354 OÖUB. VII 374
  • das ... der rait die scheffene vnd burger von Wesel mit phandung raub brand kummer vnd name offt angegriffen ... werden vmb schuldvorderunge ..., die man meinet zu haben an den ... ertzbisschoff ... von Trier
    1358 CDRhMos. III 2 S. 639
  • die burger ... sollent keine phandunge důn in der phaffen huser
    1368 MosbachStR. 557
  • wir ... wellen nicht, daz von disen ... stetten und lendern ieman kein loeff oder uszog mache mit pfandunge, oder mit andern sachen, ieman schadge, dann mit urloub willen und wissent ... des raths
    1370 Schweiz/v.Frauenholz,Heerw. II 1 S. 121
  • met pandinge ofte met arrestamente
    1372 LübUB. IV 170
  • cůnne he hern Roleves medeborghere dar umme panden, dat wylle he don, unde in welker mate he de pandinghe dede, dar newille he os nicht to antworden
    1374 HildeshUB. II 230
  • swelhen schaden si dez fürbas nement mit dem rechten und auch mit potschaften mit nachraisen mit pfanttung mit zerung und mit gericht gaistlichen oder werltl. ... den sullen wir ... [ihnen] allen ab tun
    1377 MBoica XIX 51
  • weri daz wir old die uͥnsren dehein phandung tetin an inen old an dien iren old si old die iren dehein phandung tetin an uͥns old an dien uͥnsren, wedre teil under uͥns daz teti, der sol die phandung, die er denn getan hetti, fuͥrderlich lidig und ler wider tuͤn uf reht und soͤllen oͧch umb den stos, darumb denne die phandung beschehen ist, ze tagen komen, alz vor geschriben stat
    1378 InterlakenR. 74
  • [Übschr.:] von den phendung 
    1378 SilleinStRB. 100
  • man sal van eynre pandongen nyet me neymen, dan tzwene schillinge
    1385 Ennen,QKöln V 485
  • [Übschr.:] von phendunge erbe czins. keyn man ist phlichtig ummb seynen czins von seynen herrn wegin phendunge czu leiden wen also verre seyn czins wendit
    1386 GlogauRb. 10
  • was er [der Pfändende] ouch koste hette getan mit der pfandung, die redlich were, die sol im ouch abgan
    1389 Eger/RTA. II 163
  • brief umb pfantung und angriff unserer egenanten land
    1392 BairFreibf. 31
  • we pendynge wegert tegen recht, dar sall he nycht neen vor seggen, wu men ene myt twen borgeren overtugen kunne
    14./15. Jh. DortmStat. 176
  • wan der kauff oder die pfandung also geschehen were, so hetten die andern ganerben die losung daruff in einem jor
    1406 AdelsheimStR. 624
  • wann sy [smyde] wenen, das sy danne yr vordyenet lon uff sy behalden mugen mit phandunge unsers gepirges. daz wollen wir nicht leyden; wann eyniges sawmenuzze, dy sal dem andern nicht schaden brengen
    1406/07 BöhmBergR.(Gelnh.) 225
  • wo wat vordels is eyner stad dar ane, eft se unhorsam is umme penningschuld deme ryke, unde uppe de stad dar umme unde uppe de inwonere pandinge orleved werdet van dem ryke, unde nicht de achte? secge: mennigerleye vordel is dar ane
    1419 HanseRez. VII 28
  • soe wie gepant is, die moet hem uter pandinge doen binnen 14 dage
    1440 Fruin,KlSteden II 41
  • [Beschuldigung,] dat itwelke van on ... to mennigen tiden up unser kerken vriheit pandinge gedan hebben umme schuld ane der sulven unser kerken gerichte
    1440 HildeshUB. IV 268
  • vortmer schalme nenen manne aff panden sin herwede ofte sin harnsch, dat schal vri wesen sunder alle pandinghe 
    DithmLR. 1447(Eckh.) § 52
  • so wye dat panden will aen enigen eygendom off erffpacht, ... die sell die pandinge openbaerlic doen mit scout ende scepen
    1456 UtrechtRBr. II 235
  • ouch was kostens oder schadens von der pfandung wegen vfferstât, das ouch derselb schad vff die pfand geschlagen werd
    1458 ArgauLsch. I 187
  • [Beschwerde,] wie ir ... ungewondleich vodrung solcher steur auf die [Untertanen] gelegt und die bey pfenning irer varunden guetter ... von in zu haben ernstlich vermainet
    1464 GöttweigUB. II 578
  • jenyge pandinge vnd schattinge edder vorweringe
    1475 DithmUB. 76
  • ligender habe vnd gůt soll mit der execucion also nachgeuolget werden, das der geschworn fronpot einen span jn fuͤrnemen soͤllicher pfandung schneyden vnd nemen mag
    NürnbRef.(1479/84) XI 9
  • ligender habe vnd gůt soll mit der execucion also nachgeuolget werden, das der geschworn fronpot einen span jn fuͤrnemen soͤllicher pfandung schneyden vnd nemen mag, vnd den darnach vor gericht aufpietten
    NürnbRef.(1479/84) XI 9
  • was redlicher gerichtzschäden ungefarlich uf die gant und pfandung geen, die schlecht man gewonlich uf die pfand zů der erclagten und erfolgten schuld
    1488 NördlingenStR. 365
  • so aber die pfendung [bei schulden von spils wegen] nit gleich angends ... zu frischer that beschehen ist, soll es darnach nit zugelassen ... werden
    1503 EngenStR. 373
  • all pfandungen, die ... mit vrloub zu gand, sollen beschechen in der statt durch den weibel
    1503 FreiburgÜStB. Art. 44
  • all pfandungen, die, als ob stat, mit vrloub zu gand, sollen beschechen in der statt durch den weibel vnd sunst niemans, aber vffem land durch si, die landweibel oder der herren amptlüt vnd ammann, vnder denen die schuldner sind gesessen
    1503 FreiburgÜStB. 25
  • umb oir geistliche gulde ind renthen will die peindingh [der Geistlichkeit erlaubt werden]
    1512 BreckerfeldUB. II 202
  • keret einer pandinge einem deme he schuldig is, brok 1 unrecht, is v merk, an de herschop und iii punt jegen den cleger
    1532/38 RügenLR.(Cleist) 260
  • es soll auch in der pfandung vnd vollstreckung diese bescheidenheit gehalten werden, daß solch guͤter, so dem beklagten am wenigsten schaden bringen, vnnd doch den klaͤger so vollziehung der vrtheil genugsam seyen, genommen werden
    1534 MainzUGO.(Saur) 11r
  • niemannts soll ... iemants pfennden ... vs eignem gwalt, es sye dann im zuuor mit vrtheyl ... erkennt ... wordenn, vnnd dennocht nit selbs pfennden, sonnders den weyblen oder geschwornnen pfanndtpotten harzu verordnetten die pfandung zu thun beuelchenn
    1539 BernStR. I 269
  • ainem edlman, dem soll man vor durch ainen manprieff die pfanndtung anzaigen
    1540 Bergmann,München Urk. 60
  • so der cleger seine schulde und zuspruche jm hoffegerichte wieder einen lantsessenn biß auff die rechtliche hulffe erstanden hot, so mussen die kgl. obirgerichte jn der stadt execution thun vnd die hulffe mit der großen pfandung exequirn
    1. Hälfte 16. Jh. NLausMag. 53 (1877) 315 Anm. 6
  • [Übschr. der sogen. Pfändungskonstitution:] daß von pfandung und gefangen wegen am keiserlichen cammergericht gehandelt werden möge
    1555 RKGO.(Laufs) II 22
  • soll die frone, dem sulches gepuret, auf erforderung des partes unverzogenlich die pfandunge thuen
    1571 Richter,Paderb. I Anh. 140
  • vnsere stet vnd maͤrckt, so die pfandtung veblich heergebracht, darauff gefreyet seind, vnd jre aigne pfendermaister oder pfenderknecht bißheer gehabt ... werden sich jren pfanndordnungen nach derselben beschaidenlich gebrauchen
    1578 Bayern/Moser,RStändeLand. 882
  • darvan [Pfändung wegen vernachlässigter Deiche] den dick-richtern keine oldere pandverschriebungen in der pandung der beweglichen guͤter ... schoͤlen hinderlich sin, sondern schoͤlen voͤr allen creditoren den vortritt hebben
    1595 Hackmann Mantissa 22
  • e.h. möchten ... die ... pfarrunterthanen sambt deren kirchen ... mit ordenlicher pfandtung einziehen
    1597 AktGegenref.2 I 245
  • [Übschr.:] von pfandung und vergandtung
    1614 BernStR. VII 2 S. 819
  • oft tegens die pandinge pandtkeeringe geschiede, soo sal den pandtkeerder by sittenden gerichte betalinge moeten bewysen
    1619 GeldernLR. V 5, 4
  • an welcher pfandung die frau mit ihrer gerechtigkeit oder auch einig anderer hypothecarius ihme dem teichgraͤfen keine hinderunge thun mag
    1643 Hackmann Mantissa 47
  • wann sie [praeceptores] die kinder straffen mit worten oder der ruthen, nach gestalt der verbrechung, sollen sie gebührende moderation halten, ohne höniges sugilliren, stumpffreden, und deß orts ungehörige klagen und ansticheln, pfandung der bücher, rauff- stoß- oder ungestümmer schlagung umb die köpff, und was dergleichen unterschiedlicher ungebühr mehr sind
    1654 Frankfurt am Main/SchulO.(Vormbaum) II 445
  • von pfandunge. ein jeder soll sich an ordentliches recht genügen lassen, und ob er gleich rechtmässigen zuspruch hätte, doch alles eigenmächtigen fahens, pfandnis, und angriffe auf eines andern grund und boden gäntzlich enthalten
    1666? Mevius,MecklLREntw. 854
  • die von den visitatoren und zollbereitern an den reisenden oftmals ausgeübten groben excesse, auch unrechte pfändungen und andere dem commercio schädliche dinge
    1708 Hasse,LeipzMesse 239
  • die pfaͤndung dann soll auff folgende weiß beschehen. wann die schuld gichtig, und aber under einem guldin waͤre, weilen keiner den anderen umb solche geringe schuld fuͤr recht nemmen kann, so mag der ansprecher seinen schuldner auß erlaubnuß deß richters mit einem weibel pfaͤnden, und sich umb sein schuld mit pfaͤnderen, die dero wohl waͤrth, aber nicht daruͤber sind, selbs bezahlt machen
    1709 Mutach 83
  • die land-bereiter sollen ... alle monate einmal in den doͤrfern visitation halten und zusehen, ob und wie greben, vorsteher, schulzen ... ihr amt getan haben etc. die dinst-bestellungen gehoͤren ebenfalls unter der land-bereiter ... verrichtungen, imgleichen die executionen und pfandungen, die beobachtung der landes-verordnungen, damit ... [nicht] verbotene waaren ein- oder ausgefuͤret, auch sonst der herrschaft zum nachteile nichts veruͤbet oder vernachlaͤssiget werde
    1758 Estor,RGel. II 721
  • es wird aber durch die pfaͤndung die verjaͤhrung unterbrochen, dieweil der ruhige besitz gestoͤhret wird, der andere aber hierdurch erklaͤret, daß er wider des andern verfahren protestire
    1762 Hellfeld IV 2253
  • wobei man ... dem hochstift, soviel die dortig einschichtige unterthanen betrifft, nichts als die pfandung eingeraumt hat
    1770 Kreittmayr,StaatsR. 277
  • wenn sie unterthannen mit schuldiger entrichtung unserer geld- und natural forderungen nicht unweigerlich zuhielten, sondern hiermit in sträflichen aus- und rückstand verblieben, so ist unser probstgericht allerdings befugt, hierüber die execution oder selbstpfandung, auf art, wie hierorts herkommens, ohne iemands widerred vorzunehmen, und sich durch solche pfandung selbst zahlhaft zu machen
    1782 OÖsterr./ÖW. XII 118
  • nach geschehner pfändung ... soll der schuldner innerhalb 14 tagen mit dem gläubiger richtige rechnung pflegen, nach welcher die schäzung vorgenommen werden solle
    1793 Vorarlberg/ÖW. XVIII 358
II
Recht, eine Pfändung (I) vorzunehmen und ein Pfand zu verwerten
  • dede dat darenboven yemand unde worde dat ber odir ware gepandet, we dat gepandet hedde, de behylde syne pandynge darane
    1410 GöttingenStat. 299
  • wente de suluen gheystliken vrowen ... in deme ... erue nene pandinge hebben
    1434 LübUB. VII 544
  • wollen wir, ... daß unßerer universitet vögte zu einbringung deroselben jährlichen aufkunfften, den zwang und pfandung ... haben sollen
    1653 Caesar,MarbUnivPriv. 10
III Unkosten einer Pfändung (I) 
bdv.: Pfandschaden
  • [bei Mahnung will der säumige Schuldner] bodenlone und pandinge [ersetzen]
    1484 OstfriesUB. II 218
IV
wie Pfand (I) 
  • quemcumque ministerialium ecclesie villicus ad aggerem reparandum, vel ad quascumque res vehendas curribus suis ex mandato debito ire preceperit, pena prescripta, que pandinc dicitur, si supersederit, punietur, et eadem res, que pandinc [Bed. IV] dicitur, in gracia abbatis remanebit
    1130/61? TijdschrTaalLk. 65 (1948) 133
  • golt silber vnd edels gestain vich vnd ros vnd als daz man getreiben vnd getragen mach vnd pfantvnge swie so die gehaizen sein ... daz alles haiz wir varende gůt
    1295 Schwsp.(Kurzform II/Eckh.) LR. Art. 168a
  • [Bürgereid:] das derselbe ... einem burgermaister ... einen gelartten ayd swere, einer pfandung der crone zu Behem, burgermaister, rate vnd gemeyne der stat czu Eger ... treu ... zu sein
    um 1450 Siegl,Eger 26
  • so einer daz erfordert mag er wol pfenden ader, ab er der pfantung nit bekomen mag, so mag er nach im greifen und in in gefenknüs setzen
    1460 EgerStG. 23
  • wo der gephendt sein phantung vmb die vaylgefürt summa gelts mit sambt den schäden in dreyen tagen nicht lost, sol alßdann der richter dem, der am maysten auff die phandtung gelegt hat, auff sein anrüffen ain stanngenrecht besytzenn, vnd dem mit ainer stanngen vrtayl das gephenndt vnd vaylgefüert phand mit dem gerichtßstab einantwurten
    1496 TirolHGO.(Schmidt) 136
  • der wirt mag wol in seinn [vermietetes] haus gehenn, vnd darinnen den mietling pfenden desselben habe, souil, das er genuege habe vor seinen hauszins, ... die pfandunge aber sol er dem mitling sechs wochen lang zu guth halten, ob er dieszelben loesen wölle
    1543 ArnstadtStR. 47
  • dieser vorstandt [für den Kläger vor Gericht] soll bestalt werden, mit pfandung, bürgschafft, oder aber eydhaftig, nach wielkühr des bestellenden parths
    1. Hälfte 16. Jh. BreslStR. 57
  • begeb sich aber, das die failgebotne farende pfandung keinen kauffman finden würd
    WürtLR. 1555 S. 122
  • uͤbrige pferde, vieh, mobilien, zinnen, kupffer, messig, uͤbrige betten, leinen kisten vnd dergleichen gehoͤrett alles vnter die pfaͤndungh 
    1692 NStaatsbMag. I 911
  • wer der wer [der] die pfandung nicht pracht zu der tafern, als von alter herkommen ist, der ist uns ... pueszwirdig worden
    oJ. Bayern/GrW. VI 183
V wie Pfandwert (III) 
  • [Übschr.:] verbott, den dritten theil der pfandung uff die schulden zeschlachen, deren man einanderen wyter gstündet
    1613 BernStR. VII 1 S. 304
VI wie Pfandsumme 
  • nach unserem absterben von den ausstehenden pfennungen ... 5000 reichsthlr. den armen zu bezahlen
    16. Jh. Bauer,WaldeckWB. 164
VII Verhängen und Einziehen von Strafgeldern und sonstigen Erzwingungspfändern; Privatpfändung bei Schadenszufügung; das Recht hierauf; vereinzelt die durch die Pfändung entstehende Pfandverstrickung
  • wan enhein solich phandunge [von Vieh] recht ist, si geschech denne mit gerichte
    1299 Mohr,Cod. II 146
  • solchi phandunge also man uf der stat grabin von aldir hat gegebin. von vihe. uon pherdin. uon eseln. da suln der burger knehte vur phende
    um 1300 Förstemann,Nordhausen I 1 S. 64
  • weir dat sagge, dat eyman herweder dede, de is synre broderschaf gepant; inde steyt he eycht dage mit vravil in der pandingin, so gilt he wirzich m. zů bůsin
    1344/59 KölnZftUrk. II 181
  • [Verkauf:] dese hůve houts voerscreven, den houwe, amerwech ende veltghericht ende peyndinghe daer in als boschrecht is
    1347 Grafenthal UB. 148
  • ein bischof hat auch die recht daz alle tüb und frevel und blutige hant und alle phandung sin ist
    1383 Burckhardt,Hofr. 147
  • wo de swaren in der pandinge vnd schowinge gelouen hebbet. wan de sworen schouwet, dat se vppe diken, vredinge, tunen, koerwater ofte vppe waterwegen, wene se denne vinden brockaftich, den mogen se panden, vnde des scholen se ghelouet wesen
    um 1400 BillwLR. Art. 5
  • wart dar gevunden, dat de Beverlo hort der ebdeschen tom Liliendale, de pandinge in dem Beverlo hort in den Ottersbarch
    1437 Niedersachsen/GrW. III 220
  • das ... die unsern ... sullen ... vier gesworn feldhutere ... setzen ... uff yren lon an der pfandunge, nemlich von iglichem pfande sechs pfennige
    1480 JenaUB. II 279
  • das wir ... oberkait des gerichts vnd wildpann vnns vorbehalten haben ... ausgenommen die pfanntung nit
    1505 MBoica 22 S. 642
  • so sik imants, over twelf jaren olt, solliken vertidepenning to entrichten weieren werde, schal to ider tit durch den rat mit der pandinge darto gedrungen werden
    1537 PommVis. I 123
  • es sollen auch die höltzer ... in dem herkhomen und gebrauch der gericht, straff und pfandtung des der sy vor gehebt hat bleiben
    1553 BairFreibf. 230
  • bei poen der pfandung, die sie so offte von ihnen nehmen ... sollen, als sie straflich befunden werden
    1567 Mecklenburg/Sehling,EvKO. V 229
  • es seind auch die obrigkeiten schuldig und pflichtig, ihre untertanen mit ernste und vermittelst der pfandung dahin zu weisen, das sie den kirchen, kasten und dienern göttlichs worts, ... ihre gebührliche pechte, zehend, zins, opfer oder vierzeiten pfenning ... entrichten
    1573 Mark Brandenburg/Sehling,EvKO. III 130
  • da jemandes ohne des schulczen vorwißen ... viehe auß der pfendung ... treiben würde, derselbe soll auff drey marck gestraffet werden
    1582 ZMarienwerder 49 (1911) 27
  • ob merbedachter saltner gaisvich ... in den weingüetern befindt, und dasselbe vich schaden darinnen begangen hette, so solle er auch dasselbig pfenten, und im die pfantung verfallen sein, als erstens sollichem vich die zend einschlagen, und dreißig kreutzer von iedem haubt das pfantgelt sein soll
    1587 Tirol/ÖW. V 50
  • da aber ... denen poͤnal-mandaten resp. nicht gehorsamet wird, alsdann soll ... gegen die ungehorsamen entweder mit dem einlager oder mit gefaͤngniß, wie auch sonst mit der pfandung ... verfahren werden
    1597 HadelnPriv. 135
  • es ist auch biß anhero im heil. reich vielfaͤltig befunden ... worden, daß von etlichen staͤnden in fraudem constitutionis, anstatt der pfaͤndung einem andern nichts abgenommen, sondern allein verderbt, verwuͤst, oder zu schaden gebracht ... worden, als netz oder garn zerhauen, hund erschossen, das viehe verjagt
    1600 RAbsch. § 44/Emminghaus,CJGerm. II 160
  • welche [forster] auf dass desto bass ... den walt huiten und die uberfarer betretten konnen, und damit nit nottig sey, auf den dorpfern in den hoven und hausern nachforschung zu geschehen, taglichs die vrogen und pfandung auf der that thuen ... sollen
    1624 SPantaleonUrb. 509
  • das auslauffen an sonn- und feyertagen unter dem gottesdienst und predigten, wolle ein ers. rath noch ferner, wie bis dato geschehen abschaffen, sollen auch die hauer und dergleichen gesindt von dem platz unter denselben durch den gerichtsdiener mit pfendung ab und wekhgetriben werden
    1639 MHungJurHist. V 2 S. 191
  • verordnen wir hiemit, daß keine pfandung durch den boten, oder deichgeschwornen laͤuffer allein ... geschehen solle
    1658 Hackmann Mantissa 73
  • [Übschr.:] von pfandungen 
    1669 GesSammlMecklSchwerin I 93
  • mercke, daß eigene pfandung in den kayser-rechten verbothen, also, daß man eines andern vieh, so schaden auf jemands acker oder wischen thut, nicht einschuͤtzen kan
    1717 Blüting,Gl. III 75
  • pfand-geld, so demjenigen, welcher die pfaͤndung verrichtet, zukommet
    1743 AltenburgSamml. I 488
  • von spoliis, welche durch unerlaubte pfaͤndungen derer zuͤnffte veruͤbet werden
    1755 Cramer,Neb. I 119
  • pfandungen, welche nicht soviel zur sicherheit der schuld, als aus anderen ursachen oder eigenmaͤchtiger weis vorgenommen werden, seynd mit obigen pfandschaften nicht zu vermengen
    1756 CMax. II 6 § 24
  • pfaͤndung ... ist eine gerechtsame, da der eigenthuͤmer oder andere, deren aufsicht grundstuͤcke anvertrauet sind, die beunruhiger, welche daselbst schaden zufuͤgen, durch wegnehmung einer sache zum unterpfand des zu ersetzenden schadens zwinget
    1762 Hellfeld IV 2251
  • pfaͤndung ... so wird dieienige befugnis genennet, kraft deren die besitzer einer sache, oder andere, denen es aufgetragen worden, die stoͤhrer und beunruhiger ihrer rechte dadurch zur genugthuung zwingen wollen, daß sie etwas von ihren sachen zum unterpfande nehmen
    1762 Wiesand 816
  • es wird auch derjenige bruchfällig, welcher sich der pfandung widersetzet. werden aber die pfänder nicht gutwillig gelöst, so muß über die pfandung beym holz-gerichte erkannt werden
    um 1772 Pufendorf,HannovLREntw. Tit. 32 § 6
  • waͤre der holzgraf markherr: so wuͤrde die pfandung durch einen frohnen geschehen. sie geschieht aber durch die mahlleute, welches gemeine maͤnner sind
    1780 Möser,Osnabr.2 I 15
  • die pfaͤndung wegen unerlaubten huͤtens, uͤberfahrens, holz-, gras- und anderer dergleichen defraudationen
    1788 HalberstProvR. 6
  • pfändung heißt die eigenmächtige besitznehmung einer fremden sache, in der absicht, sich dadurch den ersatz eines zugefügten schadens zu versichern, oder künftige schadenszufügungen und beeinträchtigungen seines rechts abzuwenden
    1794 PreußALR. I 14 § 413
  • auf den bergmädern stehet dem eigenthümer des gutes frei, die pfändung selbst vorzunehmen
    1818 Tirol/ÖW. III 246
  • als schutzmittel des besitzes ist auch die pfaͤndung, d.h. die befugniß, eigenmaͤchtig dem stoͤhrer im besitze eine sache auf frischer that wegzunehmen, und solange in verwahrung zu behalten, ... bis wegen schaden, kosten und pfandgelds der gestoͤrte befriediget ist ... stehen geblieben
    1824 Mittermaier,PrivR. 141
VIII
Buße, Strafe, insb. für Feld- und Waldfrevel; offen zu VII 
vgl. Pfand (V)
  • quemcumque ministerialium ecclesie villicus ad aggerem reparandum, vel ad quascumque res vehendas curribus suis ex mandato debito ire preceperit, pena prescripta, que pandinc dicitur, si supersederit, punietur, et eadem res, que pandinc [Bed. IV] dicitur, in gracia abbatis remanebit
    1130/61? TijdschrTaalLk. 65 (1948) 133
  • so mogen sie ... unsern schultheis ... anrüffen, denselben, der sich also widersetzte, mit pfandünge darzu zu halten sein anzale an solchem hofwercke zu geben
    1454 WürzbPol. 128
  • sol unser ... keller ... macht haben, ... gegen den ... ungehorsamen mit ... straff und pfandung stracks furzufaren
    1528 Krautheim 208
  • jeder soll seinen schorstein ... bei der pfändung 10 sch. wert ausfegen lassen
    1599 DirschauWillk. 33
  • [Gebot:] wer durch gättern fährt, reut oder geht, dieselben nach ihms bei straff und pfandung zuezumachen
    1705 NÖsterr./ÖW. IX 820
  • wirdet auch das grasmän auf der gemain gänzlichen verbotten und zwar bei vierundzwainzig kreizer pfantung 
    1765 Tirol/ÖW. III 87
  • welche kue an s. Lorenzen tag nit drei löfel milch gibt, die ist in die pfentung verfallen 6 kr.
    oJ. Tirol/ÖW. V 38
IX eine Abgabe im Deichrecht
  • [es ist] gewontlich gewesen, dat in der dyckpandung na unsem lantrechte ein jder tho pandinge hefft gegeven 2 bremer grote
    1548 OldenbUB. III 477
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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