Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Pfaffe

Pfaffe

, m.

glossiert clericus, matricularius, clerus AhdGlWB. 459

I Priester, Pfarrer, häufig: Weltgeistlicher iU. zum Klostergeistlichen, auch allgemeiner: Person, die nach einer geistlichen Regel lebt; wegen der geistlichen Weihen nimmt er nur eingeschränkt am Rechtsverkehr teil; seit der Reformation meist pejorativ gebraucht für den röm.-kath. Geistlichen; vereinzelt für den Papst (15. Jh.); vereinzelt als Übersetzung von sacerdos für den jüdischen Priester (2. Hälfte 14. Jh.); die antonymische Verbindung mit Laie (I) bezeichnet die Gesamtheit der Priester und Laien und damit: jedermann; Pfaffe und Pfarrer ein Mitglied des Priesterstandes und der Inhaber eines konkreten Pfarramts (1333); weißer Pfaffe Ordensmann der weißen Benediktiner, nach der hellen Bekleidung (um 1260); mnl. pape vander justicie (1405/06) Priester, der den zum Tode Verurteilten beisteht
bdv.: Pfaffierer
  • ouch hât der chunig ze site daz pischtuom mahilen dar mite [fingelîn] swelehen phaffen er ze hêrren wil machen
    1060/80 GenesisW.(Smits) V. 145
  • papen unde wif, dorpere, koplude, unde alle de rechtes darvet oder unecht geboren sint ... de scolen lenrechtes darven
    1224/35 Ssp.(Eckh.2)Lehnr. Art. 2 § 1
  • de pape nimt geliken del der suster in der muder rade, unde geliken del den bruderen an egene unde an erve. [vor 1270: men ne mach nemanne seggen to enen papen he ne si gelert, unde gewiet to enen papen, unde mit scerene getekenet to papen, er en de rade an irstorve] swar aver de vrowe nenen bruder ne hevet wan enen papen, se nimt eme geliken del in deme erve alse in de rade. van des papen gude na sime dode ne nimt men nene rade, went it is allet erve, swat unde eme bestirft. de ungeradede suster ne delet nicht er muder rade mit dem papen, de kerken oder provende hevet
    1224/35 Ssp.(Eckh.2)LR. I 5 § 3
  • de pape delet mit deme brudere, unde nicht de monik
    1224/35 Ssp.(Eckh.2)LR. I 25 § 1
  • iewelk man mut wol vorspreke sin binnen deme lande to Sassen to lantrechte, sunder papen, den men an sime rechte nicht bescelden ne mach
    1224/35 Ssp.(Eckh.2)LR. I 61 § 4
  • papen unde riddere unde er gesinde scolen wesen toln vri
    1224/35 Ssp.(Eckh.2)LR. II 27 § 2
  • papen unde joden de wapen vuret unde nicht gescoren ne sint na erme rechte, dut men ene gewalt, men scal ene beteren als enen leien
    1224/35 Ssp.(Eckh.2)LR. III 2
  • is en pape enen borgere scůldich man mot ine wol ophalden oder sinen wagen oder sin gvͦt dat men nenen senedh dar vmbe soken ne darf
    1227 Braunschweig/CorpAltdtOrUrk. I 2
  • hi sal noch danne sueren indes papen hand dat hi ember getrowe sal sin den hus
    1236 CorpMnlTekst. I 23
  • en closter ... van witten papen 
    um 1260 SächsWChr. 164
  • geistliche phaffen unde werlike
    um 1260 SächsWChr. 256
  • dar zuo hant ... tuomherren unde pfaffen daz reht, daz man in irn hiusern guot oder liute durch iemannes clage niht sol verbieten
    1260/62 Basel/Keutgen,Urk. 116 [Dienstmannenrecht]
  • swie so mit dem gůte besezzen ist: belibet daz kint phaphe, daz nimet die rade, of dar nichein iuncvrowe nist. jst dar ein iuncvrowe vnde ein paphe, die teilen die rade vnder sich
    1261 MagdebR. II 1 S. 4
  • dekein leigebrûder sol phaffe werden noch dekein pfaffe sol zu hôher schûlen varen âne des hôen meisteres urlop
    1264 DOrdStat. 64
  • noch pape, noch vrouwe, noch mannes houet benedden xviii iaren, ne mach sake vorderen vor rechte, noch antworden, noch gud uplaten ofte geuen ane voremunt
    1270 HambStR. 24
  • da wart gesaczt der zende uf die phaffin zu hulfe einer vart zu deme heiligen grabe
    1273/75 SächsWChr. Sächs.Fs. 286
  • nu suͤlt ir hoͤren an wem man den strazraub muͤge began. daz tůt man an pfaffen ob si pfæfleich varnt. recht vmbe schorn. pfæfleich gewant an aller hande gewæffen
    um 1275 Dsp.(Eckh.1971) LR. Art. 42 § 3
  • ist daz ein chetzer wirt gevangen umbe ungelauben unde wirt den phaffen geantwurtet, wirt der bewaert, den sol man dem vogte antwurten mit libe unde mit gute
    1276 AugsbStR. Art. 36
  • ist daz ein shreiber valshe priue shreibet ... vnd ist er ein phaffe man shol im dem pishof antworten vnd shol im der sein pheflich ere nemen. dar nach wo in der werltliche richter begreifet do shol er vber in richten als vͤber einen laien
    nach 1280 Schwsp.(Langform M) LR. Art. 360
  • phafen vnd vrowen habent geleihes recht
    1295 Schwsp.(Kurzform II/Eckh.) Lehnr. Art. 4c (Kt)
  • slaith thi papa thene leia, sa driwe thi redieua ne vnder seta, alsa thi Brocmon thene otherne deth buta fretha [erschlägt der Geistliche den Laien, so nötige der Redjeve ihn zur Pfandsetzung, wie sie der (eine) Brokmann dem anderen leistet, ohne Friedensgeld] 
    Ende 13. Jh. BrokmerR. 46
  • thi papa mot nene lena waria [der Geistliche darf keine Ämter versehen] 
    Ende 13. Jh. BrokmerR. 98
  • dat nen leige na stades rechte mach vorsate slan an eme papen. noch nen pape an eme leigen
    Ende 13. Jh. LübMndStR. Art. 212
  • ob ein phafe odir ein geistlich man wirt gesen mit wertlicheme hare unde mit wertlichin cleiderin, den sal man haldin vor einen leien
    Anf. 14. Jh. GörlitzLR. Kap. 32 § 4
  • nimet eines pfaffen sun ein elich wib unde gewinnet her ... kinder mit ir, daz sint echte kindere
    1304 Magdeburg/Tzschoppe-Stenzel 476
  • das er niemanne, phaffen noch leyen, da kein unreht oder gewalt tuge
    1316 Schaffhausen/Böhmer-Ficker 472
  • wir verbieden, so wer eynen son hait, das er den nit paffe mach ane vnsern willen
    1321 Saarbrücken/GrW. II 7
  • were oͧch, das ein pfaffe beklagt wurde von eim burger, daz er in mit einem messer uͥberstanden hette, da sol er oͧch sin unschulde umbe tůn vor den drijen richtern der pfaffeheit
    1326 ZürichUB. XI 33
  • recht ein pfaffe mit einem layen vor werttlichen recht, wirt dem pfaffen an demselben recht wandl ertailt, di selben wandel sullen uns angevallen
    SalzbLO. 1328 Art. 3
  • swer icht nimt oder fuder fuert haimleichen oder offenleichen der pfaffen guͤt, swen si ligent siech an dem totpett oder swen si nu tot sint, der ist christenleichen panne und sol uns daz puzzen alz er stat an uns vindet
    SalzbLO. 1328 Art. 7
  • seinem phaffen mag man wol ein ros in wertleichem gericht anphahen, wan ein ros ist nicht ein geistleich dinch
    um 1330 BrünnRQ. 402
  • wir wellen und setzen, wenn der vorgenanten pfaffen oder pfarrer ... ainer stirbt, das der sein guet ... schaffen mag durch seiner sel willen oder seinen freunten oder anders, wem er will
    1333 München/Böhmer-Ficker 509
  • in desem lantfrede sullen sin alle phaffen, alle geystliche lute und iuden, de in disem lande sin
    1336 GöttingenUB. I 125
  • wir lazzen euch wizzen, daz wir ... den convent ... und darzu alle die pfaffen und ir gesellen ... in unsern besundern scherm und genad und auch ze einem besundern hofgesind genomen haben
    1337 OÖUB. VI 240
  • swa dekein phaffe oder ir gesinde gezigen wirt von ieman, der dar uͥber ane geverde swert, das si den einung verschuldet haben, und die vorgenanten herren nicht fuͥrbas ervaren mugent wand an dem einigen, da gat der phaffe oder sin gesinde mit sinem eide da von, und wolt er das nicht tůn, so sol er leisten den einung
    1339 BaselRQ. I 1 S. 18
  • man sol wizzen, wer zwech gesein mag oder nicht, daz sint chint, die zů irn tagen nicht choͤmen sint ze vierzehen iarn, und weib, wan umb eleich sach, do getzewgt man mit frawen und mit pfaffen und totgeschaeft, die an dem totpett geschehent
    1340 MünchenStR.(Dirr) 333
  • pfaffen und gaestleich laeut, den sol der richter anweiser geben, daz si zů irn rechten dester paz choͤmen
    1340 MünchenStR.(Dirr) 345
  • so schall nen frömmet kopman, kopslagenn binnen W., mith keinem papenn mönniche edder burenn ... de inth lanndt wahnen
    1341/44 WisbyStR. 181
  • man sol niͤmand zu ainem burger enphahen der ain pfaffe ist ... on aims bischof laůbe
    1344 MWirzib. V 84
  • eyn jůde dey sweren sal dey sal gaen in eyne sinagogen met dem richtere und mit deme cleghere und leggen dey hand bit an dat lyed des armes in dat bouk Levitici und dat bouk do men dan tho, und dey pape spreke eme vor den eed
    1. Hälfte 14. Jh. DortmStat. 173
  • wert en pape ghedelet van sinem erve mit ervegude, dat ne mach he nicht laten noch bekomeren denne to sinem live ane erven lof, sunder lives not
    1. Hälfte 14. Jh. GoslarStR. I 4 § 47
  • iczlich cristen man ist phlichtik sint czu suchen drie stunt in dem iare ... in dem bischtum do her inne gesessin ist. vreiheit ist obir drier hande: scheppinbare lute di der bisschove sint suchen sullin, pfaffin der babiste, lantzesin der erczprister
    1. Hälfte 14. Jh. NeumarktRb. 129
  • [n]yeman he si closterman of pape ridder of knape wedeue of begginehvsman ofte heyen man magh hir in desser stat herve kopen ... he en si vse borger
    1. Hälfte 14. Jh. StadeStR. 108
  • hweer so di papa iefta di leka eelk oppa oerem clagath, soe schel hiara eelkerlijck ane pape thiasa ende dae riochteren ane tredda setta, dat hiaet tre endighie [wenn ein Priester oder ein Laie jeder den anderen verklagt, so soll jeder von ihnen einen Priester wählen und die Richter sollen einen dritten einsetzen, damit sie es zu dreien beenden] 
    1. Hälfte 14. Jh. (Hs. 1464) WesterlauwersR. I 254
  • doch en sal wedder phaffe noch monnich, noch keyn begeben man formunde sin
    nach 1358 Rb.n.Dist. I 49 Dist. 1
  • waz oͧch phaffen in uͥnser eydgnosschaft, in stetten oder in lendern wonhaft sind, die nicht burger, lantluͥtt noch eydgnossen sint, die suͥlent kein froͤmdes gericht, geistlichs noch weltlichs, sůchen noch triben gen nieman
    1370 QbSchweizVG. 33 [Pfaffenbrief]
  • ein aigen mensch mag auch niht pfaff werden, noch geistleich an willen vnd wizzen dez herren. vnd wurd ez pfaff wider den willen dez herren, der herr moͤcht pei einem iar nach der zeit vnd im daz ze wizzen ist worden, den pfaffen wider aischen in seinen dienst. vnd der pfaff muͤst choͤmen, moͤcht er sich niht geloͤsen von der aigenschaft, vnd dem herren dienen in pfaͤfleicher weiz mit gepet vnd mit den dingen die einem pfaffen zu gehoͤrnt
    1390 (Hs.) BerthRechtssumme 876
  • ejn pfaff mag seinez vater erb nemen vnd auch lehen gůt enpfahen, da von si niht duͤrffen dienen mit dem swert oder mit andern ritterleichen diensten, besunder mit gelt iaͤrleicher zins. sterbent auch die pfaffen, so vellt ir vaͤterleich erb vnd waz si habent von aigem gůt auf ir mag. vnd habent si der niht, so vellt ez an die kirchen, da si gesezzen habent
    1390 (Hs.) BerthRechtssumme 912
  • pfaffen vnd der chirchen dienar sullen frey sein von allen weltleichen diensten vnd von allen stewren vnd peten vnd schaczung, die ander laut geben. idoch war ain stat pelegen von veinden ... so sollten die pfaffen helffen wachen
    2. Hälfte 14. Jh.? BerthRechtssumme 1712
  • kein phaffe darff sich kampffes underwinden; wenne man sol keinen phaffen zu kamphen vhan mit keinem rechte; wenne vormutwillet sich eyn phaffe, unde gelabit unde vorborgit er den kamph, so mus er den kamph volbrengen selber, ob er keinen gebrechen hat
    Ende 14. Jh. GlWeichb. 338
  • ein phaff waz in Jude in den tagen Herodis des kunigs
    2. Hälfte 14. Jh. CTepl. I 72 (Lk. 1, 1)
  • burglen abir unde kirchlen, da ein man deme riche keinen denst phlichtig ist abe zu tunde, daz mac lien phaffe unde wip
    14. Jh. (Hs.) Ssp.(Merseburg) Lehnr. II § 7
  • papen vnde closterlude vrouwen vnde de nener achteyn yar olt synt mogen nicht lauen vor de yennen de eyn lyt edder dat lyff vorbraken hebben
    um 1400 JyskeLov II 61
  • was eyn phaffe fürt kouffmanwar und die koufft und vorkoufft als eyn kouffman, so thut her billich kouffmans recht
    um 1400 LiegnitzStRb. 37
  • edellute und auch geistliche lute, sie sin pfaffen, münche oder nunnen
    1404 Weinheim 390
  • neghen ellen peers bruxsch lakene spapen bouf van der justichie
    1405/06 InvBruges II 219
  • an drierhande lůten beghet man den straz roůp: an pelegrime, an pfaffen vnde an koůflůten
    um 1410 Schwsp.(Kurzform/Gr.) Art. 42 (Kz2)
  • swa man eynes nůwen dorfes beginnet med nůweme bůwe, da mach des ertrikes heren zins vnde gelt wol von werden, also daz deme bůwemanne halbes korn vnde deme paffen der zende blibe
    um 1410 Schwsp.(Kurzform/Gr.) Art. 155a (Kz2)
  • pfaffen vnde wip, joden vnde kůstere vnde hirten de sůlen nicht reyse varen vnde, de nůwelichen wip genomen hant
    um 1410 Schwsp.(Kurzform/Gr.) Art. 253a (Kz2)
  • of een pape den anderen beclaeghen wolde of een leke enen pape wolde beclaghen, die sal dat vorderen voir geesteliken rechte
    1426/40 KleveStR. Art. 68
  • oick monike ind paepen ... ind all, die geestelike orden hebben, en moeten voir werlicke gherichte gheen voirspreke wesen
    1426/40 KleveStR. Art. 291
  • wa aber frowen, pfaffen vnd gaistlich lüte ir clagen seczen wend, die sol man beuoͤgten ... vnd sollen die saczung tůn mit ir hand, mit des hofrichters hand vnd mit irs vogts hand in des clagfuͤrers hand
    um 1430 RottweilHGO.(Irtenkauf) II 6
  • of de paap van D. eenig dykbaar land hadde, dat totter papelyker proeven niet en hoorde, dat sal hy dyken en dammen
    1436 UtrechtPlB. II 3
  • er hat ... mich geschuldigt; ich sy nit eliche und sy eyns pfaffen sone, dadurch ich, myn kinde und myn altern gesmechte sin an ere
    um 1450 Erler,NeustadtWeinstr. I 137
  • ein múnch oder ein pfaff oder eins herren amptman gitt kein zol diser staͮtt
    Mitte 15. Jh. BremgartenStR. 18
  • thes papa ield is bi sextiga merkum [das Wergeld eines Priesters beträgt sechzig Mark] 
    Mitte 15. Jh. EmsigerR. 148
  • slaijt ther en leija anne papa, sa ach [hi] sina rediewa anne fretha to retsane. slaijt thi papa anne leija, sa ach [hi] sine rediewa nena fretha to retsande, wara thi biscop is sijn riuchtere [erschlägt ein Laie einen Geistlichen, so hat er seinem Redjeven eine Friedensbrüche zu entrichten. Erschlägt ein Geistlicher einen Laien, so hat er seinem Redjeven keine Friedensbrüche zu entrichten, doch der Bischof ist sein Richter] 
    Mitte 15. Jh. EmsigerR. 162
  • wer von eyme bisschoue gewihet ist vnd mit eyner schern beschorn der heist eyn pfaffe 
    15. Jh. Prompt.jur. 31
  • nademmale dat jwen sone syner moder rade thogedeylet ys, alse en pape unde accolitus was, er syn moder starff
    1518 Wasserschleben,RQ. 16
  • ein pfarr soll zwen pfaffen haben vnd nit mer. sie soͤllen ee wyber haben, einer woͤll dann williglich keüsch sin. ire weiber soͤllen sein geboren auß dem flaͤcken, dar inn sie pfrůnden haben
    1521 Eberlin v.Günzburg I 110
  • der halben es auch wol billich und recht ist, das man nicht trunken und rohe pfaffen teufen lasse
    1526 Luther/Sehling,EvKO. I 1 S. 22
  • wer da hübig gut hat in den vorgenanten huphoff, er sy pfaff, edelman oder lay, der ist schuldig, inn huphoff zu antwortten
    vor 1530 PfälzW. I 308
  • wär, ob je keiner, der in denselben hooff gehörti, kind hat ... die ergeben geistlich lüth werden, pfaffen, münch oder nunen, so sollt sy kein herr erben, sondern iro nächsten freund, die in den hooff gehörten
    1532 Thurgau/GrW. I 284
  • so aber auch baalitische pfaffen, mönche, nonnen oder des geistlichen gesinds oder geschmeisses unter uns weren, denen on alle bekerung die seele ausfüre, denselbigen wollen wir den ort unsers begrebnis genzlich abgeschlagen haben
    1554 Magdeburg/Sehling,EvKO. I 2 S. 451
  • ein unerlich wiff offte eines papen byschlepersche
    1555 HambHandw. 584
  • da ein pfaff oder ein edelman freventlicher weis einen auflauf, mordgeschrei oder bindbare wunden mächte, derselbige verfällt dem pfalzgrafen churfürsten als obersten zentherrn für 32 ℔
    1561 Baden/GrW. V 234
  • sunst sollen die gewaltmeistern bevelch haben, die pfaffen und pfaffenhoren, so ein haus fol kinder haben und den nachbauren zum bösen ergerlichen exempell seyn ... anzugreiffen und hinder unsere heren vom rade zu brengen
    1579 Köln/ZDKulturg.2 4 (1875) 648
  • die pfaffen musten dem papst ... von ihren köchin, wenn sie ein kind hette, einen gülden geben, den nennet man ein milchpfennig
    1602 Wendunm. III 185
  • so ist er ein rechter pfaffenknecht, wie er sich dan neulichen zum pfaffen ordiniren laßen
    1604 ActaBrandenb. I 143
  • pfaffen, münchen vnd klosterglyden
    1617 Eckstein,Reichstag 838
  • daß das wort pfaffe ... urspruͤnglich ein besonderer ehren-titel gewesen, welche die alten Deutschen ihren priestern oder denen geistlichen beygeleget ... heut zu tage aber ist dieses wort durch einen bloßen mißbrauch in einen so uͤbeln credit gerathen, daß es die priester oder die geistlichen vor eine nicht geringe beschimpffung annehmen
    1741 Zedler 27 Sp. 1219
  • wir können allerdings den einfluss italienischer pfaffen [d.h. des Vatikans] auf deutsche kirchliche verhältnisse nicht ohne grosse einschränkung zulassen
    1817 Botzenhart,Frhr.v.Stein V 393
II
Kleriker mit den niederen Weihen als Kanzleischreiber, Notar 
  • [Bez. eines Notars:] eyn elicher phaffe 
    1388 L. Gerber, Die Notariatsurkunde in Frankfurt a.M. im 14. u. 15. Jh. (Diss. phil. Marburg 1916) 17
  • ich H.W. ... tun kunt uffinlich mit diesem brieffe, daz ich paffe und diener worden bin ... der stad zu F.
    1399 FrankfAmtsUrk. 87 [Dienstbrief des Stadtadvokaten]
  • desse jegenwardige unser stad sworen pape und schriver
    1427 BremUB. V 352
  • dat wy van vnseme rade vnde ock nemende uan vnsen papen bij vns hadden, dede vns den breff mochten hebben gelesen
    1427 LübUB. VII 52
III wie Pate (I) 
  • desse is myn medder vnde he myn pape 
    1498 ReinekeVos V. 5868
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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