Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Pferch

Pferch

, m. u. n.

zu Etymologie und Wortformen vgl. Kluge22 539f.
Gehege, eingezäunte Fläche

I (transportable) Umzäunung; umzäunte Fläche, insb. zur Aufnahme von Vieh, wirtschaftlich relevant wegen der damit verbundenen Düngung
bdv.: 1Steige (IV)
  • ðis syndon þa land gemæro. ærest of þaem ge mannan treope on Bogeles pearruc 
    942 Birch,CartSax. II 515
  • carcere perriche 
    11. Jh. AhdGl. II 707, 55
  • pratum dictum der pherrich 
    1269 WirtUB. VII 17
  • sie insollent auch keynen perrich machen uffe den walde
    1307 PfälzWB. I 814
  • men sel ghene parricke maken binnen der stat opte graft bi enen ponde
    1340/79 UtrechtRBr. I 24
  • mogen die burger pferchen, wie von alter herkomen ist, doch sollen sie keinen acker mit dem pferche belegen, er gebe dann minem gnedigsten hern zehen alles [albus?] ungeverlich
    1492 Walldürn 264
  • ist ... verabschidet, daß sye im frielings uf st. Ambrosy den pferch uffs veld schlagen und selbigen wie von altherhero uff ihren güetteren nutzen ... sollen und wer selbigen hat, den hürten underhalt mit essen und trincken geben
    1609 WürtLändlRQ. I 789
  • dieweilen aber ... demselben seiner feldgüter halben des pferches zu entraten ohnmöglich, als ist das anerbieten beschehen, daß der von H. den pferch vor sich und seine güter behalten ... soll
    1618 BadW. 129
  • es soll auch keiner seinen pferrich ... auff einer andern marckung setzen ... bey peen drey pfund heller
    WürtLO. 1621 S. 832
  • es sollen diejenige, so schaͤffereyen haben, und des pferchs alles fuͤr ihren eigenen acker-bau nicht beduͤrfftig seyn, sondern andern um ein gewisses gedinge lagern, auff ein hundert schafe acht huͤrten schlagen und jede deren vierzehen schuhe lang seyn
    1666 GothaLO. II 3 Tit. 22
  • doch solle die lehensherrschafft zu hergebung des pferchs nicht verbunden sein, wann wegen kriegsgefahr die schaaf nicht wohl sicher auf dem feld zu laßen, und von solchem pferch solle bißherigem gebrauch gemäs die vierdte garb gegeben werden
    1678 Gochsheim 763
  • wollen wir, daß ... uns von solchen hemeln, wie von andern pferchen, die trifft- und weidhemel, sampt anderm trifftgeldt ... einbracht [werden]
    1682 HessSamml. III 187
  • daß des pferchs halben gebührend bescheid und ordnung gehalten ... werden möge
    17. Jh. KirchheimW. 114
  • dasselbig alles, so der pferch ertragen, solle jeder zeit den inwohnern dises flecken zu gutem ... kommen
    1701 WürtLändlRQ. II 121
  • den pferch und pferchcasten muß der schäfer auf seinen costen erhalten
    1727 WürtLändlRQ. II 76
  • hier werden ... der pferch, huͤtten und andere zur schaͤferei vorraͤthige instrumenten zu der von beiden theilen unbestimmten fahrenden habe gerechnet
    1789 Thomas,FuldPrR. II 140
II Recht, einen Pferch (I) aufzustellen; meton.: Ertrag daraus
  • mit dem vichtrüb werde es also gehalten, daß junker H. moge funfhundert schaf und darob ein eigen schafer halten ... und seihe der pferrich allain sein
    1551 BadW. 330
  • solle auch keiner ... den pferich ausser einer gemeind oder der gemeindsleüthen verkaufen bey verliehrung des pferichs 
    1616 WürtLändlRQ. I 270f.
  • das eintreiben der steuern und auflagen, auch der verkauf des pferchs ... ist an sonn- und feiertagen nicht zu gestatten
    1792 Hartmann,WürtGes. II 42
  • der pfoͤrch soll entweder im aufstreich verliehen, oder nach dem steuerfuß oder dem ackerfeld jedes buͤrgers unter den buͤrgern vertheilt werden
    1815 WirtRealIndex III 367
III Kampfplatz 
  • alze se quemen in den perck, to hant spreken se Reynken to
    1498 ReinekeVos V. 6536
  • so bereyde hi hem totten percke eerlijck te comen
    um 1540 MnlWB. VI 138
IV Jagdgebiet
  • tdorp, thuis, den perck ende moolen ende tlant van Helmont
    1314 MnlWB. VI 137
unter Ausschluss der Schreibform(en):
unter Ausschluss der Schreibform(en):