Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Pflegschaft

Pflegschaft

, f.

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Sachhinweis: LexMA. VI 2047f.

I Herrschaftsrechte
  • das nu hinfurder zcum Arnstetter teil gehoren sol ... das slosz und die stat Blangkenberg mit aller pflegeschafft unnd dorffern
    1496 ArnstadtUB. 421
II "Verwaltung über eine Filialkirche oder Bruderschaft" SchweizId. V 1238
  • klage ..., dass die verwaltung des katholischen kirchenguts und der pflegschaften zu F. unordentlich geführt werde
    1734 SchweizId. V 1238
III Vormundschaft, Vermögensverwaltung für Pflegbefohlene 
bdv.: Trägerschaft (II)
  • daz wir ... auf den oftgenanten hof ... nichtz ze sprechen noch ze vodern haben ... weder von eribrecht noch von pflegschaft noch von pauͤpfenning noch von erungpfenning wegen
    1370 OÖUB. VIII 499 [hierher?]
  • so kain vormund, deme die burde vnd pflegschafft der jungen vnuogtbaren personen in ainem testament aufgeladen, verhoft werden mag, alßdann ... ordnet das gemain recht die nechst gesipten freündt zůr vormundschafft
    1546 Perneder,Inst.(1546) 15v
  • es ist auch durchauß on mitel in allen vormund vnnd pflegschafften von wesentlichen noͤten, das die vormund oder pfleguaͤtter ire volkommene alter vnd zum wenigsten xxv. jar haben
    1546 Perneder,Inst.(1546) 16r
  • sollen durch den amptman ... redliche menner ... zu der armen und spittalpfleger erkoren [werden] ... und sollen solche erkorne pfleger anderer pflegschaften enthaben sein
    WolfenbüttelKO.(1569) 271
  • das waisen oder minderjährige ihrer eltern ohne testament oder sonderliche vorsehung beraubt, allso der pflegschaft nottürftig worden
    1572/96 AdelsheimStR. 656
  • pflegschafften, als von der 1. gebraͤchenhafftigen, 2. vnsinnigen oder sinnlosen, 3. verschwender oder geyder, auch 4. stummen vnd 5. vngehoͤrenden, deßgleichen 6. alten, vnvermuͤglichen, 7. auch witfrauen vormundschafften
    WürtLO. 1621 S. 781
  • moͤgen demnach sich von vormuͤnder- und pflegschaft entschuldigen: die herren landraͤthe, wegen ihres hohen tragenden amts; imgleichen sehr alte unvermoͤgliche leute; item die allbereit mit dreyen vormundschaften beladen seyn [usw.]
    1650 EstRitterLR. 268
  • ein jeder vatter, anherr, oder ur-anherr kann seinen unvogtbahren natuͤrlichen und ehelichen, auch angewuͤnschten kindern, enikeln oder ur-enikeln, deßgleichen denen bloͤdsinnigen, stummen, blinden oder andern gebrechhafftigen, die der pflegschafft vonnoͤthen haben, in seinem testament ... gerhaben benennen
    1669 ÖGerhabO. 411
  • es wuͤrdt aber bey diesem allem ein pfleg-geld genaͤnnt und gemeint, wo der, um deß gut gerechtet wuͤrdt, ein pfleger gewesen, und von solcher seiner pflegschafft wegen etwas pflegweise innen hat
    1683 UlmG.u.O. 73
  • da es sich aber zutragen solte, daß mehr seitenverwandte oder blutsfreunde in gleichem gradu verhanden, sollen sie, wann 2 gleich nahe wären, beide zur vormundschaft und pflegschaft zugelassen werden
    1718 Preußen/QNPrivatR. II 2 S. 207
  • nicht nur minderjaͤhrige, sondern auch die entmuͤndigte und abwesende, welche gesetzlich unter pflegschaft mit vermoͤgens-verwaltung gehoͤren
    1809 SammlBadStBl. I 193
IV wie Pflegperson 
  • so kinder oder pflegschafften halßstarrig wider deren eltern, vormunder oder pfleger thun ... sollen sie ... in obrigkeitliche zucht genommen und bey beharrendem deren unfug, nachdem obermeldtes pfleg- und zucht-haus angerichtet seyn wird, darein gebracht werden
    1666 GothaLO. II 4 Tit. 5 § 1
V Verbund verschiedener Gemeinden zur Armenpflege, Pflege (XII) 
  • in den kleinern maͤrkten, so wie in den landgemeinden, sind zuerst die pfarrer mit den gemeindevorstehern von amtswegen zur pflegschaft [im Armenwesen] berufen
    1817 RepStaatsVerwBaiern VI 315
  • die verwaltung der wohlthaͤtigkeitsstiftungen ... wird von den hiezu aufgestellten besonderen verwaltern ... besorgt, die bis auf weiteres als mitglieder in die pflegschaften eintreten
    1817 RepStaatsVerwBaiern VI 330
  • der saͤckelmeister darf keine ausgabe leisten ausser auf allgemeine oder besondere anweisung der gesammten pflegschaft 
    1817 RepStaatsVerwBaiern VI 331
VI
  • pflegschaft kinderwaͤrterinn-stelle
    1806 Stalder I 163
VII Handlanger, Gehilfe?
  • es sollen die vorleßer, alß kelternknecht und weingartsschüzen, auch pfleegschaften alßbald nach ihrem ablößen ufschütten
    1624 WürtLändlRQ. II 207
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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