Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Quast

Quast

, m., Quaste, f., Quäste, m., f.


I Marktzeichen (I) in Form eines Laubbüschels oder Wischs
  • we ok hir eynen vorkop deyt op deme markte edder in deme hussen, de wile dat de quast utstecket, de scal me panden vor 1 ferd
    nach 1460 Wernigerode/ZKulturg. 3 (1896) 193
  • [Aufgaben des Marktknechts:] questen zue stecken
    1475 WürzbPol. 177
II Reisigbündel als Hilfsmittel beim Fischfang
Sachhinweis: Frischbier II 199f.
  • es sollen auch die statfach mit vier stecken gemacht werden, und soll kainer über hundert questen in das wasser legen; und die er also leget, sollen sein aigen sein
    1527 UFrkFischerei. 267
  • dasz sie des verbotenen strebens und jagens sich gänzlich enthalten, und die annoch vorhandenen pricken und qvästen so fort wegräumen sollen, widrigenfalls diejenige, so darauff betroffen werden ... in geldstrafe verfallen seyn ... auch in hafft genommen ... werden sollen
    1690 Benecke,FischOWPreuss. 308 [Verbot]
III hängendes Büschel von Woll- oder Seidenfäden, als vorgeschriebene Dekoration
  • jeder postillion, der einen extrapost-reisenden fuͤhrt, muß nicht nur mit der großherzoglichen postlivrée bekleidet seyn, sondern auch das posthorn an einer schnur und quaste mit den großherzoglichen farben umgehangen tragen
    1818 SammlBadStBl. II 941
unter Ausschluss der Schreibform(en):