Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Rade

Rade

, f., wohl auch n.

etymologische Zuordnung von rhedo (Beleg 802/03) fraglich
Sondervermögen der Ehefrau, insb. persönliche Gebrauchsgegenstände, Gerade 
zu Gerade
Sachhinweis: HRG.1 I 1527ff.
  • ornamenta muliebra, quod rhedo dicunt
    802/03 LThur. 131
  • si quis uir, uel femina, plures habens filias nuptas, si qua super est innupta, matris tollet mobilia, que uulgo rathe uocantur, si uero omnes sunt nupte, senior filia matris tollet mobilia
    1120 Seibertz,UB. I 54
  • si uxor alicujus litonis descesserit que non habet filiam innuptam, hereditas ejus que dicitur rade abbatem contingit
    1185/1205 (Hs. 14. Jh.) OsnabrUB. I 299
  • de pape nimt geliken del der suster in der muder rade, unde geliken del den bruderen an egene unde an erve
    1224/35 Ssp.(Eckh.2)LR. I 5 § 3
  • allet dat to der rade hort, dat sint alle scap unde gense ... al garn, bedde, pole, kussene, linlakene ... alle wifleke kledere ... armgolt ... buke, de to goddes denste horet
    1224/35 Ssp.(Eckh.2)LR. I 24 § 3
  • stirft eneme wive er man, unde blift se in des mannes gude ungetweit mit den kinderen ... swen se sek tweiet dar na, so nimt de vrowe er morgengave unde er rade unde er musdele an alle deme gude
    1224/35 Ssp.(Eckh.2)LR. III 76 § 1
  • wert en wif mit rechte van erme manne gesceden, se behalt doch er lifgetucht, de her gaf an sineme egene, unde er gebuw dat dar oppe steit ... anderes ne blift er nen buw, noch nicht der morgengave. er rade behalt se unde er musdele
    1224/35 Ssp.(Eckh.2)LR. III 74
  • neque in herweda, neque in rade 
    1247 BrschwHzgUB. I 21
  • swie so mit dem gůte besezzen ist: belibet daz kint phaphe, daz nimet die rade, of dar nichein iuncvrowe nist. jst dar ein iuncvrowe vnde ein paphe, die teilen die rade vnder sich
    1261 MagdebR. II 1 S. 4
  • sal das wip nemen ir lipgedinge unde alliz, daz zu der rade horet, das sin alle scaph unde gense
    1261 BreslUB. 23
  • C.C. de is comen in geheget ding vnde hevet gegeven sime wive vnde sime kinde alle sin gůt, dat he nv hebbe an varender have ... so hevet siv ime weder gegeven al ir gůt, beide an kopscatte vnde an der rade, uf ir tů kůrt wirt, wnde iren kinderen
    1266/1325 HalleSchB. I 6
  • herewede vnde radhe ne schal men nicht svnderlike vt geuen, mer we negest erue is
    Ende 13. Jh. LübMndStR. Art. 28
  • we weyghert, erve, herwede oder rade to ghevene na dem dritteghesten, de mot dar umme wedden deme richtere, unde deme kleghere buten
    1. Hälfte 14. Jh. GoslarStR. I 1 § 26
  • blibit abir di vrowe noch eris mannis tode mit iren kinden in dem gute der kindir, daz ir nicht en ist unde ungescheidin von dem gute, unde nemen ere sone wip bie irme libe unde stirbit ir son, des sonis wip nymit mit merim rechte eris mannis morgingabe unde ir mustille, waz czu der kost gehoret, unde irin rat von eris mannis gute, denne sine mutir, ab si eris mannis unde ir selbis unbeschuldene were, dor an geczugin mak
    1. Hälfte 14. Jh. NeumarktRb. 133
  • alsus gift man de rade: den besten mantel ... den besten rok ... en bedde ... armgolt
    1353 OsterwieckStB. 2
  • alliz, daz ein man lezt nach seinem tode, daz heist ein erbe ... eins heist ein eygin, eins heist ein erbe, einz heist varende habe, einz heist rade 
    um 1390 BlumeMagdeb. 32
  • alle dat tu der rade horet, dat syn alle schap vnd gense vnd kisten met vp gehoueden leden alle garn bedden polen kussen lynlakene dischlakene
    1397/98 BerlinStB.(Hs.) 88v
  • hat eyn man zwierley kindere, unde hat die ersten vor zu rate uzgesazt, und gibit er dornach den anderen kinderen icht an sinem gute, und stirbit der man, das haben dy kindere zuvor
    Ende 14. Jh. GlWeichb. 408
  • di rade di or an ghestorven waren von orer muder weghene
    14. Jh. StendalUrt. 117
  • dat erste als welck mann oder frau des andern dodt erlevet, da schall so daher hergewehde oder raade und raadeleve tho voͤrne uht beholden
    1464 Kosmann,StettinStatR. 87
  • we hergewede edder rade ansprecket unde men der mogescop nicht belonen wil, de scal kamen vor recht unde nomen syne mogescop
    1518 Magdeburg/Wasserschleben,RQ. 2
  • eyne frowe ys gestoruen unde heft gelaten eynen szone gewyget ... nu kumpt de szone unde eschet der moder rade 
    1518 Wasserschleben,RQ. 99
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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