Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Räuberei

Räuberei

, f., Rauberei, f.

auch verkürzt Räuber 

I wie Raub (I), Straßenraub; auch: Plünderung
vgl. Plackerei
  • ist ... unfrede yn dem lande und begerit eyn gast geleitis, her gebe em darumme adir nicht, und vorlust der gast sine habe von royberige wegin, daz sal eme der herre geldin, der in geleitit
    Ende 14. Jh. EisenachRB.(Rondi) 222
  • der ... weydelude enschullen ... nicht to der tid, also se na weydewerk ute sin, neynerley wys name beseen, roverye oder des gelik dryven
    1408 HHalberstUB. IV 511
  • dat is riucht: dat da meyhelperen to tyeffte off to rawerie alzo schuldich sint als dajen, da seeck selff waldeth
    1480/81 JurFris. II 188
  • [Übschr.:] waß auf die zent gehöre ... wurde einer auf frischer tate mit diebstahl, reyberei ... begriffen
    1490 KirchheimW. 277
  • willen ok forder nicht gestadenn, dat uth unnszer grevesschupp ... jennighe roverye edder plaggerye to water unnd lande dem gemenen copmanne scholen scheen
    1493 OstfriesUB. II 388
  • jn geweychten oder gefreyten stetten sein ausgeschlossen ... die weg und strassen mit moͤrderey vnd rauberey ... vnsicher machen
    1507 BambHGO. Art. 207
  • wo aber händl als mit ... rauberei ... sol kain wandl gnomen werden
    1508 OÖsterr./ÖW. XII 601
  • drei artickel, die si dann in das lantgericht S. anbringen müessen, das ist mörderei, prant und rauberei 
    1513 NÖsterr./ÖW. VIII 282
  • die rauberey soll ... für ain malefitzhanndl gehallten und gestrafft werden
    1553 BairFreibf. 225
  • [Übschr.:] van röverie. de enen andern up frier herstraten iffte sus ihm felde mith gewerder handt averfelleth und ohme dath sine mit gewalt nimbt, de werth vor ein rover geholden und schal mith dem schwerde gestraft werden
    1572 NordstrandLR.(nd.) III 53
  • wuͤrde einer bey nacht in eines andern behausung befunden, dieberey, rauberey, zu brennen oder gewalt zu uͤben und daruͤber vom hausherrn betroffen: da er nun zur gegenwehr sich setzen und daruͤber vom herrn geschlagen wuͤrde, daß er davon den todt nehme, soll er davor nicht antworten
    1583 HadelnLR.(Spangenb.) V 21
  • zu dem ober und halsgerichten gehoͤrt nemlich ketzerey, zauberey, kirchenbrecher, rauberey, mord, mordbrand, blutschand, notziher, wegelagern, friedbruch, ehebruch, vergifften, verrath, meineyder, aufruhr [usw.]
    1589 Sachsen/Wiesand 787
  • [Übschr.:] von räuberey. wann einer ... wandert, und thäte jemandt denselben mit gewehrter handt überfallen und daß seinige nehmen, der wird vor einen räuber gehalten
    Ende 16. Jh. NeumünsterKirchsp. 226
  • sie die gesetz ... mit diebstal, brand, mord, ehebruch, rauberey ... ubertretten und also die leibsstraff verdienet ... haben
    1618 Osnabrück/Sehling,EvKO. VII 1 S. 288
  • im fall auch die rauberey mit grausamkeit veruͤbt worden, soll man den rauber durch das rad, und zwar wann der ausgeraubte an der moͤrderischen tortur gestorben, von unten auf ohne gnaden-stoß hinrichten
    1751 CJBavCrim. I 2 § 19
  • [Verordnung,] daß diejenigen ... welche solches diebesvolk aufnehmen oder das gestohlene aufbehalten und verheimlichen oder gar zu ausuͤbung rauberey und diebstahls vorschub und anschlaͤge geben ... ebenfalls mit der todesstrafe belegt werden sollen
    1754 AltenburgSamml. II 56
  • daß räubereien zu wasser und zu land zwischen benachbarten völkern, die keinen krieg führen, dem völkerrecht schnurgerade zuwider sind
    1757 RechtVerfMariaTher. 310
  • der landesherr die macht gehabt, die schloͤsser zu brechen, wenn sie zu raͤubereyen gebraucht woren
    1771/81 Weber,Lehnr. I 367
  • bey todtschlaͤgen und raͤubereyen pfleget ... auf die bemerkte schaͤrfung [flechten auf das rad] ... erkannt zu werden
    1783 Quistorp,GrundsPeinlR. 117
  • in die große ehrlosigkeit ... verfallen ... die, welche diebstaͤhle, raͤubereyen ... begangen haben
    1801 RepRecht VI 277
  • alle andere gebrech van schalckwortten und überbrachte, die bynnent dem jair gescheen an wegen, an stegen, des die scheffen gewar werden, dat ist rober und steit zur boißen
    oJ. LuxembW.(Majerus) II 397
II
Seeräuberei
vgl. Plackerei
  • dat gi mit den steden [in Vlandern] ... darto arbeiden willen ... dat nene rouerye in der Westerzee ... entsta
    1398 StaatsbMag. VIII 649
III rechtsförmliche Fehde
  • we ... to den wapen nicht geboren is, de enschal neyne egene veyde noch roverye hebben
    1408 HHalberstUB. IV 516
IV wie Raub (II) 
  • der rauber eygentlich wirt gnant der jungfrawen vnd der raub geschicht zwyfeltiglich [lat. Text: raptus proprie dicitur virginum et hic raptus fit dupliciter] 
    um 1500 Summa legum 578
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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