Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Rennbaum

Rennbaum

, m., wohl umgedeutet zu Rundbaum, m.

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auch ronde-, ronn(e)-, rüe-, rum-, runn(e)- 
vgl. Ranne

I Schlagbaum, Grenzpfahl; übtr. auch das dadurch abgegrenzte städtische Rechtsgebiet
  • M.K. emit a camerariis ... spacium ... quod incipitur apud rennebom et protenditur usque ad sequentem fossam ... in longitudine
    1328 Strals.2.StB. 203
  • de brugghen můghet se [Bremer] ... vestenen mit berchvreden mit buwe unde mit runnebomen unde sluten unde vorwaren se
    1387 BremUB. IV 85
  • de gheleidet werd, alse vrø alse he uth deme ronnebome der stad kumpt, so schal dat leyde uthe wesen
    1421 HanseRez. VII 232
  • ronneboͤm phalanx uel phalanga
    um 1460 StralsVok. 350b
  • so en sal men ghene comanscap copen buten den ronneboem, dat hier to marcte compt
    1470 HarderwijkRbr. 8
  • ock en schal nymant walt doen an unssen werdere unde wegen, de na unsser stadt to unnd affgaen, an poeten, bussche, holte, bruggen, porten, cingelen, rennebomen, unde stegen de to houwende weden laten to snydende unde to vornichtende
    1489/1513 BremRQ. 301
  • soe wylcher an onnygen der stadt poirten ... thuynenn renneboemen, lantweren ... onnygen schaeden dede
    1518 DuisburgStR. I 26
  • [Übschr.:] von den runne-baͤumen 
    1597 HadelnPriv. 137
  • wer ein rondebaum auflässet, soll davor 8 schilling strafe geben
    1700 SchleswHWB. IV 170
  • quo etiam sensu [jus weichbildicum] in chartis patriis ejusdem ævi sæpe venit sub appellatione juris marcalis, marckschede, feltmarck, libertatis fori, juris civilis, buhrrecht, burgwere & rennebaum speciatim apud sundenses
    1745 Westphalen,Mon. IV 125
II Rundholz einer Haspel (I 2) im Bergwerk, das als zentraler Teil der Bergwerkseinrichtung auch benutzt wird, um durch Eid hierauf bestimmte Behauptungen zu beschwören
  • ipsum compellent juramento in medio instrumento, quod dicitur runboum praestito, obtinere, quod illum meatum ex tali fovea suscepit
    um 1249 CJBohem. I 115
  • er mus sweren mittene uff dem ronebaume, das er sinen gang us derselben gruben enphfangen habe
    Ende 13. Jh. Zycha,BöhmBgr. II 26
  • [die scheppen] hetten im seine hower ausgetriben und seinen runpaum abgenomen
    1347/60 Zycha,BöhmBgr. II 497
  • das czu dem mynsten dy silbergruben umb eyn berglachter von eynander steen, also daz beidenthalben der rumpawm sich gemachsamklich muge umkeren
    1406/07 BöhmBergR.(Gelnh.) 228
  • man sal auch messen eynem iczlichem berge vierdehalb lehen an yglichem teyl anczuheben mitten in dem wirbel dez rumpawms 
    1406/07 BöhmBergR.(Gelnh.) 230
  • daz er recht mit sinem eide uf dem ronpoum enmitten muez tun, daz er den ganch ouz dem selben schachte enphan habe
    1. Hälfte 15. Jh. (Hs.) Zycha,BöhmBgr. II 10
  • zwey vnd viertzig lachter, nach dem streichen des gangs vom mittel des runbaums anzuhalten
    1564 Mathesius,Sarepta 29v
  • vom mittel des rennbaums dem finder ... 14 lachter in dem obern stoss, vnnd 14 lachter in dem vndern stoss
    1564 Kurtrier/PreußBergO. 125
  • uber den rhuͤe-baum des schachts einen eyd zu schweren
    1698 CJSystMet. III 20
  • soll der lehntraͤger oder vorsteher zwey finger mitten auff den ronn-baum legen, und dem urburschreiber die eydes-pflicht nachsprechen
    1698 Span,Bergsp. 258
  • daß in diesem schachte ... deßen rundbaum ich mit meinen fingern beruͤhre, der am 9. december 1739. gemuthete spaatgang ... zuerst erbrochen worden
    nach 1739 Eid auf den Rundbaum 16
  • entstehen zweifel: ob dieser schacht der wahre ort des fundes sey: so wird der lehnträger, oder ein vorsteher der zeche zur eidlichen bestärkung auf den rundbaum gelassen
    1794 PreußALR. II 16 § 182
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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