Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Rente

Rente

, f.

aus afrz. rente zu mlat. renta 

I "Rente ist die auf Dauer bestimmte Verpflichtung zur Erbringung (periodisch) wiederkehrender Leistungen" W. Ogris/HRG.1 IV 895 (ebd. ff. zu Einzelheiten des Rechtsinstituts)
Sachhinweis: LexMA. VII 734ff.

I 1 zur Begrifflichkeit; häufig in formelhaften Aufzählungen von Rechten bei der Übertragung eines Gutes
  • die burgere die man sprichit dat si uzer irme rechte sin gedain, die sůlen vort me in iren renten inde erue sitzen in buzen inde enbinnen
    1262 Köln/CorpAltdtOrUrk. I 96
  • R.v.B. hout x s. in renten jaerlichs van der tholne, van den soute ende van huuspenninghe
    1283 HollandOrkB. Suppl. 293
  • rente, dar opene breyve op gemaket sint, ynne haldende heldere des breyff unde enen wederkop, heldet men mit uns vor varende have
    1300 DortmStat. 120
  • pro pensione que rente dicitur in vulgari
    1300 MühlhsnUB. 217
  • van renten, die man heet casepenninghe
    1302 MnlWB. III 1215
  • [Verpfändung der] stat zeͥ Důytze mit teme scultesammete, deme houe inde mit dem beirzolle inde mit aller der anderen reynten, weͥ sy gelegen ist
    1307 Höfer,ÄltesteUrk. 11
  • wir ... lihen ... dem vorgnanten D. ... alle gerechticheit, nutz und frucht, rente, ere und herschop, de wir haben in den nachgeschrieben dorffern
    1355 CDPolon.3 III 40
  • enen emmer boteren jaerliker renten over onse alinghe guet
    1371 GroningenUB. I 427
  • [keine Veräußerung von] schloss, vest, stet, mergkt, nutz, zöll, steur noch ränt wie die genant sind
    1396 BairFreibf. 45
  • [Aufgabe von Eigentum] mit huse, sloote, heerlichede, hoge ende lage, rechte, renten, vervallen nutschap ende proufyt, daer tho behoerende
    1398 OstfriesUB. I 142
  • die alten ... steur, nutz, zöll, gült, meut, gerichten, fäll, ränt und dinst
    1401 BairFreibf. 51
  • das unser herre der kunige von des richs wegen große ... kriege habe in dutschen landen, die er auch in der warheit von den renten, die im in dutschen landen von dem riche gefallen, nit ... getriben mag
    1403 RTA. IV 94
  • unser vest ... mitsambt ... allen den nützen ränten diensten gülten rechten wirden und eren ... ze stock und ze stein ze haus ze hof ze holz ze feld an besuhtem und unbesuhtem
    1413 Aibling/Rockinger
  • [Verkauf] myd aller eghelicheit, vrycheyt und bequemycheyt, woneliker vrucht und vruchte, de dar van komen moghen, also rentte und schat und ander
    1420 SchleswHUSamml. I 288
  • das her ir [sente Elsebeth] vor ir leipgedynge beweissete Martpurgk mit aller seyner zugehorunge, dorffern, zynssen, gerichten unde renthen 
    1421 Rothe,DürChr. 380
  • seid nu unser vordern ettlich raͤnnt auf dem lande darauf gelegt habent, genannt kauffrecht
    1435 Kogler,Kufstein 70
  • güter ... mit scharberk v. ander vngewonlicher ränten vast beswärt
    1446 Indersdorf I 294
  • mer werden guͤlt, renndt, zynse, weysat, fruͤcht vnd abnuͤtze so die auf erschynen zeit vnnd zil verfallen sein, fuͤr varende habe aufgenomen
    NürnbRef.(1479/84) XIII 5
  • dat we ... hebben vorkoft in macht dusses breves von unsem rathuse uth allen unsen unnd unser staeth schoten, renthen und togefellen vere gude rinssche gulden jarliker tinsze unnd gulde
    1482 QuedlinbUB. II 17
  • [Übertragung eines Gutes] mit salmanns hanndt, aller zugehürung, mit allen den eren, rechten, gülten, nutzen, rännten, vannten, gesuchen, die dazu gehoren
    1488 MBoica IV 200
  • [die Käufer] mogen sich hierauf des angezaigtenn gutls gebrauchenn mit verkimern, verkauffen, ranten, fanten, damit thun vnnd lassen als mit irem aigenn hab vnd gut
    1492 MBoica XVII 395
  • ist das recht, das wir unser genaͤdigen herschaft in allen iren vordrung gehorsam sullen sein, all ir rent, gelt und gult, wein, traid und zehent ietz zu rechter zeit geben ... sullen
    15. Jh. NÖsterr./ÖW. VIII 621
  • theyn rynsche gulden ... goldes rechter jarlike rente eder an ghelde gholdes ghewert
    1504 CalenbergUB. IX 241
  • [das] auch alle ewige zinß vnnd renten / auch widderkauffs gülten für ligende gůt geacht sollen werden
    FrankfRef. 1509 fol. 22r
  • nutz und rannt der stat, steur, ansleg von allen wein
    1526 WienRQ. 293
  • [Übertragung eines Klosters] mit allen pffarrern, leuten, güettern, rianten, venten, zinsen, güldten, zehenden vnd ander nuzungen, vnd einkomen rechten
    1527 MBoica XVII 458
  • ob nu wol di clag ist umb rent und gult, so fleust sy doch on mitel us der religion her, mag auch eher nit entscheiden werden, es sei dann zuvor ußgefurt, was die religion in solchem fall zulasst oder nit
    1533 ZRG.2 Kan. 49 (1963) 367 Anm. 368
  • nutzungen und ynkomen, es syen an zinsen, renten, gülten, gefällen, zehenden, landgarben, remaneten, schulden
    1537 WürtGQ. XI 107
  • zu lehen mogen geliehen werden unbewegliche guter, auch jerliche renthe und zinse [usw.]
    1565 Klammer,CompJuris 3 § 1
  • damit aber dennoch handtierung in der welt sein undt sich mancher von seinen renthen undt zinsen erhalten konne, weil es nicht uberal von ligenden gutern sein kan, so haben die recht undt reichsordnung verordnet, das einer mag jerliche zinse undt renthen kaufen, doch mit dieser maß, das er vor hundert nicht mehr dan funf neme
    1565 Klammer,CompJuris 31 § 9
  • jairliche renten van hoenern gnant hovenhoener
    1584 WerdenUrb. II 683
  • to Xanten werden die loessbaere renten vor erf gehalden
    Ende 16. Jh. ZRG. 10 (1872) 225
  • die selve rente is een gelt oft losbaer coornrente
    1619 GeldernLR. 606
  • würde aber jemand ... ein liegendes geistliches gut, stifftung, rent oder einkommen durch dergleichen contract ... an sich bringen: soll [unter anderem] ... solcher contract an sich selbsten nichtig ... seyn
    1627 BöhmLO. A 25
  • ein richtig lager-buch uͤber die saͤmtlichen domainen oder eine general-beschreibung davon, was nemlich fuͤr gemeine herrschaffts-guͤther, schloͤsser, amtshaͤuser und vorwerker, mit ihren zubehoͤrungen und beschaffenheit an land, wasser, leuten, gericht und gerechtigkeiten, auch regalien und daher fließende nutzungen, dann endlich fuͤr ordentliche einkuͤnfte, renthen und gefaͤlle in dieser provinz seyn
    1697 HistBeitrPreuß. II 90
  • diejenigen, denen in gemeinen ämbtern, der auch gemeine geldkasten, renthen, oder andere einkünften ... anvertrauet seyn
    1707 SudetenHGO. Art. 19 § 35
  • ein rent nent sich bodenzinss oder bodenweitzen, jedweder einen sester weitzen
    1709 JbLothrG. 5, 2 (1893) 163
  • rente ... ist eigentlich nichts anders, als ein standesmaͤßiges einkommen an zinsen und guͤlten
    1742 Zedler 31 Sp. 624
  • urbar ... heisset nach der alten teutschen mund-arth ... was wir ... die nutzung, den gebrauch, die frucht-niessung, oder jaͤhrliche zinsen und renten nennen
    1752 Greneck 93
  • abloͤßliche zinsen oder renten sind eine jaͤhrliche revenue von geld oder fruͤchten, welche man aus einem grund-stuͤck vor ein gewisses capital dergestalt erkauft, daß, sobald solches capital wieder erleget wird, diese jaͤhrliche zinsen hinwiederum aufhoͤren sollen
    1753 Hellfeld I 46
  • von den fuͤrstl. renten und einkuͤnften bei disem amte, als da sind ... weid-gelt; meder-gelt; schnitt-gelt [usw.]
    1758 Estor,RGel. II 1091
  • billigen wir die meinung, daß alle ausstehende schulden, was nicht unablösliche renten oder ewige abgiften sind, da sie gekündiget und an einen andern ort geleget werden können, für beweglich zu halten seyn
    um 1772 Pufendorf,HannovLREntw. Tit. IV § 2
  • reichs-lehenbare renten und gefaͤlle
    1784 Bachmann,PfalzZwbrStaatsR. 328
  • bestaͤndige jaͤhrliche renten sind keine persoͤnliche servitut, und koͤnnen also ihrer natur nach auf alle nachfolger uͤbertragen werden
    1811 ÖstABGB. § 530
  • forderungen von ruͤckstaͤndigen jaͤhrlichen abgaben, zinsen, renten oder dienstleistungen erloͤschen in drey jahren
    1811 ÖstABGB. § 1480
I 2
zur Begründung von Renten
  • dat nemant ... rente uppe breue nemen scholen, sunder it schege vor dessem rade
    1270 HambStR. 71
  • welkeme copmanne oder borghere van welkeme lande he si ader van welker stat her C. de sulven rente verghift, verkopet, verschichtet, deme schole wi use wisce breve gheven beseghelet mit use stades ingheseghele willechliken uppe de sulven rente 
    1317 Strals.2.StB. 36
  • zo welic user borghere eder borgersche rente liflighedinc kopen wil, de scal ze kopen van den ratmannen user stad ofte van usen borgheren
    1349/1416 BremRQ. 81
  • id sii kunt, dat die verdiende amptlude ... [einem Ehepaar verliehen haben] yren mart gelegen up deme heumarte, ind dartzo sulchen rente, as sii up deme selven marte liigende haynt, die zo yrme nutze ind urber zo behalden ind up zo boren seess jayre neist nae eynander louffende ... as umber des jayrs umb hondart pont guetz stockwass off guetz medewass off zwae ind vunfftzich marcke dar vur
    1374 KölnAmtl. 174
  • xx mark vpp sin hus vp enen wedderkop vnde renthe dar aff to geuende
    1379 Nyrop,Saml. I 161
  • [Verkauf auf Wiederkauf:] zcvu phannen in dem dutschin borne zu Halle zu haldene alle iar und yn darvon ... zu beczalnde igliches iares so vil rente und gulde als von zcwen phannen in dem dutschin born des iares gevelt
    1398 MansfeldKlUB. 647
  • alz man gesůcht und fürgenomen hat, rent zů machen
    1443 NördlingenStR. 114
  • er was ein alter verzerter furst und was dem land gar hert und pesbäret daz land gar ser mit neuen ränten, die er auf daz land leget
    1445/55? SächsWChr. 4.Bair.Fs. 367
  • wol van den schafferen edder broderen ghelt utdeyt uppe rente efte weddeschaft
    1488 StralsSchiffer. 191
  • umb ander gueter, zins, zehenden, rendt und gült mag ain yeder das sein verkouffen, verwechseln und damit handlen frei und unverhindert
    1499 UrkSchwäbBund. I 378
  • davon [das er uns beschirme] hat er [Bischof von Speyer] auch fallen sin rent, sin fauthabern, sin chamerkorn, sin fassnachthúner, sin wiltfankh
    1516 GrW. I 451
  • nachdem vnns angelangt, das gemelte vnsere vnterthane mermals one ehafft not jre ... guͤtter mit neuen renten, zynnsen und guͤltten beschweren
    1527 ArchUFrk. 3, 3 (1836) 142
  • wath [vom Ertrag des Mündelvermögens] averich blivet, dathsulvige schall ahn gewisse orde mith rade der blotsfrunde up rente belecht werden
    1572 NordstrandLR.(nd.) II 7
  • was fuͤr dem rathe in offener audientz, an erb vnd eygen, hauptstul vnd rente verlassen, vnd in dieser stadt erb: oder rentebuch geschrieben ... dagegen kan niemandt einige einrede thun
    1603/05 HambGO. I 30 Art. 3
  • wann dann nun ein buͤrger dem andern (dann mit einem fremden ... der gleichen contract alhie unzulaͤssig und verboten) an seinem hause oder andern dingpflichtigen guͤtern uͤmb eine gewisse haupt- oder kauffsummen etliche gewisse jaͤhrliche guͤlten oder rente wieder kaufflich verkaufft, und dieselbe dem kauffern und glaubigern durch einen offenen rathspfandebrieff ... an solchem seinem dingpflichtigen gute versichern wil, so sollen beyde theile ... fuͤr der rathstuben erscheinen
    1662 Bescheid von Verwillkuͤhrung der offenen Rathspfandebrieffe (Hildesheim 1662) [3]
  • kammerlehen ... werden genennet, wann der herr den lehenmann mit etlich jaͤhrlichen renten, guͤlden oder einkommen aus seiner kammer, von seinen zoͤllen oder andern einkommen belehnet, die ihme jaͤhrlich gereicht werden
    1740 Besold,Thes.2 504
I 3 konkrete Zweckbestimmung rechtlicher oder wirtschaftlicher Art bei der Errichtung oder Verleihung einer Rente; insb. geistliche Leistungen werden aus gestifteten Renten finanziert; vereinzelt auch übtr. das für einen bestimmten Zweck (Waisenversorgung) gebildete Vermögen (Beleg 1733)
  • mit hartir richir rente / stiftede her daz munstir da
    um 1220 (Hs. 15. Jh.) Ebernand(Scott) V. 1664
  • Philips unser son sal alle gulde unde rechte rente hie zuschen, die da zu Falkenstein und zu Wagginheim gehorent, zu sime nuze behalden
    1266 NassauUB. I 1/2 S. 454
  • ende vp erue, ende land ... ende renten, ende vp alle deze ... sticken die zullen bliuen bouen zinen ... restoire van tveen duzentich ponden vlaemscher peneghen zine aelmoesen mede te doenne over zine ziele daer hieze zelue bewiist heuet tegheuenne
    1278 CorpMnlTekst. I 414
  • alle renten gehorinde zu dem breßlischen furstentumb sollen dobey bleyben, uf das der heuptman das breßlische landt dirbas dovon beschirmen moge
    1352? RechterWeg II 894
  • nymand schal geystlike rente vorkopen up erffgudere, noch tu wedderkope, noch ander kope tu geystliken renten 
    um 1395 BerlinStB. 31
  • dem [verweser] vollen gewalt geben, zu regiren, zu besetzen und entsetzen, die rent einzunehmen und was uber das darlegen des lands besteen mag ..., das das an die geltschult des landes ... bezalt wirt
    1425 BairFreibf. 77
  • habend auch die [Frühmeßpfründe] doruf gestiftet, das ein priester der die besinget jerlicher renten zu dem minsten sol haben drisig amen wingeldes vnd acht pfund pfennig gelds
    1436 BergheimUB. 100
  • der predig rannt und guͤltt
    1439 AmbergStR. I 247
  • syne und syner kirchen eygenguter nütze und rente 
    1439 KirchheimW. 264
  • godes huse en sal nement rente verkopen an syneme erue. nement schal ok rente edder erue vorgheuen godeshusen den dat erue schalmen gheuen vor pennynghe vnde gheuen de pennynghe godeshusen wor men wil
    1. Hälfte 15. Jh. Hach,LübR. 406
  • zu allen diesen dingen [Reichsreform] moiß man gelt haben, aber das rych hait so kleyne renthen, das der keyser der burden diser ordenunge nit gedragen muchte
    1456 Zeumer,QS.2 269
  • dat da renthen off dij frucht eens leens, deer een tyd ledich stinzen haet sonder prester, dat heert da prester toe, deer ney compt op dat leen, hit se fan offer off landheer
    1480/81 JurFris. II 254
  • van der rente de kerken in buwete mede holden
    1483 MittLübeck 1 (1889/90) 174
  • ob sich begeben, das solich nütz, raͤnt, zins und zechenden nit gnůgsam weren, einen priester zů ertragen, [so steht die Bürgerschaft dafür ein]
    1484 BernStR. VI 1 S. 80
  • der kilchen vnd der priestren rent guͥlt oͮch ir totacionen
    1493 BruggStR. 76
  • wo woll vor etliken jaren ungelike meher in gades ere und sust utgegeven is worden, so synt doch de rente und hovetstol, de darto dorch milde herten gegeven, med der tid vorkamen
    1521 LünebZftU. 88
  • wann ... die geistlichen ... von den weltlichen einige gruͤnd, rendt, guͤld und guͤter an sich erkauffen oder in anderer gestalt an sich bringen
    1524 CAustr. I 7
  • dieweil ein zeither befunden, das das volk ganz unwilligk und ungnaigt gewest, iren rechtschaffenen selsorgern ire rente, zins, tetzen und dergleichen gebur zu irer notturftigen untherhaltung zuraichen
    1527 Sachsen/Sehling,EvKO. I 1 S. 145
  • daß ... die abkunfft oder rente ... gewißen hauß-armen ... sollen ausgekehret werden
    1621 RevalStR. I 358
  • sollen ihnen [priesterschafft, consistoriis] noch die renten ... zugestellet werden, benebst denen ... propst-tonnen
    1675 SammlLivlLR. II 689
  • dass auf denen neuen fürstlichen pupillar-herrschaften die unterthänige inleute ... in die renten an einer ... kopfsteuer jährlich 7 kr. ... erlegen müssen
    1733 Archiv český 24 (1908) 169
I 4
rechtliche Ausgestaltung: Übertragbarkeit, Ablösbarkeit, Beschränkung der Verfügbarkeit, Sicherung der Ansprüche, Verhältnis zwischen Kapital und Ertrag, Fälligkeit, Verzugsfolgen, Beendigung
  • dese rente die ute desen lande gaet die moet quiten der B.
    1249 CorpMnlTekst. I 42
  • wat die burgere van Kolne vͦnses herren van Kolne renten haint vͦp gebůrt, ove wat si ieme schůldich sint, dat sůlen si ieme geldin mit ce gůder rechginingen
    1264 für Köln/CorpAltdtOrUrk. I 125
  • dese rente es men sculdech eulike elx iars in sente Marien daghe lichtmesse
    1266 CorpMnlTekst. I 100
  • dat hare P. ... vergolden hadde ende wel betaelt alle die payemente die comen mochten van deser vorseider rente 
    1297 CorpMnlTekst. I 2379
  • dat wicbelde ne mach he [Erbe] nicht vor kopen, he ne legge dhat gelt vorth an andere rente eder sine eruen negheuen dar volbort to
    Ende 13. Jh. LübMndStR. Art. 193
  • so welic man rente coft in des anderen erve, vnde gift he de rente nicht vt tho siner bescedenen tijt, wert he darvmme beclaget vor deme rade vnde geft he des geldes nicht, so sal he dat erue ruͤmen binnen vj weken
    um 1300 RigaStR. 167
  • alle jnburger zu sant Nabor wonende vnd ein iglichs hußgesesse ist schuldig alle jars zwene ß rante vnd eyn holtzhuͤne
    1302 ZBergGesch. 7 (1871) 182
  • so we koft renthe idher tins in wicbelede, unde dhat bescedhen is mit hantfeste, dhat men se wedher eschen mach tho ener beschedhenen tit, wert hes vortucht idher bekent hes, he scal eme gheven sine penninge; unde deyt hes nicht, so scal it wesen en ewelic tins
    1303/08 BremRQ. 65
  • enmag nyemant wiben, kinden gen noch verkeuffen noch dheyne ander ire gut, damit vnser rante noch dheyne vnser dinste gemynnert werde
    1321 Saarbrücken/GrW. II 5
  • hern Johanni van Colne 6 mr. rig. renthe, uppe s. michel dagh ane vortoch alle jar to betalende, unde desse renthe mach de rad unde de stad wedder lozen vor hundert mr. rig. unde 20 mr. rig., wanner dat se willen
    1349 RigaLibr.red. 23
  • zo welic user borghere yder borghersche rente kopen wil in user stad an huse ofte an erve, de scal kopen eder gheven vor yewelike mark gheldes twelef mark redes bremers zilvers
    1349/1416 BremRQ. 81
  • hedde wey renthe ghekofft uͤt eme erve eder huse, dar upp wer ghegeven des stades breyff, dey voirkoper spreke: hey hedde den breyff unde dey renthe löst, dey oppene breyff blyvet yn alle syner macht
    1. Hälfte 14. Jh. DortmStat. 56
  • is't aver sache, dat dat losledige rente off goet is, up eynen benompten dach zoe geven, soe mach eynich man komen innd bekummeren dat an dem heren
    1355/97 BergLR.(Dösseler) 157
  • dat neman van unsen borgheren ... enigherleye erve ... vorkope, vorzette, ofte renthe upneme, noch vorgheve yenigherleye wys den unsen borgheren
    1391/1416 BremRQ. 49
  • die verboerde dat hoeftghelt mitter renten 
    1400 UtrechtRBr. I 228
  • eyner stat rente das ist geschos und czinse ... wisset, das man zotane rente gleichet unmundiger kinder rente. wenne worumme: die gemeyne mag sich nicht selbir vorwesen
    um 1400 LiegnitzStRb. 68
  • haben wir versprochen ..., das wir ... von unserer ... landschaft und herschaft ... [weder] fäll noch ränt ... nymermer versetzen, verkümern noch verkauffen soͤllen
    1401 BairFreibf. 52
  • wye van onsen rade onser stat schuldich is van renthe of van assisen, die sal dat betalen binnen twee maenden nae taeldach
    um 1415? NijmegenStR. 6
  • wanner rekenschop schut, so schullen de olderlude der broderschop de bedageden rente vorgulden ynbringhen by erem hoghesten broke
    1422 ZHambG. 7 (1883) 265
  • men en is nyet schuldich tijns, pacht, renthen of ander gulde vorder the brenghen of te leveren, dan daer dat ghewoenlike is
    1426/40 KleveStR. Art. 123
  • [Übschr.:] van erflicke renthen toe peynden, eyschen ende maenen
    1426/40 KleveStR. Art. 206
  • eenen rentebrieff van xv gulden tsjaers ..., in twee jaren te lossen of ewelike renten te bliven
    1435 Fruin,Dordrecht I 111
  • so en sel man ... enige renthen copen nochte vercopen in geenre wijs
    1439 Amersfoort 54
  • vortmer efft en man storve, unde hadde sineme wive belaten al sin gud to der liffvodinghe, so schal se sine schult betalen, unde schal sinen acker ligghen laten unvorkofft, unde schal den hovetstol stan laten unde schal de rente utgheven
    DithmLR. 1447(Eckh.) § 204
  • en sal nyemant bynnen Coelne gelt up rentliche pende lenen, he en soele die rente ind nůtze daevan komende dem schulder an der heuftsummen afslain
    1449 Köln/Keutgen,Urk. 340
  • de ghenne dem de lozinge kundeget wert de schal dem anderen zin geld geuen mit der rente uppe de tyt alze men dat lozen schal
    1. Hälfte 15. Jh. StadeStR. 115
  • hat [die Stadt] ... sulchen ierlichen czinß ... den obgnanten clegern ... bynnen drisig iaren und lenger widderkouffs halben nye gegeben ..., so haben sich die ... cleger ... durch sulcher aller lengister voriarungen willen an sulchen renthen vorswegen
    1456 LeipzUnivUB. 132
  • stede, borghe, wibbolde, dorpe, gherichte, unde renthe, de unsser tafelen horen, en sollen wy nicht verfremeden noch verpenden
    1457 Behnes,BeitrMünster 708
  • wenner de wedderlosinge don wyl, so schal he se eyn halff iar tovorne vorkundigen unde geven den hovetsummen myt der bedageden renthe in enen summen
    1478 KielRenteb. 304
  • zwei schock zcinß der höchste müntze, so man in dem fürstenthump pfleget zcu czinse vnnd renthe zcu geben
    1490 MittOsterland 5 (1862) 295
  • dat wii ... in dren effte veer jaren na eyn ander [nicht zahlten] unde also siner rente hinterstendich worde
    1495 SchleswHUSamml. IV 484
  • seinttnmalln der bemelt ganngk den gedachten gewerken ... noch inhalt bergrecht redlich ist verliehen den selbigen, bauhafft gehalten, rennth und stewer dovon gegeben
    1509 Zycha,BöhmBgr. II 421
  • wann nun ... die geistlichen ... von den weltlichen einige gruͤnd, rent, guͤld, und guͤter an sich erkauffen ... daß alsdan dieselben geistlichen, und ihre nachkommen denselben stifftern, oder verkauffern ... und erben ... einen widerkauff, und wider-loͤsung in dem werth nach jedes lands gebrauch ... gestatten sollen
    1524 CAustr. I 400
  • darnha mach he sodan renthe mit dem gestimpten hovetsummen weder aflosen
    1539 RigaLibr.red. III 285
  • der herrschaft ân entgeltnus an iren ränt und gulten
    vor 1543 NÖsterr./ÖW. IX 696
  • datt die hoeuetgelden gaenn voer alle renthenn 
    1549 Salland/Pufendorf IV app. 436
  • bericht, wie das vil kouf, thüsch, überkhomnus und ander abredungen in siner gnaden ... landtschaften beschehen, in welchen die grund und boden zins, unablösig und lösig zins, rent gült und beschwerden der verköufer uf sich nimpt und nit beliben lath uf den güeteren, so er verkouft hat
    1562/64 SGallenAbteiRQ. II 1 S. 97
  • dewile de rente so lange jar her ut dem lande is gegeven worden, ok de beclagede viff jar de rente sulvest hefft betalet, so werdt mit der rente de hovetstol to rechte bewiset
    1564 HammerbrökerR. 128
  • wa ... der renthgelder jnwendig sechs wochen vnd dreien tagen die ... außstehende zinse vnd renthe sampt aufgewanten gerichtskosten nicht betzalen wurde, so sol der renthner durch den herrn an die vnderpfante gueter gericht werden
    1564 JülichRechtsO. 105
  • welcher geldt up rente von denen vam adell, borger edder ehnen buren buten landes bekamen, schal inholdes siner uthgegeven breve und segell betalen
    1572 NordstrandLR.(nd.) II 75
  • dieweil mit der kirchen renthen, gefällen, und gütern zu zeiten auch gefehrlicher und betrüglicher weise durch die pfleger gehandelt würdet
    1577 RPO.(Weber) 261 [32, 5]
  • also seien ... gemainer stätt ... ambthandler, alß camerer ... und dergleichen officier, weliche mit der gemainden gelt renten und gülten umbgehen, haab und güeter denselben stetten ... verphendt
    1599 NÖLREntw. II 11 § 6
  • dat des rades knechte sollen alle renten und restande unsere statt andreffende alle jare 14 dage vor purificationis Mariae inmanen
    16. Jh. BeitrEssen 20 (1900) 145
  • daß auch ein ieder der herrschaft alle jahr jährlich und eines ieden jahrs allein und besonders [an Martini] ... rent, zunß und gülten, haußzinß, hewgelder richten [solle]
    1622 WürtLändlRQ. III 782
  • thut er [Schuldner] das [Niederlegung der Schuldsumme beim Gericht] also, so ist er dadurch von aller nachmahnung an capital und renten entfreiet
    1650 EstRitterLR. 359
  • wenn ein neu kapitularfräulein die schule oder residenz nicht halten wollte, dieselbe des residenzjahres renten karieren, und solche ... zu des stifts besten angewandt ... werden [sollte]
    1716 Esser,Hohenlimb. 284
  • bey einem wiederkauf auch unablöslicher renten stehet zwar dem gläubiger oder sogenannten käufer die loskündigung nicht frey, dem schuldner und verkäufer aber zu jeder zeit
    um 1772 Pufendorf,HannovLREntw. 130
  • eine ewige rente wird im hochstifte Osnabruͤck nicht vermuthet. der regel nach kann jede rente geloͤset werden
    1798 Klöntrup,Osnabr. I 342
  • [Entschädigung:] der fürst von Salm-Reiferscheid für die grafschaft Niedersalm: eine immerwährende rente von 12,000 gulden auf Schönthal
    1803 Reichsdeputationshauptschluß/Zeumer,QS.2 512
  • der schuldner kann nicht ohne bewilligung des gläubigers seine zahlung dem hauptstuhl aufrechnen, so lang noch renten oder zinsen rückständig sind
    BadLR. 1809 Satz 1254
  • bis zum absterben ... der köpfe, auf welchen die rente steht, muß er [Rentenschuldner] fortzahlen
    BadLR. 1809 Satz 1970
  • ob die hofmarch nicht ainen ambtman hette, so soll der zehetner dieweil dasselb ausrichten und auch sein ränett einnemen
    oJ. Bayern/GrW. VI 123
II
Einkünfte, Ertrag, Gewinn
  • schal sik de acker man generen / so ne mach he nicht vntberen / desser dryer instrumente [Spaten, Stab und Sichel] / schal em sin arbeyt gheuen rente 
    1357/75 SchachbStephan V. 2464
  • so gebürt eyme fischer-meister zu lone unde ist sine rente und gefelle, die er vor syne arbeyt dienen hait [folgt Aufzählung]
    1465 TrierWQ. 426
  • alle de broke, dede felt unde schutt up Ugle [Oslo], werdt unsem gnedigen heren unde synen fogeden vorentholden unde dartho de renthe, de men jarliikes dar van der erde geven scholde, nach deme dat id densche erde is unde nene kopmansz vitte
    1477 HanseRez.3 I 40
  • die zechleüt sollen all jar widerraiten all nutz und rant und einnemen und außgeben dem pharrer und der gmain
    Anf. 16. Jh. NÖsterr./ÖW. IX 464
  • nimpt de börge mit willen ane rechtens forderunge sines hövetmannes brieves schuld vor sine eigene up sik und vorwisset, he wint ein jar und dach vam gelöviger to rechte, mot averst de rente und interesse dragen
    vor 1531 RügenLR. Kap. 161 § 8
  • [damit] die rechte, arme, alde, kranke oder gebrechliche unse underdanen, die sich irer guider, renten ader arbeit nit erneren moigen, nit gebrech liden
    1532 JülichLTA. I 204
  • sovenhundert marck rigisch, doch ane rente 
    1552 RigaErbb. 321
  • [Verleihung eines Grundstücks an den Pfarrer] zu seynem, seyner itzigen hausfrauwen W. und seiner kinder ... lebetagen, frey, ohne einigen zins oder rente, zu besitzen
    1555 RigaLibr.red. 140
  • solte auch jemand gefunden werden, der von solchen pro-forma-wechseln eine unbillige rente gehoben ... soll derselbe uͤber das confiscirte capital ... annoch ... eine dem wechsel gleichlautende summe an unserm fisco abtragen
    1742 (dän. Urtext von 1731) Siegel,CJCamb. 343
  • urbar ... heisset ... was wir heut zu tag die nutzung, den gebrauch, die frucht-niessung, oder jaͤhrliche zinsen und renten nennen, lat. usus fructus, oder census annuus
    1752 Greneck 93
  • unter dem betrage von viertausend gulden reiner renten darf kein majorat constituirt oder bestaͤtigt werden
    1808 Bayern/Pölitz,Verf. I 1 S. 111
III
Verzinsung zu einem bestimmten Zinsfuß: Hamburger Rente 1 Mark Rente für 15 Mark, Lübecker Rente 1 Mark für 20 Mark
Sachhinweis: ZHambG. 7 (1883) 436f.
  • H.H. habet in domo apud pretorium 48 ℔ hamborger rente 
    1522 HambKämmRechn. V 191
  • by H.v.d.F. soes marck geldes, werden offerst verrentet na lübscher rente 
    1542 ZHambG. 7 (1883) 437 Anm. 2
  • wie denn etliche leute auf jedes jahr sieben, acht, auch wol hoͤhere rente von hundert fordern
    1623 StapelholmConst. 630
  • wer geld ausgelehnet, der soll von jedem hundert mehr nicht als sechs zu rente nehmen; was er druͤber nimmt, das ist wucher
    1650 EstRitterLR. 329
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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