Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Sakrilegium

Sakrilegium

, n.


I Entweihung religiöser Gegenstände
  • als dat strijd is ... oppehewen ... in der tzercka, dattet hollige corpus domini britzen is, ... zoe is deer britzen sacrilegium [wenn ein Kampf ... in der Kirche begonnen hat, so daß die heilige Hostie gebrochen ... ist, ... so ist dadurch ein Sakrileg begangen] 
    10. Jh.? (Hs. 1464) WesterlauwersR. I 182
  • daz uuas sacrilegium [glossiert: mêindât]
    um 1000 Notker II 456
  • sacrilegium oder ain heiligkeitfrevel
    1427 SchwäbWB. VI Nachtr. 2135
  • hweerso man een goedshuus byfleckketh offta urwyeldiget, dat is, als sacrilegium off emunitas is inbritzen, dat is een tzerekbrecker
    1480/81 JurFris. II 248
  • in der allgemeinen bedeutung machte bey den roͤmern schon eine jede schwere verletzung oder geringschaͤtzung heiliger, oder wenigstens in einem besonderen ansehen stehender personen oder sachen ein sacrilegium aus. allein, in der engeren bedeutung pflegte man darunter besonders denjenigen diebstahl zu verstehen, der an solchen sachen, die man nach roͤmischen religionsgrundsaͤtzen fuͤr heilig ansahe, begangen worden war ... so verstehet man nach dem gerichtsgebrauch denjenigen diebstahl darunter, der entweder an einer heiligen oder geweiheten sache, oder wenigstens an einem heiligen oder geweiheten ort, begangen worden
    1783 Quistorp,GrundsPeinlR. 741
II wie Kirchenraub (I) 
  • wer der kerchin gutere nymmet, der vellit in eyne sunde, genant sacrilegium. das ist kerch roub
    15. Jh. Prompt.jur. 32
  • wie dann auch die entwendung der almusen von wegen der vrsach ein sacrilegium vnd als ein kirchenraub in allen rechten zustraffen ist
    1599 OPfalzLO. 69
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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