Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Sattel

Sattel

, m.

automatisch generierte Links zu anderen historischen Wörterbüchern:

I Sitz, der auf ein Reittier gelegt wird, um darauf zu reiten, Teil der Ausrüstung des Militärs (zu Kriegszügen) und Bestandteil des Heergewätes 
  • svie des anderen ... sadel ... nimt vor dat sin sime gelik ... unde dat sine dar let; halt he it denne in deme wane dat it sine si unverholen ... of man ine des scüldeget dar an, des untscüldeget he sik uppe'n hilgen ... so ne mach man ine ok nener hanthaften dat dar an scüldegen
    1224/35 (1369) SspLR. III 89
  • so we dhes anderen swert, odher cleth ... ofte vul van dher molen voret, ofte sadel, tom, ofte sporen, odher ander got enes anderen mannes nimt vor dhat sin sineme ghelic ... unde dhat sin dhar liggen let, holt het dhenne an dheme wane, dhat it sin si, unverholen unde openbare, unde dar he dhartho sin recht don, dhat hes nicht ne wiste, he ghift it wedher ane broke
    1303/08 BremRQ. 102
  • de des andern kleid ... oder sadel oder vilt oder thom oder sporen ... eynes andern mannes nemmet vor dat syn syme gelich ... vnd dat syne dar let holt het denne in deme wane dat id syne sy ... vnd dar he syn ed dar tu dun anevanch mach mant wol vnder em beklagen dufte auer vnd roues ofte man en des schuldiget dar an des vntschuldiget he sich vp
    1397/98 BerlinStB.(Hs.) 83v
  • harnsch, sadele und were ... und signetsrink, dat hört alle den lenserven vorut
    vor 1531 RügenLR. Kap. 152 § 4
  • dat hergeweide in R. is: des vörstorvenen beste hingstperd, it si lüttik edder grot, sadel, tom, spet und schwert edder sin beste metzdolk und beste rock, dat segel und signetes rink
    vor 1531 RügenLR. Kap. 160 § 2
  • [Soldaten] und die, so ihr f. g. unter deren sattel hätten, futter und mahl, nagel und eisen zu geben
    1552? HessJb. 6 (1956) 199
  • soll dannoch gestatt werden, den armen leuten und inwonern des lands ir klaider, sätl, kumet und anders ze pessern
    BairLO. 1553 V 2, 7
  • [zum 19.:] soll kein meister einigenn sattel außmachen so nit beädert noch beschaudt seie, bey straff zu deß schawmeisters erkantnuß gestellt, halb vns vndt halb der zunfft
    1614 MittSaar 9 (1909) 242
  • weil dem reuter durch wegnehmung des pferdes mehr nicht als der hufschlag erspahret werde, so solle dem ohnberittenen reuter an der monats-gage mehr nicht als 30 kr. decourtirt ... werden, davon er aber sattel und zeug in gutem stand erhalten solle
    1747 Moser,StaatsR. 30 S. 134
  • zur großen [Montur des Soldaten] gehoͤren hut, rock, veste, hosen, sattel, schabracke, zaum und halftern
    1771 Zincke,KriegsRGel. 30
  • sie würden ... um allen streit ... über ein reversalenwidriges benehmen zu vermeiden, sich nach jägerrecht zu betragen haben, mithin das gefangene federwild ... nicht an den sattel binden, sondern ungebunden in der hand davon führen
    1787 Greverus,GMecklJagdr. 123
  • ein wirklicher kapitain bekoͤmmt bey absterben eines subalternenoffiziers entweder dessen bestes reutpferd nebst sattel und zeug, oder 50 thlr. als ein erbheergeraͤthsstuͤck
    1792 Schwarz,LausWB. I 262
II in formelhaften Wendungen in den Sattel weisen ausweisen, am Betreten hindern; zu ledigem Sattel liegen keiner Herrschaft verpflichtet sein, nicht in Diensten stehen; in den Sattel sitzen das Erbrecht haben; ein Pferd im Sattel stehen haben ein Reitpferd besitzen
  • dat een ygelick wel een hont houden moet, die een paert te zadel staende heeft, wairdich xx croonen of also goet
    1545 (Hs.) MnlWB. VII 23
  • voirt en moet niemant gheen pairden noch gheenrehande beesten indie vest jagen noch wateren dan pairden die te zadel staen
    1545 (Hs.) MnlWB. VII 23
  • es soll kein buͤrger noch einwohner dieser stadt muͤßig gesind, es sey knecht, megde, oder weibspersohnen, die zu ledigem sattel liegen, keineswegs bey sich im haus ... beherbrigen
    1567 ZittauStR. 130
  • sich begibt, das je zu weilen ainer wider seinen gegenthail behabt, er khan aber zu khainer ausweisung, so der beclagt nicht anligend gueter, oder anders im land hat, khumen, dieweil dann in solchen fällen von alter im gebrauch ist, das man ainen in den satl weisen mag
    1578 Haltaus 1591
  • sich auf ledigen sattel legen, heisset nichts anders als alle feld und land arbeit hintansetzen, keine dienste mehr leisten, ein ruhiges leben fuͤhren
    1762 Wiesand 935
unter Ausschluss der Schreibform(en):
unter Ausschluss der Schreibform(en):