Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Schankrecht

Schankrecht

, n., Schenkrecht, n.


I Berechtigung zum Ausschank von alkoholischen Getränken; auch: das herrschaftliche Privileg, diese Berechtigung zu verleihen
  • dass wir vnsseme dorffschafte ... dy gunst gethan habin al vmme das schenckerecht 
    1407 Thüringen/Schöttgen-Kreysig I 727
  • nachdem die taffern, und schenckhrecht zu T. dem gottshauss P. zu gehören
    1502 MBoica XV 234
  • er woͤlle sich dann solchs seins handwerchs begeben, unnd des schenckens allain gebrauchen, das soll er ... der obrigkait anzaigen, auch die schenckrecht vnd anders, wie sich gebürt erlangen
    BairLO. 1553 IV 1, 1, 1
  • schenck und täferrecht zu G.
    1575/92 WürtLändlRQ. I 184
  • das ir gnaden derselben ambthauß mit seinem schenckhrecht in allen allso verbleibt, wie es bißher gehallten worden
    1598 Grüll,Bauer 251
  • schönkrecht der herrschaft ... die iberige zeit hat mein genediger herr ... daß leitgeben fier sich
    1625 (Hs.) NÖsterr./ÖW. VIII 738
  • [Gerichtskanzleikosten:] dem gerichtschreiber und gerichtsdiener nach proportion: ... freigelt und schenkrecht 4 kr.
    1646 Tirol/ÖW. XVII 79
  • [es wird in] vermeidung unserer ungnade und willkuͤhrlicher strafe, auch verlust des biers, und ... gar des schenck-rechts, nochmahls ... verboten [ohne Schanksteuerabgabe, Alkohol auszuschenken]
    1678 AltenburgSamml. I 638
  • das schanck-recht (jus publicè divendendi vinum, & cerevisiam) wird im ertz-herzogthum Oesterreich und hertzogthum Steyr genannt das leuth geben
    1688 Beckmann,Idea 430
  • schenkrecht. es mag ainer albeg am dritten haus wein oder pier schenken und der obrigkait mit satz und anderm, wie darzue gehört, gehorsam thuen
    17. Jh. (Hs.) Salzburg/ÖW. I 68
  • der vogthey- ... herr .. hat die jurisdiction zu dorff und feld, und auf der gemeinde uͤber guͤlt, schuld und schaden ... pfandungen, zuweiln auch das schenck-recht 
    1705 KlugeBeamte I2 671
  • ob und wieviel in den flecken und doͤrffern schenck-staͤdte oder schenckrechte zu befinden und wem dieselbig zugehoͤrig
    1705 KlugeBeamte I2 860
  • weilen außer dem kirmessen-schanke dem stift F. ... kein ferner schank-recht gebühret
    1708 Eberstein2 I 360
  • wan kein wein in loco wachst, ob die gemeinde das schankhrecht mit erkaufend fremden getrankh üben möge
    1752 Chorinsky,Mat. III 407
  • aus denen wuͤrkungen, welche der dorf-obrigkeit zum nutzen gereiche, ist erstlich: das schank-recht oder leutgeben im dorf das halbe jahr, als von st. georgi bis st. michaeli tag
    1752 Greneck 128
  • es kommen nun aber auch noch mehrere gegenstaͤnde vor, welche zu der gemeinen benutzung zu rechnen sind. hieher gehoͤren gemeindeschaͤfereien, gemeine backoͤfen, gemeines schenkrecht 
    1788 Thomas,FuldPrR. I 234
  • dagegen folgt aus dem schenkrechte noch keine braugerechtigkeit
    1794 PreußALR. I 23 § 69
II eine Schanksteuer, Abgabe auf den Getränkeausschank; Einnahme aus dem Privileg von Schankrecht (I) 
Sachhinweis: zur Schanksteuer, vgl. Schomburg,SteuerLex. 329
  • [zugehorunge des slosses H.] ...schenckerecht, lehnrecht, weytgelt und gerichtegelt loufft das jar uff 24 sex. mynner ader meher was davon gefellit
    1443 NMittThürSächs. 12 (1869) 443
  • [Abgabe aus dem Ort F.] J.G. 20 gr. schenngkrecht 
    1506 PlauenErbb. 167
  • es sollen ... die wirth das schenkrecht erlëgen
    1585 (Hs.) Salzburg/ÖW. I 152
unter Ausschluss der Schreibform(en):