Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): scharen

scharen

, v.


I Vieh auf die Weide bringen, weiden, auch: Vieh auf der Gemeindeweide zulassen
vgl. aufscharen
  • djt is riocht, datter alle wettergonghen schelleth wessa schet etta bannena dike efter sinte benedietusmissa, bi sinte walburgismissa an fulla wirke, dat ma deer moeghe vnder era ende vnder scara [dies ist Recht, dass alle Wassereinbrüche in den Banndeich nach Sankt-Benediktus-Tag abgedichtet (und) am Sankt-Walburgis-Tag in allem Umfang wiederhergestellt sein sollen, damit man unterdessen pflügen und (das Vieh) weiden kann] 
    12. Jh. (Hs. 1464) WesterlauwersR. I 218
  • als men scharde, mochten se den ... derden deyll under sick delen und de anderen twe dele sollen und mogen de holtrichter und de erffexen tor erfftal inscharen und bedryven
    1497 Philippi,Erbexen2 177
  • dat niemandt drijven sal eenich guet als van koen peerden ende schaepen ende gansen sij sinnen van den geswaren geschaert 
    1509 OYStR. III 2 S. 12
  • ock wyste ... H. vor recht den kottern, dat sey mogen dryven ein schwyn, vndt wat sey vor sunte margrethen selveß gevoed hebben, dat sollen sey bringen op den gewonlicken scharkamp vnd laten dat scharen 
    oJ. Westfalen/GrW. III 59
II bestimmen, zuteilen, ausgleichen
  • nimth ma tha bota, sa skarie ma se anda thet ield [nimmt man die (Wund)bußen, so gleiche man sie gegen das (bei späterem Tode des Verletzten zu zahlende) Wergeld aus] 
    Ende 13. Jh. BrokmerR. 114
  • magh die schulte ... dat guidt uith doin anderen havesluiden tho sechs jaren und scharen biß tho achtein jaren
    oJ. Rive,Bauerng. 514
III mit der Scharax kennzeichnen
  • das nimantz ienige zit sowail, wanne die erven nit geschart, ienich holz auf dem walt hauen sullen, sowail, also die scharung gescheit, gein ungeschart holz abgehauen sall werden
    1549 RhW. II 1 S. 121
unter Ausschluss der Schreibform(en):
unter Ausschluss der Schreibform(en):