Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Scheid

Scheid

, m., n.

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I Schiedspruch, Schiedsurteil, Schiedsvertrag, Vergleich, Einigung; offener Scheid allgemein bekanntes, öffentliches Schiedsurteil (Beleg 1281); einen Scheid zubringen einen Schiedsspruch beweisen (Beleg 1360); Scheid machen einen Schiedsvertrag herbeiführen / abschließen (Belege 1452, 1497)
  • daz si stete hettin den scheit, den dise sehs herren ... seitin bi ir eide
    1240 Basel (Kt.)/CorpAltdtOrUrk. I 21
  • das schiedin wir mit ir bêder willin ... mit gancer warheit vnde mit eim offvnnvn scheide 
    1281 Winterthur/CorpAltdtOrUrk. I 391
  • das dirre scheidt und dise schlichtunge ... ymerme vest und stett belybe, so ist dirre brieff mit ... des ratz unnd der burger von mindern B. innsigel besigelt
    1287 BaselUB. II 339
  • die brieve die der selbe herre brvͦder P. vber den selben shait hate gegeben, wrden ovch vor vns gelesen an vnserem gerihte
    1288 Mengen/CorpAltdtOrUrk. II 318
  • das ... J. vnde sin geschlæhte ... mit ainem rehten schâide, wurdint dem vorgenantem voggete, ze voggetlv́ten geschiket vnde geschâiden
    1299 Ragaz/CorpAltdtOrUrk. IV 573
  • als man die schidluͥt enderen sol, die hienach umb ein andern scheit geschriben stant
    1300 ZürichUB. VII 126
  • daz der schæit schwischan unseren liuten und Uͦ. ... mit unserer hant, willen und wissende und gůter gunst geschehen ist
    1322 QSchweizG. X 24
  • dat alle die scelinghe, die was tuschen ons ..., vorsat ende vorsoent is ende een alinc sceyt ghemaket is van ons ende van onsen rechten erfgenamen
    1331 GroningenUB. I 230
  • so mach men enen schet to bringhen mit twen bederven mannen de scedeslude hebbet ghewesen
    1360 HannovStR. 373
  • dat ek ghedeghedinget hebbe eyn vruntlik sched unde ende myt den erbarn heren ... des stichtes to H.
    1412 HamelnUB. II 12
  • wy, borgermestere vnde radmanne, ... beholden vns vulle macht ... im crafft desser ... schedinge, effte der ... welke in enigen ... sproken der ... vorschedinge twiuelafftich edder schelich worden, dat der suluen worde vnde sproke dudinge, verclaringe vnde schede by vns ... stan en schole
    1419 LübUB. VI 162
  • nach solcher ... vorhorunge had man yn gesagit eyn solchs an beyde unser gnedigen herren zcu brengen, die yn eynen schrifftlichen scheyd thun sullen, und wy sie di yn den thun werden, das sullen sie [Streitende] also halden
    1451 FreibergUB. I 636
  • is ... in den gebrecken [zwischen verschiedenen Grafen und Rittern] ... eyn gutlick fruntlick scheyd bedegedingt
    1451 OstfriesUB. II 462
  • als vaste scheffen und radis ... eyn scheyt gemacht zcusschen der stad und der D. eigenthume
    1452 MarburgRQ. II 21
  • unde satten vor sek, den scheyt up ore eyde hedden ghedan
    1479 DuderstadtUB. 348
  • die sollichs scheides glowbwirdig getzewgenn sint
    1490 MittOsterland 5 (1862) 301
  • tuschen myn gn. frouwen und dem provest to Q. is concordia und scheyt gemaket, blangen 1 molt roggen und 1 molt havern jarliker pacht
    1497 CTradWestf. IV 291
  • ordell utsprake vnd scheide der saken
    15. Jh. Frankfurt (Oder)/Fidicin IV 168
  • wer zu dem andern zu clagen hat, als nemblich umb ire gemaine schüdt, buesz und ainigkeit, [so sie] im dorf unter einander haben
    1508 Franken/GrW. VI 43
II Gremium, das eine Schiedseinigung herbeiführt
bdv.: Satz (IX)
  • wir, der burgermeister und die raͤt der statt Z., haben ûns erkennet, dz U.M. und ouch der T. ... niemans red tůn noch fu̍rsprech sin ... ouch in enheinem scheid noch satz sitzen sullen
    1424 ZürichStB. II 359
III schlichtendes Eingreifen in einen Kampf oder eine Rauferei; jn. zu einem Scheid reizen jn. (als Falle) zum Dazwischengehen veranlassen, provozieren
  • [Übschr.:] waͤr iemants zu einem scheyd reytzt vnnd darnach an im fraͤfflet
    1539 BernStR. I 335
  • [Übschr.:] wann ihrer zwen einem drittman zů einem scheid reitzen, darnach aber denselben verletzen
    1616 WaadtStat. 192
IV
"Entzweiung, Zwiespalt" SchweizId. VIII 195
  • daz mine herrn, burgermaister und rät langzit har under inen schwær und gross misshellung, unainigkait und partheiung durch etliche geschlecht gehept haben, dadurch unser gemainer stat treffenlich und schweri burdi ufgelegt ist, och verderblichen schaid daruß entsprungen
    Ende 15. Jh. MittSGallen 26 (1899) 121
V Güterteilung, Erbteilung
  • dat de vrowe ... si ghekomen an gherichte mit erem rechten vormunden unde hebbe sik dar laten scheden mit rechte ... der se dar mit rechte scheden is, dat ensi ein sched unde mote ein sched bliven
    um 1360 Minden/LSchrP. 156
  • [Übschr.:] van enen scheide tusschen vader ende moder ende oeren kinderen
    1399/1415 ZwolleStB. 194
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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