Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Scheißmeier

Scheißmeier

, m.

Etym. unklar
im Elsass und in Luxemburg: Vorsitzender eines aus der Bevölkerung heraus gebildeten "Gerichts" zu Fragen der (insb. ehelichen) Moral, als Volksbrauch oder (Fastnachts-)Spiel?; meton. auch der Brauch
vgl. Mutzengericht (II), Weibergericht
Sachhinweis: RevAlsace 96 (1957) 53 ff.
  • [Übschr.:] artickel und gerichts prothocoll dess scheis meigers und seiner schöffel
    1478 RevAlsace 96 (1957) 60
  • was gefell dem scheis meger alsso gefellet durch ablossung der buos wurdigen, sol der scheis meger solche gefel den schöffelen eigen und zeigen
    1478 RevAlsace 96 (1957) 61
  • waret diss [Gerichtsprotokoll] geantwort jn die cantlye durch erkanntnusse myner hern rete durch B. genannt scheissmeiger 
    1479 RevAlsace 96 (1957) 67
  • eynen scheissmeyer, den man zu Arle pleg zu machen, [wurde] uss grossen gezenck, ouch uffloif und geslegs sich deshalp erhaben, ... verboten
    1503 PublLux. 40 (1889) 316
  • von dem rentmeister, auch pastoire und zentner hetten sy urloib eynen scheissmeyer zu machen ..., [da] habe er [richter] gesagt, er lasse in das auch zu
    1503 PublLux. 40 (1889) 317