Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Scheit

Scheit

, n.

Pl. -er, -e und -en 

I längliches Stück Holz
vgl. Spelte

I 1 gespaltenes Nutz- oder Brennholz von best. Größe und Länge; auch als Naturalabgabe oder -leistung sowie als Brennholzmaß
vgl. Scheitholz
  • das man her J. dem oberschriber by sime lone den 52 ℔ ₰ ... und der stette huss, darinn er sitzet, und so vil holtzes, schiter und wellen, als er darin bedorffe, sol lasse bliben
    1. Hälfte 15. Jh.? StraßbUB. IV 2 S. 154
  • J. [soll] ... alle jar ein klaffter scheitter hacken
    1531 OstbairGrenzm. 3 (1959) 92
  • das ... alles brenholtz ... ein lengin haben ... vnd naͤmlich die scheuͤtter an der lengin vier werckschuch halten vnd die klaffter ... sechs werckschuch
    1552 Reyscher,Ges. XII 213
  • ain ra̍chl, gibt dreissig scheitter, / vnd 6 rächl, ein weil weitter, / deren aindlif, machen ain pfann, / neinzehnhundertsechzig scheid alsamb
    1595 Patocka,ÖsterrSalzw. 299
  • [der messer soll das gekaufte holtz] mit dem geschwornen meß getrewlich messen, darinn er gegen kaͤuffer und verkaͤuffern gleich und gemein sein soll mit dem messen ... auch zu und abschlagen, wa die scheitter zu kurtz oder zu lang weren, und die rechte maß nicht hetten
    WürtLO. 1621 S. 820
  • das malter holz betreffende, sollen die scheite nach dem geordneten malter stock ... gemacht ... werden
    1664 CJVenatorio-Forest. III 39
  • daß unter dem schein des brennholz viele der schoͤnen schneid- und zimmerbaͧm abgehauen, und zu scheidern gemacht worden, welches ... nicht mehr zu gestatten ist
    1730 KurpfSamml. IV 979
  • die kinder ... sollen ... ein rechtes scheidt des tags mit in die schul nämen
    vor 1747 GasterLsch. 307
  • von denen bauernwaͤgen, welche holz ... in die stadt fuͤhren, kann der kommendant von jedem wagen ein scheid abnehmen
    1775 KurpfSamml. II 1230
  • [fuhrleuten ist] nicht erlaubet, beim schmieren ihrer waͤgen ein scheit von den holzstoͤssen zur untersteckung herabzunehmen, und sich zuzueignen
    1793 Kropatschek,KKGes. III 303
I 2 dünneres Stück Holz, das (als Abfall) beim Hacken entsteht
  • [Zimmerleuten wird verboten], einen buͤschel scheiten oder spaͤne dem bauherrn taͤglich hinwegzutragen
    1780 KurpfSamml. IV 641
I 3 Schlagstock, Prügelstock
  • sleht ... iemen den andern mit cholben oder mit schitern oder mit swiu er in sleht daz ez ein bogendiu wunde heizzet, der ist der buzze schuldic als umbe die wunden als davor geschriben stat
    1276 AugsbStR. Art. 49 § 1
  • schlecht ainer ain mit ainem scheit oder stecken, das ist ain lasterschlag, der ist der herschaft vervalln zu wandl 6 ß und 2 dn.
    Anf. 15. Jh. NÖsterr./ÖW. VIII 707
  • L. ist komen und geclagt, wie er von des houͤptmans dÿnern ... geslan ist wurden mit scheiten 
    1445 BrüxStB. 115
  • ob ain kützeldiep oder diepin einem stull in seinem hauß ..., der mag innen dasselb woll nemen und si pessern mit knütteln und scheüder 
    1563 NÖsterr./ÖW. VIII 1059
I 4
zu Scheitern gehen/werden: zu Schaden kommen, in Trümmer gehen, zerbrechen
  • wen das ist das man gemain vert ... und das schef hinrunn und zu scheitern wurd
    1450 NÖsterr./ÖW. VII 927
  • soll ein ieder mueller, der in die burgermuelen gedingt ist, die muelen ... zum besten hanndthaben und nichts lassen zu scheittern gehn
    1555 Bruchsal 914
  • were sach..., daß daß pfahrhauß durch seumnuß des pastorß oder seines gesindt zu scheider giengh, soll der pastor solcheß hauß ohne zuthun der kirßpelts uffbawen; ... daß kirßpelt ... [ist] zu bawen verpflicht ..., so eß durch unfall zu scheideren giengh
    1588 LuxembW.(Majerus) II 138
II eine Mengeneinheit für Stockfische
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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