Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Schembart

Schembart

, m., volksetym. Schönbart, m.

formenreich, zT. stark entstellt
Maske (mit Bart); meton. auch für die Maskentäger und für das sog. Schembartlaufen, einen Maskenumzug; in Nürnberg Privileg der Metzgerszunft; Gegenstand von Verbotsbestimmungen
bdv.: Schemen
  • nu sitze ich als ein schembart truric
    1300 Hugo v.Trimberg(Ehrismann) III Vers 18136
  • [Beschluss der Stadtrats,] außerhalb der fleischhacker knechte keinen schenpart zu erlauben
    1480 H.-U. Roller, Nürnberger Schembartlauf (Tübingen 1965) S. 30 [ebd. ö.]
  • an der vasnaht da erlaubet man ... [nur] den flaischakern zu tantzen und liefen 95 schenpart 
    1516 NürnbChr. V 660
  • wer czu den ostern loufet mit den schenebarten der sal die stad rumen einen manden vnd einen virdung gebe deme richtere vnde der stad
    SaalfeldStat.(1558) 22
  • [Verbot,] ainichen schempart, angesicht, gestrickte hauben ..., das ine unbekandtlichmachen kan, fürzutun
    1570 Kramer,VolkslAnsbach 105
  • J.B., dem maler, sol man meiner herrn ernstlich misfallen anzeigen, das er den letzeren schempert mit der hell und Osiander gemahlt und offentlich am marckt fail gehabt, und warnen, auch das gemehl zerschneiden und im nit wider geben
    1571 NürnbRatsverl. II 4
  • zur fasnachtszeit ist verboten worden schönbar und larven zu füren
    1595 DWB. IX 1486 [urk.?]