Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Schenkamt

Schenkamt

, n., Schenkenamt, n.


I (Ehren)amt eines 1Schenken (I 1) 
  • hielt kunig Albrecht ... ein erlichen hove zu N., ... do was kunig Wentzel von Beham, sein swager, ... [der] im dienet im schenckampt in kuniglicher cron
    1450/80 NürnbChr. III 273
  • notandum, das der konig zu Beheim zu lehen hat von einem bischof und stift zu Bamberg das oberst schenkenampt ... vnd leihet das furbas den von Aufses
    15. Jh. BambBer. 78 (1922/24) 139
II
Position, Aufgabe, auch das Amtsgebiet und das Schenkenlehen (I) eines 1Schenken (I); oft sind mehrere Mitglieder einer Familie gemeinsam belehnt
bdv.: 1Schenktum
  • duo officia, que vulgariter a populo appellantur heimburgenambet et schechenambet 
    1099 (Fälschung des 13. Jh.) M. Stimming, Mainzer Urkundenbuch I (Darmstadt 1932) 305
  • daz der ... ertzbischof ... von Salczpurch ... uns ... verlihen hat daz schenchampt ze Osterreich
    1335 Schwind-Dopsch 170
  • [Ackerland, das zum Amt] quod vocatur scenkeamt [gehörte]
    1336 InvNichtstaatlArchWestf. III 140
  • dit ist dat gůt, dat ek her A. schenke des stichtes van H. untfangen hebbe van minem heren van deme biscope van H.: dat schenkammecht 
    1360 HildeshUB. II 100
  • alle die luͥt vnd guͤter, so zů ...des vorgenemten gotzhus schenkenampt gehoͤrent vnd haft sint
    1361 ChartSangall. VII 563
  • J. und B. gebruͤder von K. hant ze lehen enpfangen das schenkenampt des byschofs von Costentz, da in ierlichen i fuder wines von vellet
    um 1363 WürtVjh. 8 (1885) 122
  • daz wir [A. u. L. ... herzoge ze Oesterrich] von dem ... bischofen ze Chur ze lehen empfangen haben ... das schenkenampte ze Chur
    1366 Mohr,Cod. III 200
  • [Stücke Land] de tho unsern schenke amte horen
    1368 v.Arnswaldt,Lüneb. 23
  • so sollen ... ierlich uff ... sent mertins tag darzu [Abgaben] geben: ... daz grosse mereampt zwen goldin ... daz hemdelachenampt eynen halben guldin ... von dem schenkeampt eynen halben goldin
    1386 Grossart,LandstFulda 100
  • W., F. vnd C. gebruder dy schencken von L. genannt, hebben empfangen zum ersten dat schenken ambacht in meyns hern [markgräfl.] hoffe mit aller tobehorunge
    1441 ArneburgUrk. 203
  • to dem schenckampte horet een gudt in dem Ledenster velde by B.
    um 1500 Rode,RegEcclBrem. 126
  • f. dt. hochloplicher gedechtnuß haben zu dem schengampt stets einen vom adel gehalten
    1578 Nostitz,Haushaltb. 134
  • ertzhertzog E. ... empfieng ... von bischoff H. ... zů laͤhen für sich, seinen brůder ertzhertzog F. vnnd seinen vettern ertzhertzog A. oberst schenckenambt deß gotthauses zů Chur
    1616 Guler,Raetia 156r
  • es ist bey den fürsten des reichs teutscher nation ein uralter ... gebrauch, dass ein jeder fürst ... hat müssen vier aempter haben, als da sind das marschalcken, das trucksessen, das schencken- und das cammer-ampt 
    vor 1635/1739 Westphalen,Mon. I 956
  • [am französischen Hof:] die speisen werden von den ordentlichen bedienten des brod- schenck- und frucht-amts aufgetragen
    1719 Lünig,TheatrCerem. I 326
III das Schenkenamt zutrinken Ehrenumtrunk in der Gilde abhalten
  • unde sollen de schencken dar apenbar komen unde gan denne van dar to en in de gelaghe unde drynken en [olderman] dat schenckeampt to
    1510 Stieda-Mettig 597