Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): 1Schere
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1Schere
, f.
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Instrument zum Ab-, Be- und Zerschneiden; ua. als Bestandteil der Gerade , auch im Rahmen von Bußen und Strafen; zu der Schere stehen den Beruf eines Wandschneiders ausüben (Beleg 1374)
vgl.
Besen (I 2),
1scheren
- dit is dat to vrowen rade hort ... al ne nenne ik is nicht sunderliken, als borste, schere, spegele1224/35 (Hs. 1369) SspLR. I 24 § 3
- tvene besmen unde en schere is der bute, die ir rechte mit düve oder mit rove ... verwerken1224/35 (Hs. 1369) SspLR. III 45 § 9
- hweer soe ... en scrodere onder der schera iefta mit sine falscha andwirke, soe ne heerth deer ferra nen riocht toe, hit ne were dat ma him dae ferra hand ofsloeghe [wenn ... ein Münzbeschneider mit der Schere oder mit seinem falschen Gerät ertappt wird, so gehört dazu kein weiteres Recht, als dass man ihm die rechte Hand abschlägt]13. Jh.? (Hs. 1464) WesterlauwersR. I 242
- wen man ouch mit aschroten, di man von den pfenningen snidet ... unde mit der schere an hanthafter tat begrifet, iz get im an die hantum 1300 FreibergStR. VI § 23
- thet alle fresa hira frethe mith fia bete. thruch thet skelen hia wesa a saxina merkum uter stoc and uter stupa, uter besma and uter skera and uter alle pinum [dass alle Friesen ihren Friedensbruch mit Geld büßen sollen. Infolgedessen sollen sie im sächsischen Gebiet befreit sein von Stock und Staupe, von Zuchtrute und von Schere und von allen Leibesstrafen]um 1300 HunsingoR. 28
- swer vor deme gerichte sine ere geledigit hat, des bůze ist ein schere unde ein besmeAnf. 14. Jh. GörlitzLR. 199Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- twene besmen unde ene schere is der bute, de ire recht mit duve oder mit rove oder mit meynedhen oder mit anderen dinghen vorwarcht hebbet, des men se overtughen mach mit deme rade oder mit gherichte alse recht is1. Hälfte 14. Jh. GoslarStR. III § 210
- dy ir recht mit dube oder mit roube vorwirken oder mit andern dingen, den gibt man czu buze czwen beseme und eine schere1357/87 MeißenRB.(Oppitz) IV 31 Dist. 13
- we ok to der scheeren steyt, also dat he eyn wantsnider is, unde eyne stede heft uppe dem kophus, de ghift 6 gott. ₰ to tinse1374 GöttingenUB. I 285 Anm. 2Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- ab ein frawe icht tede mit worten ader werken wider freiheit ader des hofes recht, die solle man beschroten mit einer scheren zu einem zeichen, daß sie darumb gestrafet were1441 Wetterau/GrW. III 487Faksimile (ca. 285 KB)
- want J. ... cleersnyder, mit zynre snyder-scheer een gouden croen bescroeyet ende besneden heeft, soe sleten scepene, rade ende oudermanne, dat hy en saterdage naistkomende komen zel ... ter clocken, mitten penninck ende mitter scheer voer ziin borst hebbende, ende zel bekennen grotelyck misdaen te hebben ende bidden den rade om genade1498 UtrechtGilden II 40Faksimile (ca. 209 KB)
- mynen eliken sone de gewyet unde myt scheren geteylet ys, dem ys gedeyleth syner moder rade, der ick my underwunden hebbe, also ick mynes sones rechte vormunder byn1518 Wasserschleben,RQ. 16Faksimile (ca. 76 KB)
- eth schal in dusser stadt nemandt sick understahn karten, scheren und pressen zu holden ... he sie den ein meister des ampst [!] der wandbereder, by verlust des gudes und des wercktueges1547 HambZftRolle 293Faksimile (ca. 63 KB)
- wenn man ein diebstal erforschen wil, als denn nemmen sie eine siebe vnd ein schafscheren ... auff die scheren hengen sie das siebe, vnd zwo personen, eine so bestolen, die ander so die beschwerung thut, ergreiffen den runden ende an der scheren, vnnd halten also das siebe in der lufft ... hat er die that begangen, reget und beweget sich das siebe1586 TheatrdeVenef. 252Faksimile - in DRQEdit