Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): schlechtiglich

schlechtiglich

, adv.


I einfach, bloß, lediglich, ohne weiteres; als Bekräftigungsformel schlechtiglich und einfältig auf redliche Weise, ohne Arglist und Hintersinn
  • wiert iz [gewant] aber in den huetgaden [der Badestube] verlorn und wiert der hueter slechtichleich darum angesprochen, er laugent und wiert mit seinem aide ledick
    um 1330 BrünnRQ. 394
  • wer do bessernde wirt von slahendes oder stossendes wegen slehteclich und einfalteclich ane totwunden ... der bessert einen manot us und I tusent steine
    1374 SchlettstStR. 288
  • daz ouch nieman deheinen pfennig me durch die rîter trengen oder noͤtigen sol, wenne man slehtekliche und einfeltekliche das gelt uff die rîter setzen sol und was geltes nit do durch vellet, daz sol man nemen
    1391 Cahn,StraßbMünzg. 162
  • beschicht och daz, daz etliche gemaͤchit die unser burger weren, ane gedinge und slechticlich nach unser statt recht zu samen kommen weren
    1423 UlmRotB. 42
  • [die metziger] söllent slehtyklich einer hande fleisch uf eim banck liegende haben ... und söllent ouch das hemmelin fleisch nit verwessern noch sletyklich süfern
    1435 StraßbZftO. 349
II rechtlich, auf rechtmäßige Weise
  • was die [pädenthalb] sagen auf ir ayde, dass dem ... abt und sein gotteshaus angehört, dass dem das fürpas ewigklich und gar schlechtigklich in allen kriegen und trangsal volgen wäre
    1373 MBoica VII 177
  • was der clager bewerlich redt, daz sal er beweisen mit redlichen orden, umb das des lewkners sache mit dez dinges wesen und natur keyn bewerunge hat, wann dy lewkenunge slechticlich mak nymmer beweret werden
    1406/07 BöhmBergR.(Gelnh.) 207
III unzureichend, schwach
  • wiewol die stat also schlechtigklich bewart was mit mauren und graben
    1450/68 AugsbChr. II 6
unter Ausschluss der Schreibform(en):