Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): schlechtlich
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(Schlechtserbe)
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schlechtfalgen
schlechtfügig
Schlechtgülte
schlechtgültig
(Schlechthafer)
schlechtiglich
schlechtlich
, adv., schlechtlichen, adv.
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I
nur; auf einfache/ formlose Weise, ohne erschwerende Umstände
- spricht der clager dem antwürter chemphleich an, er antwürt im, ob er wil, chemphleich oder slechtleich, wan daz stet an seiner wilchürum 1330 BrünnRQ. 389Faksimile (ca. 245 KB)
- wirt dem antwerter irteilt, daz er billichir und nehir mit sines selbist hant zu entghen sy, sint die clage slechtlich angestellet ist, ane gerufteEnde 14. Jh. GlWeichb. 403Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- unde sint di wunden wol kampbar unde wollen si slechtlichen unde einvaldikliche klagen eine slechte klage, der richter tut aber wol, weder he wil1433 FreibergUB. III 109Faksimile - digitalisiert vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde (ISGV)
- wenn er [nachrichter] einen moͤnschen schlechtlich richtet, so ist sin lon j lib. v ß1450 ZofingenStR. 141Faksimile - digitalisiert im Rahmen der "Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen online"
- slecht ainer den andern mit ainem spieß fliessund wunden, der ist dem gericht 72 ₰. wiert er aber slechtlich geslagen ôn fliessund wundn, so ist das wandl 24 ₰15. Jh. NÖsterr./ÖW. IX 620Faksimile (ca. 46 KB)
- wirdet ymants gegen dem andern bürg schlechtlich und one besonder fürgeding, so sol ... derselb bürg ... sein lebtag aus ... verpflicht ... sein1521 WindsheimRef. 87
- wie man schulden zahlen sol nach dem landrechten schlächtlich, zinß oder ander schuld, der sol nach zylen vnd tagen einem sin gelt geben1556 OberhasleLB. 65Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- von einem jeden, welcher schlechtlich frevelt oder dem boten pfend entwehnet, 10 kreuzer1561 TrierWQ. 35Faksimile - digitalisiert von der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln
- wenn er [scharpff- und nachrichter] einen menschen schlechtlich, als mit dem schwerdt, strangen und dergleichen richtet, so ist sein lohn 3 m.1666 BernStR. VII 1 S. 528Faksimile - digitalisiert im Rahmen der "Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen online"
II
ehrlich, aufrichtig, ohne Hintersinn und arglistige Absicht, formelhaft: schlechtlich und ungefährlich
- Und bestetten auch in und iren erben dieselben brief und versorgnus und ... stuck und artigkel mit dem gegenwürtigen brief ... getreulich und schlechtlich on alles geverd1392 BairFreibf. 33Faksimile - digitalisiert im Rahmen von "austrian literature online (ALO)"
- [der Rat hat erkannt] das ... A.W. den ziegelhoff ... haben sölle und das sú und ir erben und nachkomen daran habende syent und sin söllent slehtlich und ungevarlich1403 FreiburgHlGeistUrk. II 11Faksimile - digitalisiert von der Universitätsbibliothek Stuttgart
- [die underkoͤfer] soͤllent schlechtlich und ungevarlich, weder durch gunst noch gewyns oder vorteils willen, nyemande zů liebe noch zů leide, erberlich zů allen koufen und sachen reden1409 BaselRQ. I 1 S. 89Faksimile (ca. 209 KB)
- wir ... bekennen, als vnser lieber ... brobst ... vnd vnser ... richter ... auf vns ... schlechtlich vnd vngeuerlich ganz hindtergengig worden ... seyn, vns auch ... gebetten haben, vns solches ihres hindtergangs ... anzunemmen1461 Lori,BairBergr. 54Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
III
gänzlich, in jeder Hinsicht, ohne Bedingung
- wir vorczyhen vns mit dizem unsern briffe lutirlich ... an den vil genanten czinsen vnd gutern vor vns alle vnser erben vnd nachkomen allis vnsers rechten slechtelichen1411 MittOsterland 6 (1863/66) 254Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
IV
bündig, verständlich
- die amptlu̍te soͤllent der lu̍ten rede schlechtlichen und erberlichen one alle unnottu̍rftige umbwort und zem ku̍rzesten die sach begriffen werden mag thuen1457 BaselRQ. I 1 S. 154Faksimile (ca. 192 KB)