Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): schnappen

schnappen

, v.


I rasch nach etw. fassen, schlagen, auch: schleudern, schnellen
bdv.: schneuen
  • so sal he vregen eines urteiles: ab he in angrifet unde he im snowe oder snappe nach der hant also, daz he in laze, ab he in zu rechte icht wider an sulle grifen
    um 1300 FreibergStR. 27 § 14
  • [die Kinder werden in den] schnappkorb [verurteilt und von der Brücke ins Wasser] geschnappt 
    1570 ChrKaiserslautern 42
  • welche ... begierig vnd geltsuͤchtig nach reichen vormuͤndschafften schnappen, vnnd vermeinen sie woͤllen ein fisch fangen, dieweil sie nicht bedencken, was fuͤr ein grosse beschwerde ... jnen auff dem hals liege
    1576 Damhouder,Patrocinium 65
II
einen räuberischen Überfall machen
  • sein nachgelaßne wittib, ain grevin ... [wolt] ires hauswierts seligen kriegsvolk ab baiden ... schlossen weiter zu schnappen ... nit gestatten
    1558/66 ZimmernChr.2 I 404
III (unter Folter) gestehen
  • ist derselb, vnangesehen das er von des henckers hefftigem seitenspannen kurtzumb nichts schnappen wollen: nicht destweniger, wegen gewisser presumptionen ... zum todt verurtheilt ... worden
    1591 Fischart,Daem. 214b
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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