Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): schöffenbarfrei

schöffenbarfrei

, adj.

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intensivierendes Kopulativkompositum; auch mit Komp.-Vorformen
wie schöffenbar 
  • svelk scepenbare vri man enen sinen genot to kampe an sprikt, die bedarf to wetenne sine vier anen unde sin hantgemal, unde die to benomene, oder jene weigeret ime kampes mit rechte
    1224/35 (Hs. 1369) SspLR. I 51 § 4
  • len an gerichte ne mut neman hebben, he ne si scepenbare vri, unde dat he deme koninge hulde du na vries mannes rechte
    1224/35 (Hs. 1369) SspLR. III 54 § 1
  • dat unse rahtmanne undt de vief mester von der stadt schullen uns unse bank besetten undt scheppen kiesen von scheppenbahren fryen luden
    1294 MagdebUB. I 100
  • hir settet echt Eyke van der schepenbaren vryen rechte, wente he was zuluen en schepenbare vrye 
    um 1325 (Hs. um 1410) SspGlLR.(Buch) 1085 (SspLR. III 26)
  • lehen an gerichte enmac nymant gehaben, er sy denne schepfenbar fry unde habe dem kunic hulde getan in friez mannez rechte
    1357/87 MeißenRB.(Oppitz) VI 23 Dist. 1
  • [eftmen] vppe enen schepenbaren vryen man vngherichte claghet, des ne mach de richter nicht richten men to echter eder to rechter dyngstad
    14. Jh. HerfordRB. 25
  • schepphinbarfry ist der man, der von sinen feir annen, daz ist von sin zcwen eldirvetirn und von zcwen eldirmutirn, und von vatir und von muter, frome und nymant eygins geborn ist
    Ende 14. Jh. EisenachRB.(Rondi) II 6
  • do lies sy der keiser fry, unde vorleich en daz ammecht der schepphen, und dorumme sien sy schepphinbare fry genant
    Ende 14. Jh. GlWeichb. 250
  • die schepphen sien fry von der stat und von allem dinste unde dorumme sien sy schepphinbare vrie genant ... schepfinbare vrie ist ouch ein izlicher gnant, der dorzu genug vrye ist, daz er schepphe werdin mag
    Ende 14. Jh. GlWeichb. 253
  • eyn schepphe sal an sinem recht unbesprochin sien; unde sien darumme schepphinbare vry genant, das sy sollen aller bosheit offinbarlich fry sien, so daz sy an irem rechte noch an iren eren, noch ouch an irem ammechte ymant beschelden moge
    Ende 14. Jh. GlWeichb. 233
  • haben wir H.v.I., ... unsern und des reichs liben getreuen, alle sin lebetage scheffenbarfry gesatzt und gemacht
    1410 Schilter,Gl. 826
  • dar ock neman ordel wysen sal, hey ensy dar dingkplichtich und eyn schepenbar vryge off konyngesvryge des stoles
    1433 Lindner,Veme 256
  • so moet des rikes dienstman over scepenbaer vrie lude gheen tuuch wesen
    1451 NlSsp. II 147
  • lantsessen: eczliche lute sagen, das die heissen scheppinbar vrie lute, die do ander vrien haben, die do scheppin gesin mogen. die sagen vnrecht, wann die heissen scheppinbare lute, die ir eygen frie haben, do uon sie scheppin ammecht haben mogen
    1460 SspGl.(Steffenhagen)2 221
  • als nemlich wo in disem falle ein schoͤpffenbarfrey man getoͤtet wuͤrde, so ist sein wergelt das der theter des toden schwertmagen geben mus achtzehen pfund pfennig, das ist ein gantz wergelt vnd ein schepffenbarfreier wirt genant ein jglicher christen man, der da bider ist vnd zu einem schepffen mag gekorn werden
    1541 König,Proz. 302r
  • die botten sollen seyn schoͤpffenbarfreye 
    1597 Meurer,Liberey I 259
  • die alten aͤchten freygebohrnen suchten sich besonders in dem vorrechte, die gerichtsstellen und schoͤppenaͤmter zu versehen, sorgfaͤltig zu erhalten, und schloßen von deren besize die uͤbrigen freyen leute aus. daher sie in der folge schoͤppenbarfreye, sendbarfreye genennt werden
    1785 Fischer,KamPolR. I 457
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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