Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Schwanz

Schwanz

, m.

von Tieren: Schweif (II), Zagel; männl. Geschlechtsteil, Rute (XVIII) 
  • [nimpt einer gelt,] daz er ein person sol toten, der sol geczogen oder geschlaipft werden, vnd man sol in pinden zw dem swancz eines esels
    vor 1307? Tomaschek,Trient 123
  • wa ein frovw in disem hof sig, die ein morgentgab heig, die ... mag sie gen, wem sie wil, lvst es si, mags eim hvnd an den swantz binden
    um 1350 LuzernRQ. I 366
  • es hatt ôch ain herr von O. die rechtten zu dennen, die in den hoff gehoerend, das er vasnacht huenr von inen nemen sol vnd sond im huern geben, die hopt vnd schwantz hand
    14. Jh. Thurgau/GrW. I 239
  • man tuot in dem rosz an den swanz binden und slaiffen durch die statt
    1. Hälfte 15. Jh. Netz V. 12721
  • dwyl an yeden dingen das houpt für edler dann der swantz geacht wirdt
    1493 Riederer 40v
  • welcher eyn meste kuhe wyll halten, der soll yre den schwantzs abhawen ... vnd dij vff dij wijsen dryben, bis dij verbotten werden, vnd darnach im stall behalten
    1522 ZKulturg. 8 (1901) 32
  • so einer dem anderen in zornigem muot hund seite, er nammte den schwanz oder nit ... der ist verfallen umb 1 pfd.
    1535 Thun/SchweizId. II 1427
  • es soll auch allen fron- und gmainen fischern ... verpoten sein, daß si kain höchtl, kärpfen, rotüchl ... fahen, einsetzen noch verkaufen, es haben dann dieselben fisch mit kopf und schwanz die leng des hernach anzaigten maß
    1553 Bayern/QNPrivatR. II 1 S. 274
  • sy [metzger] sollennt ouch am vrferinen fleysch den schwantz belyben laßenn, damit man das vrferinen für geyßinem fleyschn erkenn möge vnnd destminder möge betrogen werden
    1566 MurtenStR. 380
  • welcher eim sein roß ein schwanz ... abhawe, der ist verfallen 1 gl. zebues
    1582 EngelbergThalr. 54
  • alle geschlachtete schöpse und schafe sollen mit den fellen auf den markt getragen und solche felle am schwanz gelassen werden, damit die fleischschätzer erkennen können, daß es ... kein bock- oder ziegenfleisch sei
    1666 GothaLO. II 3, Tit. XLII
  • [Übschr.:] vom schimpflicher reithung auf einen lebendigen esel, das angesichte nach dem schwantz zugekehret
    1693 Döpler,Theatr. I 817
  • [Jagd:] damit die hunde ... leichter erkannt werden moͤgen, soll ... den schafhunden die ohren, und den fleischerhunden sowohl der schwanz als die ohren, abgeschnitten werden
    1783 Krünitz,Enzykl. 28 S. 75
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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