Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): schwarz

schwarz

, adj.

vgl. blau, rot

I als Farbe von völlig dunkler Färbung, (nahezu) alle Lichtstrahlen absorbierend (im Ggs. zu weiß)

I 1 zum Ausdruck besonderer Würde, Feierlichkeit, Trauer usw. oder als Hinweis auf die Zugehörigkeit zu einem Orden, einer Gemeinschaft; insb. bei Kleidungsstücken
  • daz igelich brûder an mentelen, an cappen, an wâpenrocken ein swarz crûce trage, dâmit er ûzwendich bezûge, daz er sie ein sunderlich gelit dises ordenes
    1264 DOrdStat. 38
  • wers sache, das myn herre von Meinze ... den von A. gebotten zufolgen, vnd sehen sy die schwarzen kappen, su sulden sie folgen
    1419 Hessen/GrW. III 333
  • mußen ime sein weib und dochtern nun schwarz geferbte schleier tragen, wie die closterfrawen
    1430 ZimmernChr. I 461
  • das ein jglicher der vorgeschriben geselschafft alle frytage ein swartz cleit schuldig sij zu dragen
    1. Hälfte 15. Jh. Storn,Schwureinungen 138
  • in den moncheklostern sollen die personen aus den kappen erliche schwarze rocke, wie andere prister tragen, machen lassen
    1542 Göttingen/Sehling,EvKO. VI 2 S. 853
  • [bei d. Beerdigung Kurfürst Ottheinrichs sollen mit der Prozession die] cantores schwartz gekleidt [gehen] vnd singen deutsche gesang
    1559 Pietzsch,HeidelbMusik 655
  • dieselben ... so des leichtragens entfreiet, sollen schuldig ... sein, mit in sorge zu stehen und mit schwartzer kleidung dem leiche zu folgen
    1647 HambZftRolle 234
  • daß ein jeder [Ratsmitglied] in kleidung soviel als möglich entweder ganz schwarz oder auf andere weise sich sauber halte und zur erhaltung mehrern respects bei der bürgerschaft ... den degen und den mantel an der seiten trage, in sonderheit ... in den khürchen, auf der gassen und im rath
    1684 Ott,BürgerPassau 17
  • sollen der leiche folgen aus jedem hauße 2 persohnen und ... im sterbehauße midt schwartzen strümpfen und gebührlicher trauerkleidung erscheinen
    1697 SchleswDorfO. 454
  • [wegen der kirchentrauer auf absterben sr. koͤnigl. majestaͤt werden] in denen immediat-staͤdten sowohl die cantzeln als die ... chore schwartz behangen
    1713 CCMarch. I 2 Sp. 184
  • die präsidenten und beysitzere sollen in rathsgaͤngen, audientzien und uͤbrigen oͤffentlichen amts-verrichtungen ... in schwartzer vnd zierlicher kleidung erscheinen
    1713 RAbsch. IV 268
  • an sontagen sollend in der statt alle verheurathete im hauß gottes mit schwartzen maͤntlen erscheinen, ohnverheurathete ... moͤgen maͤntel von anderen farben tragen
    1715 BernStR. VI 2 S. 959
  • ein unterthan vom platten lande [soll sich] ... einen schwarzen mantel anschaffen, ohne welchen kein buͤrger in der kirche erscheinen darf
    1730 Scotti,Wied 347
  • alle procuratoren muͤßen jedesmal in der audienz, als dem solennen gerichtsort, mit schwarzen kleidern und maͤnteln ohne degen erscheinen
    1791 Malblank,Kanzleiverf. I 217
I 2 im Zsh. mit Strafen und Strafvollstreckung

I 2 a im altfries. Recht: eine schwarze Binde dient zur Kennzeichnung eines auf handhafter Tat überführten Täters
  • hvasa otherum ene swarte bende onleith, tha honda uppa thene bec bint and thene swarta doc ur tha achne bint end thene silrap an thene hals sleph, ieuere vnsceldech is, en tuede ield [wenn jemand einem anderen ein schwarzes Band anlegt, ihm die Hände auf den Rücken und ein schwarzes Tuch vor die Augen bindet und einen Strang um den Hals schlägt, (so beträgt die Buße), falls er unschuldig ist, zwei drittel Wergeld] 
    um 1300 HunsingoR. 104
  • sa hwasa otheron ena swarta benda deth and hi thes birethad werth, thet mat him unskeldiges eden hebbe, sa skil ma thet beta mith ena tweda ielde [wenn jemand einen andern (fesselt und ihm die Augen) mit einem schwarzen Tuch verbindet und er dessen überführt wird, dass er es ihm als einem Unschuldigen angetan hat, so soll er das mit zweidrittel Wergeld büßen] 
    um 1300 RüstringerR. 98
  • sa ach hi bi riuchta thene swartha lappa and thene smerta knotta and thet nordalde tre [und dann hat er rechtens das schwarze Tuch und den schmerzlichen Strick und den nordwärts gerichteten Baum zu gewärtigen] 
    1. Hälfte 15. Jh. FivelgoR. 38
I 2 b bei Todesstrafe
  • 3 fl 6 1/2 ℔ 8 heller als gekostet hat, B. vorgenannt zu begraben umb lichter swarz duch, darauffe man in entheubtet, und umb zwo wasskerzen, und in zu tragen
    1420 Rau,BeitrFrkf. 32
  • nachdem ... der armen sinderin ... der mit einen schwarzen fleck bezeichnete pulver sack an die brust gehenkt worden, gienge der herr geistliche, der freumann und sein gehilf von dem scheider hauffen herab, da indessen ihme ein anderer die glüende zind rutten in die hand gabe, und er mit solcher sogleich in pulver sack stache, und sohin die maleficantin zu ... tod beförderte
    1764 OÖStrafVollz. II 259
I 2 c bei Gefängnis- und Arbeitsstrafen; schwarze(r) Turm/Dörnze (Bez. für) ein Gefängnis
  • giengen diejenigen, so er H.K. zuvor [peinlich] ersucht hatten, zu ihm in die schwartze dornitze
    1510 Erfurt/Schmeller2 I 543
  • soll ihn der burggraf, wan der gesteckte sich stellet, bald heissen in den schwartzen thurn gehen, und ihn so lang darinnen behalten, biß er dem jenigen, warumb er gesteckt, ein gnügen thue
    1627 BöhmLO. G 30
  • [daß] die fählbahren weibspersohnen dan ohne ring, jedoch mit einem sonderbahren zeichen, als einer halb rothen, halb schwartzen kappen 4 jahr lang im schallenwerk arbeiten
    1714 BernStR. VI 2 S. 761
  • es werden insgemein zweyerley kerbhoͤlzer gefuͤhret, weise und schwarze, das erste wird statt der vorladung gebraucht, und wenn der bergmeister einen bergmann mit gefaͤngniß oder gehorsam strafen will und ihm ein schwarzes kerbholz giebt, muß er in die custodie gehen
    1778 BergmWB. 287
I 2 d bei Ehrenstrafen
  • [ein Ehebrecher wird] wehrender predig vor die kürchen, einer rueten und schwartze brennenden kerzen in den händen habend, mit entblößten haubt und abgelegten schuehen dem volk vorgestellet
    1597 Schindler,VerbrFreib. 265
  • ist W.Z. ... in puncto duplicis adulteri mit 3 sonntaglichen ausstellung bei dem kirchtore und einem schwarzen bußkleid, haltender ruten und brennenden kerzen, und einer tafel am hals abgestraft worden
    1772 Strnadt,Mat. 372
  • jemanden in der geigen, schellen oder springer, item mit anhaͤngung eines schwarzen taͤfleins, steins oder andern ... an die schandsäule zu stellen oder in der stadt herum zu führen
    1774 Wagner,Civilbeamte I 169
I 2 e schwarzes Buch/Register ein Stadtbuch, auch ein von Zünften, Gesellenvereinigungen und Schulen geführtes Buch zur Eintragung von Ordnungs- und Rechtsverstößen, zT. hat ein Eintrag diffamierende Wirkung
  • so welic man de so stelt beneden j verdinc, iset dat he vntkumt, den sal men scriuen in dat swarte boc
    um 1300 RigaStR. 193
  • jm anderin schwartzen buch dieser hendel, das sich anhebet von den clagen der stete wieder die lantschafft, jtem der stete kurtze vnd lange antwort eigentlich zusammen gelesen vnd gebunden
    1535 GörlitzRatsAnn. III 120
  • wan ein geselle oder jünger von hinen weg wandert und das vier wochen gebott nicht erwart, der ist schuldig, sein auff leg gelt ... den alt gesellen ... zu geben, ... wo ... fern aber einer [dies nicht] verrichten thut, den selbigen ... soll man in das schwartze buch ein schreiben
    1614 MittNordbExk. 30 (1907) 140
  • in das genante schwarze bůch schmächlich yngeschriben
    1663 ZürichZftG. II 622
  • ist mit verwilligung meister vnd gesellen in dass schwartze buch eingeschrieben worten, weillen er seinen meister bestohlen
    1719 BlNÖLk.2 11 (1877) 46
  • [schulstrafen:] hartnäckigte boßheit und wiederspenstigkeit ... werden durch gefängniß oder mit der gänzlichen ausstoßung aus der schule und inschreibung in das schwarze register geahndet
    1755 MGPaed. I 386
  • die mittel, womit man wahren frettern und stimplern ... einhalt thut, sind ... die auftreib- oder scheltung bey offener lade und einschreibung in das schwarze buch ..., bis man kommt, deprecirt und sich abstraffen laͤßt
    1774 Wagner,Civilbeamte II 165
  • ihre schulbücher sollen die schüler reinlich erhalten, ... wer es dem ungeachtet thut, schreibt sich ... in das schwarze buch, das buch der schande genannt, eigenhändig ein
    1781 MGPaed. 30 S. 368
  • es soll ein rothes und schwarzes buch angelegt werden. in das erste werden diejenigen zwangsarbeiter eingetragen, welche sich waͤhrend 6 monaten durch fleiß, ordnungsliebe und wirtschaftlichkeit ausgezeichnet haben ... in das schwarze buch sollen diejenigen eingetragen werden, welche latten-, gefaͤngnißstrafe oder koͤrperliche zuͤchtigung verwirkt haben
    1814 Heyde,PreußPolG. II 247
I 2 f
schwarzes Brett eine Tafel zur Bekanntgabe straffälliger Personen
  • verharret [der gesell] ... in seinem ungehorsam, soll man ihn auf das schwarze brett schreiben
    1702 Kolz,LütjenbHandw. 131
  • [bankerottirer], die ... entwichen sind, [werden] ... mit steck-briefen verfolgt, ... und ihre namen [werden] an der boͤrse auf einem ... schwarzen brette angezeichnet
    1753 HambGSamml. III 316
I 3 als Farbe des (bösen) Zaubers und der Hexerei; schwarze Kunst wie Schwarzkunst; schwarzes Buch nigromantisches Buch
  • von nygromancien / daz man heizzet swarze buch / da man ane findet fluch / vnde beswernisse
    um 1200 HerbortFritzlar,TrojKrieg V. 553
  • den solt man prennen nach werltleichem reht, die mit der swartzen chunst staͤtikleichen vnd offenpaͤrleich vmb gent, alz zaubrer warsager vnd gaukler
    1390 (Hs.) BerthRechtssumme 2360
  • werdit der schacz abir in dessin vorgenanten vir steten fundin mit der swarzcen kunst, so ist her des richis und gerichtes
    Ende 14. Jh. EisenachRB.(Rondi) III 101 § 2
  • die, die das volck maleficos zauberer nennet, vnd die, die sprechen das sie künden die schwartzen kunst oder sunst anndere verbotten kunst, ... die sollen getoͤdt werden
    1436 (ed. 1516) Klagsp.(Brant) 139v
  • [der Hexerei Bezichtigte] lernt die leut, daz sie man verzaubern ... und daz sy ein swartze henne kauffen sollen ... und solten das hertze lebent daraß nemen ... und daz den mönschen zw essen geben
    1485 Byloff,VkStrafpr. 11
  • wehre ihr ... von einer dergleichen hexenpersohn ein schwartzes oehl zugestelt worden, darmit sie ein schwein vmbbringen solle
    1630 Horst,ZauberBibl. III 204
I 4 im Hinblick auf die Herstellung von Textilien; auch als (Qualitäts-)Markierung
  • welches werckh [der Weber] aber buesswerttig gesagt ... wirdt, ... das soll alles alzeit vnuerzontlich geschnidten werden ... vnnd ohn alles schwarze zaichen, dann ein rottes march soll darauf stehen
    1313 Grünberger,PassauZünfte 202
  • het es gheordeneert bi den heere ende bi der wet, dat men van nu voertan negheene lakenen zwaert maken sal dan van witten, blaeu ende van blaeuwen zwaert, ende wie de contrarie dade, dat ware up de boete von L lb. par.
    15. Jh. Kortrijk(Strubbe) 210
  • moͤgn sich die faͤrber, so allain schwartz leinwat vnd dergleichen ferben, ... auff dem land auch wo vnd vnuerirrt erhaltn
    BairLO. 1553 V 2, 8
II dunkel, dunkelfarbig; dunkel aussehend

II 1 von Körperverletzungen: blutunterlaufen
vgl. blau (I)
  • gif dynt sweart sie buton wædum, xxx scætta gebete [wenn die Strieme schwarz ist außerhalb der Kleider, büße er 30 Skätte] 
    602/03 (Hs. um 1125) Liebermann,AgsG. Abt 59
  • send se [Finger] swart, andloftahalf panning wicht goldis [sind sie schwärzlich (infolge einer Quetschung), (so büße man sie) mit zehneinhalb Pfennigen gewogenen Goldes] 
    1327 RüstringerR. 128
  • worde ymande swart, brun, blauwe oder schwulst geslagen oder worde dorch di huyt gekrasset, di sal klagen gode vnd deme richter
    1397/98 BerlinStB.(Hs.) 102r
  • hweer soe twene man iefta iij an man slayth, thet hi falla vp tha eerde ende thet hy thine epen and swarth habbe, soe is thio ii wrwald viij pund [wenn zwei oder drei Männer einen Mann (so) schlagen, dass er auf die Erde fällt und er dann offene Wunden und blutunterlaufene Stellen hat, so ist die (Buße für die) Gewalttat acht Pfund] 
    2. Hälfte 14. Jh. (Hs. 1464) WesterlauwersR. I 480
II 2 von Pest-, Fieberflecken auf der Haut
  • [wann] in einem hauß oder zimmer etliche persohnen ... an schwartzen pedetschen einkommen, [ist] ... gleich, wie mit denen inficirten, durch transferirung in das lazareth, sperrung der zimmer und haͤuser ... zuverfahren
    1679 CAustr. I 527
II 3 von Menschen: dunkelhäutig
  • er fuorte in eime schilte wiz / gemâlet einen swarzen môr
    nach 1281 Konr.v.Würzb.,Troj. V. 32709
  • Mccccxvii da wurden in diesen vnsern landen nach dem deutschen meer gelegen zum ersten mall gesehen, die greulichen vnd schwartzen leute, von der sonnen verbrandt, ... (die menner erneren sich des, das die weiber stelen), die man Tattern gemeinglich vnd in Italia Cianer [nennt]
    1582 A. Krantz, Saxonia (Leipzig 1582) 239v
  • um diese zeit liessen sich in Teutschland erstlich sehen die zigeuner, ein wildes schwarzes und ungestaltes volk
    1668 Fugger,Ehrensp. 436
II 4 von (nicht weiß gesottenen) Münzen: dunkel angelaufen; insb. in Bezug auf Schwarzpfennige und schwarze Tournois 
Sachhinweis: Schrötter,MünzWB. 618
  • swelk man sogedane sattinge ... mit bosin worden oder smeliken worden untogeliken strafende darweder ropt, de schal ... beteren user kumpanie mit eineme swarten vierdinge
    1281 GoslarUB. II 309
  • dat we ... gheven der samnighe to S. neghen morghene eghens ... unde eyne budhen, de leghet an deme kerkhove ... in der stat to O., de ghilt alle jar eyne halve mark swarthes silveres
    1331 StötterlgbUB. 82
  • so suln sie uns zcinsen ... von der huven eine halbe swarcze marg ... unde ein huen unde dri scherf
    1359 HHalberstUB. III 624
  • [Übereignung zweier Häuser:] an eyneme hebben unse heren eynen verdingh swartes gheldes [an Zins], an deme anderen dre swarte schillinge evicliker ghulde
    1403 QuedlinbUB. I 214
  • dar we alle jar ane to tinse hebben einen swarten fernd. uppe sente mertens dach ... to deme feste io der juncvrowen eyne witten schilling
    1426 QuedlinbUB. I 267
  • dat genante closter und de sampnighe to S. alle jar ane hebben twe swarte mark geldes rechtes erve tinses
    1441 OsterwieckStB. 63
  • [muͤnze,] so ietzt zu Salzburg auf schwarze farb und baierische form geschlagen wird
    1459 BairLT. VII 34
  • [uutgevinge der rentmeisterscap] 1 swart stuver den knecht
    15. Jh. BijdrHistGen. 16 (1895) 248
  • welcher paurßman diß vnser gebot ... nit haltn würde, der soll durch sein gerichtsobrigkait ... vmb acht pfenning schwartzer müntz vnser landßwerung ... gestrafft werden
    BairLO. 1553 IV 23, 5, 3
  • auf welche kirchtäg ... taferner khumen, sein schuldig, von yeder ... tafern ain schwarczen petäckhen standtgelt zubezallen
    1574 MittKrain 4 (1891) 35
  • ihr keyserlich mayestat ... zuberichten, das ... dieselb guet alte müntz auß dem land verloren, ... darzwischen die gering bayrisch müntz auch schwartz gelt einkhommen
    KrainLHdf. 1598 Bl. 38v
II 5 von Brot und Mehl: dunkel, mit hohem Anteil an Roggenmehl; tw. auch minderwertig, iU. zu schön (VI 2) und weiß 
  • ein iderman, der do czeche hot mit den becken, magk off den freymargkt frey swarcz rocken brot vnd weis backen
    1377 KrakauZftO. 32
  • daß ... zu den ... frey-maͤrckten die ... feilhabung des weisen und schwarzen brods in der stadt R. ungehindert nochmals paßirt ... werden
    1653 Moser,Reichstage II 473
  • denen weibern von W. ... gibt man die 9 mäßige zeffte gsintwein, auf einer ieden 2 schwarze brot und einen haim- oder zinskäs
    1689 TirolInv. 386
  • daß hiesig muͤhler mit dem malter auf eine fast aͤrgerliche weiß umgehen und denen muͤhlgaͤsten, welche nicht selbst mahlen, an schwarzen liederlichen mehl, wann ihnen auch das beste getraid eingehaͤndigt wird, ... zuruͤckbringen
    1737 KurpfSamml. IV 618
  • wollen wir von euch der abthuung angezogener unzulaͤßigkeiten mit bachung des so ringen, und schlechten, oͤfters recht schwarzen brods bey denen becken, dann auch bey denen muͤhlern gnaͤdigst gewaͤrtigen
    1737 KurpfSamml. IV 618
II 6
von Holz: verfault und dunkel aussehend
  • ist ainem ieden haußgesessen ... frei in dem walt zu nemben alte windfäll und waß schwarz im schrott ist
    2. Hälfte 16. Jh. NÖsterr./ÖW. XI 378
III schwarze Häupter wie Schwarzhäupter 
vgl. rot (IX 2)
  • dyth na folgende ys de gerechticheit offte privileyge efft scrage der erlyken selscop der swarten hofede in R., welcker der selscop gegeuen ys van dem erßamen rade
    1407 RevalStR. II 56
  • so en schal nemant mit der selscop der swarten hovede drinken, dat en sy, dat he moge broder werden yn deme groten gildestoven effte moge up den hoff gan
    1416 Stieda-Mettig 550
  • so sal de olderman den drudden slotel hebben to der kysten, dar de swarten hovede ere klenode ynne hebben
    1416 Stieda-Mettig 554
  • sal nymandes van unsen borgeren yme vastelavende myt den swarten hoveden ere druncke unde selschopp holden umme syn gelt alse eyn broder der swarten hovede, anders dan gastes wyse
    1477 Stieda-Mettig 557
  • ock togen vor dem leczten uttreden beiderley ridderschoppe Rige und Derpte an de sorchfaldicheit tegen dem landesdage, sunderlick der swarthen hovede halven, darvan sick etlicke vorluden laten, wo der swarten hovede wol zo vele als der roden hovede weren
    1526 AktLivlSt. III 584
  • in fastelawendt leth der elterman seine elsten unndt die junge brudersz der schwartzen heubter alle kegen den montach morgen umb klocke achte, wan die schrage soll gelesenn werden, furbadenn
    1576 Stieda-Mettig 625
  • auch so jenniger schipper, so winterlage lege, seine kabelen und siegell uff die cumpanye der schwartzen heupter zu legen begerete, ... soll ehr dem hause die gebuhr davor thuen
    1592 Stieda-Mettig 632
IV schwarzer Mönch/Bruder Dominikaner
vgl. grau (IV)
  • [Testament:] ton swarten monken gheve ik 3 stucke mels
    1415 Bergenfahrer 49
  • to unser leven vrouwen kerken to B., to den swarten monneken, to den grawen monneken darsulves ... geve ik to iisliker stede 6 tunnen thers
    1441 Bergenfahrer 74
  • wo alldar to Revall enn vann denn swartenn proderenn, genomet her M., in godt vorstorven sii, desz dan dusses jegenwardigen bowiszers siner ffruwenn moder negeste erve ist
    1495 LivlUB. II 1 S. 182
  • so gheve ick to den swarten moneken in kloster 5 mc.
    um 1500 LivlUB. II 1 S. 684
  • daß die schwartzen moͤnche denen buͤrgern zuwider
    1729 Staphorst,HambKG. II 1 S. 10
V afries. schwarzer Schwang siehe unter Schwang (I) 
  • schelles om dae sonda ... seka den paeus wollen ende berefoet; soe ne aegh him om dyn swarta sueng nen man ielkers nen hermschere ti scriwane [sollen sie für diese Sünde ... den Papst in wollenem Bußgewand und barfuß besuchen; dann darf niemand anders ihnen wegen dieser niederträchtigen Missetat eine Kirchenstrafe auferlegen] 
    10. Jh.? (Hs. 1464) WesterlauwersR. I 188
  • sa hwersa ma ena monne bitegath thes swarta swanges ieftha there hagosta wapuldepene, ... wili his ia, sa skil hit a iechta beta mith fiftine enzon [wenn man jemand der böswilligen Übergießung mit einer Flüssigkeit oder der schlimmsten Wassertauche beschuldigt, ... so soll der Beklagte, falls er bekennen will, es als geständig mit 15 Unzen büßen] 
    um 1300 RüstringerR. 52
VI schwarzes Wildpret wie Schwarzwild 
  • das hierunter [wortt: jagten] alle jagt, außgenommen des hohen oder rotel willdes begriffen [ist] ... dohingegen, wann das schwartze willdtpret oder die schweinjagt außgeschloßen sein sollen, nicht daß wortt jagten in genere, sondern anstadt dessen ... rehe-, fuchs- und haßenjagt in specie ... gebraucht worden
    1607 ActaBrandenb. II 555
  • erlauben wir, das schwartze wildpraͤtt von st. gallen tag, biß auff der h. drey koͤnig tag inclusive zufaͤllen, sonsten aber dasselbe zu keiner andern zeit deß jahrs zugelassen
    1675 CAustr. I 490
  • derjenige confinierende forst- oder jagd-bediente, welcher ein stück rothes oder schwarzes auch rehe-wildpret angeschossen, so über die jagd-gränze annoch wechselt, [solle] seinen gräntz-nachbarn davon sogleich die anzeige thun
    1753 Machwart,JagdAnsbach 37
VII schwarzer Sack eine Maßeinheit für Kohle
vgl. Sack (I 1)
  • daß ... auff allen unsern bergwercken ... ein gerechter gleichmaͤssiger kohlsack, nämlich die maaß, so man schwartzer sack nennt, welcher sieben schuch lang und vier schuch breit ist, gebraucht werde
    1553 FerdBO. Art. 123
VIII schwarzer Sonntag Sonntag vor Palmsonntag; schwarzer Mittwoch Mittwoch in der Karwoche
  • [der pitantzmaister schol] an dem swartzen svnntag in der vasten visch geben
    1328 OÖUB. V 521
  • die panthätigung aber solle ... am schwarzen mittwoch auf den rathhauß vorbeigehen
    1742 Steiermark/ÖW. VI 253
unter Ausschluss der Schreibform(en):
unter Ausschluss der Schreibform(en):