Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Schwarzhäupter

Schwarzhäupter

, pl., Schwarzenhäupter, pl.

Vereinigung, Bruderschaft, Interessengemeinschaft va. unverheirateter Kaufleute deutscher Herkunft in baltischen Städten, va. Reval, Riga; auch deren Mitglieder; nach dem Vorbild adliger Rittergesellschaften urspr. zum Schutz der Stadt auch militärisch sowie mildtätig ausgerichtet; Bez. iU. zu denroten (IX 2), grauen oder weißen Häuptern (III 2 a) 
Sachhinweis: H. Weiss, Schwarzenhäupter (Hamburg 1974)
  • dyth na folgende ys de gerechticheit offte privileyge efft scrage der erlyken selscop der swarten hofede in R., welcker ... gegeuen ys van dem erßamen rade vnde beleuet van den gemeynen broderen der swartenhofede van den oldesten vnd jungesten tho holdende
    1407 RevalStR. II 56
  • wi laten groten ... de guden luden, und de meinen swarthevede van Nowgarden, enbeden ju unse vruntscop und begeren ju to wetende, dat uns vorkomen is als van dat gut, dat gi bi ju besat und beholden hebben, dat duschen kopluden tobehoret
    1409 LivlUB. I4 Sp. 666
  • hebben de brodere uth deme groten gildestovene unde der swartenhovede ere saken by uns, borghermeisteren unde radtmanne, gesath
    1477 Stieda-Mettig 555
  • hatt ein ehrbarer raht ... consentiret, daß solche confirmation der brůderschafft der schwartzenhaͤubter vnter der stadt insiegel ... außgegeben werden soll
    1564 RevalStR. II 60
  • proponirte herr buͤrgermeister ... im nahmen der eltesten vnd semptlichen compagnie der schwartzenhaͤupter, ... daß das hauß gantz in abgang kehme
    1564 RevalStR. II 57
  • schwarzehaͤupter sind eine gesellschaft von unverheiratheten kaufleuten und kaufgesellen ... in etlichen staͤdten machen sie ein reitende compagnie aus, die ihre officiere hat
    1795 IdLiefl. 214
unter Ausschluss der Schreibform(en):