Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Sedelhof

Sedelhof

, m., Siedelhof, m., n.

ein von Frondiensten und vielen Abgaben befreites Hofgut; oft mit der Gerichtsbarkeit über zugehörige Höfe privilegiert; Sattelhof, Adelssitz
  • dü Cesar dar in lante was / vnter die vrankin unter saz / dü worhter da bi Rine / sedilhove sine
    1077/81 Anno(Bulst) 30,10
  • curiam meam domesticam in D., que vulgari nomine dicitur sethelhof 
    1232 HHildeshUB. II 166
  • videlicet in quatuor curtes, ... que theutonice sedelhove nuncupantur
    1256 Sloet,OorkB. 764
  • promisit idem comes sepedictos ... prepositum et capitulum in propriis ipsorum curiis apud Sindeluingen, que sedelhoue vulgariter nuncupantur, nec per se nec per suos rapina vel incendio seu ullo alio gravamine aliquatenus de cetero molestare
    1260 WirtUB. V 332
  • nemo nobilium virorum debet ibidem habere nisi unam curtem, que dicitur setdilhof 
    1262 DOrdHessenUB. I 139
  • datz geruͤte ein sedelhof: ze sand Martins tult 20 pfunt, 1 svein
    1288 UrbMeinh. 79
  • we Otte hertoghe to Brunswich bekennet ..., dat we ... an negen hoven to N. med twen sedelhoven unde med kothoven, med wesewasse, water, weyde ... nene vogedie, nene vogetbede noch ienegerhande vogedie recht hebbet
    1335 (Abschr. 15. Jh.) GöttingenUB. I 117
  • auch deilent sie [erbin] den sidilhofin, die zu den huben horent, daz man uf iglichem sedilhofe sal finden ein buhus, ein backhus, eine schuren und ein hunthus
    1338 Hessen/GrW. VI 398
  • daz wir ... vorkouft habin den erbarn knechten ... nun hufe artlandes, einen sedelhaf mit den wyden und rorwesin
    1351 ErfurtUB. II 303
  • ein bischof het auch die recht wenne er kunt gen kemps oder sin hunde oder sin valken so sol er do haben sin huntshus und sin sedelhof und sin krutgarten und sol sine pherit stellen in den meigerhof
    1383 Burckhardt,Hofr. 150
  • wer ok, das jenich sedelhoff worde geandert in eynen kothoff [und umgekehrt] ..., nochten scholde eyn jowelk syn geldcyns geven, also dat nu czu dussir czid darup gesat is
    1384 (Abschr.) WalkenriedUB. II 252
  • [Abgabe:] siben pfunt münicher pfening ewigs jaerlichs geltz, aus dem obgenanten vnserm sedelhof gelegen zu P.
    1397 MBoica 21 S. 52
  • noch dessir stad rechte nemmit si kindisteil und besitzcit den sedilhof, diwile si lebit, den si ouch mit buwe behaldin sal vor uffinlichen gebrechin, alz verre si daz vormag
    Ende 14. Jh. EisenachRB.(Rondi) II 8 § 2
  • S. hat czu lehn gnomen ... von unsirm hern B. lantgraven ... eynen sedilhoff 
    um 1400 WeimarRotB. 75
  • [der Landgraf befreit] iren siedelhoib [auf zwölf Jahre], ... also daz denselbin hob und eyn landsiedil, wen sie daruff setzen, alles diensts, bede, schatzunge und allis dinges gantz fry sin sal die vorgerurten zcwelff jar
    1415 Landau,Salgut 138
  • M. czinset vf michael eyn schog gr. ... von czweyen setilhofen, daruff er siczet
    1427 MittOsterland 5 (1862) 70
  • das ich bestanden han in leipgedings recht ... iren sedelhof ... in solicher mass, das wir ... ze zins v. zů gůllt verdienen ... sullen allen drittail
    1447 Indersdorf I 304
  • item de van deme have horen to deme stichte vnde synt des stichtes frye zedellhoue de moten de amptlude besorgen vnde bekostigen, wanner ße de gerichte holden de ersten nacht, myt haueren houwe bere vnde kost
    1500/10 BremGQ.(H.) II 87
  • 1 fastnachthenne von einem sidelhofe und einer hufen landes
    1513 KahlaUB. 79
  • prelatn, auch den vom adl vnd burgerschafft (darein die grossen pfarr, ambt vnd sedlhoͤfe auch gezogen) [ist] bißher gestat worden, jr aigen erpaut oder zehent, gült oder dienstraid ... zůuerkauffen
    BairLO. 1553 III 5 Art. 4 [§ 1]
  • [wir geben] den vom adel und ritterschafft ... die hofmarchsfreyhait und oberkait auf allen ihren landgerichtischen sitzen, sedlhöfen, tafernen
    1557 BairFreibf. 158
  • daß die hofmarchsgerechtigkeit bey einem jeden innhaber vnuerendert bleiben ... dergleichen sol es mit den sitzen, sedlhoͤfen vnd hofbaͤwen ... gehalten werden
    BairLR. 1616 S. 427
  • sedelhof, ... salhof, curtis salica, terra salica, ein gut, darinn nur die manns-personen die erbfolge haben
    1757 Estor,RGel. I 798
  • weil auch ... bey den gefreyten sitzen und sedelhoͤfen die mißbraͤuche einschleichen, und die jurisdictiones darauf weiters, als sich gebuͤhrt, extendirt werden wollen, als solle hinfuͤro auf solchen sitzen und gefreyten sedeln die jurisdiction- und niedergerichtsbarkeit weiter nicht, als so weit der dachtropfen gehet, zugestanden werden
    1774 Wagner,Civilbeamte I 33
  • indeß hat ... zuweilen die benennung einen zufaͤlligen grund. denn sie ruͤhrt bald ... von der abgabe ... her ... oder ... von deren besondern gattung ... oder von der natur des guts, als siedelhoͤfe, sattelguͤter
    1785 Fischer,KamPolR. II 545
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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