Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Servitut

Servitut

, f.

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I Grunddienstbarkeit, Belastung eines Grundstücks mit dem Recht zur beschränkten Nutzung durch den Eigentümer eines anderen (zB. benachbarten) Grundstücks oder eine sonstige Person; insb. bezügl. Wege- und Wasserleitungsrechten, Viehdurchtrieb und Weide; auch das Nutzungsrecht selbst
vgl. Last (II)
  • dat men vijndt een andere maniere van servituten van watere, die geheeten is afdalinge, oft nederval ende nederganc van watere
    1496 CoutBrab. II 1 S. 122
  • de paelders ende erfscheyders van M. hebben dierste kennisse van allen gescillen opstaende tusschen gebueren ter cause van erfsceydinghen, servituyten oft ghemeyne mueren
    1535 CoutMalines 106
  • so begibt sich sunst das je zůzeit ainer gerechtigkait vnd seruitut hat, auff aines andern grund wasser zůschoepffen, vnd waid zůbesuchen, das vich gen trenck zůtreiben, auch kalck zůbrennen oder sandt zegraben
    1544 Perneder,Inst. 32v
  • wiewol einer hat die seruitut einer wasserleytung über einen frembden grundt, so hat er doch sollich wasser ferrer einem andern zuuerlassen nit macht
    1553 Gobler,StatB. 109v
  • dieweil dann solcher aquaeductus auf das unser und on unser vorwissen und willen aufgericht, wir auch weder ime noch dem convent auf solchem freithof weder dise oder andere servitut gestendig, bitten wir underthenig, daß mit dem probst verschafft werde, daß er solchen aquaeductum wider abprech
    1558 AugsbChr. VII 327
  • das durch solches vmbreissen dem jenigen, welcher die seruitut hat, dieselbige nicht geschmelert
    1572 KursächsKonst. II 41
  • also stehet auch keinem kaufer alle realische dienstbarkeit, als weg-, stegrecht, viechtrieb, planabgesuch und dergleichen servituten, so von guet herrüeren ... billich zu
    1573 NÖLTfl. II 1 § 43
  • ob dann gleych der nachbar krachstein, matzloͤcher, oder auch schaͤnck darinn hett, daß doch nicht desto weniger die mauwer dem, so seinen bauw darauff voͤllig ligen hat, zu eygenthumb zuerkennt, vnd was der ander nachbar darinn hat, als ein seruitut vnd dienstbarkeyt sol geachtet werden
    FrankfRef. 1578 VIII 8 § 3
  • [ob] wege, pfaͤde, oder andere ebenmaͤssige servituten durch zufaͤll deß uͤberfluͤssigen wassers ... verfielen [ist an einem andern ort raum dazu zu machen]
    1610 PfalzLR. 469
  • die servitut oder dienstbarkeit: ... eine gerechtigkeit, dadurch etwas entzogen wird der freyheit, die ein herr an seinem gut hat, und wird einer frembden person oder einem andern gut verliehen und dienstbar gemacht
    1753 Oberländer 645
  • servitut (servitus) ist das dingliche recht an einer fremden sache, vermoͤge dessen der eigentuͤmer an derselben entweder etwas leiden muß oder nicht thun darf
    1801 RepRecht VI 144
II
Knechtschaft, Leibeigenschaft, Abhängigkeit
  • daß sie sich selbs solicher tirannischer servitut entschütten und darauff die freihait ... für handt nemen wollten
    1545 AugsbChr. IX 94
  • der hochbeschwerlichen servitut und burden, darinnen wir leider ... 20 jar unter dem gezank der kurfürsten ... gewesen
    1549 Druffel-Brandi I 193
  • dat sie vrij van geboerthe sollen sijn offte tenn minsten vrij gemaect ... ende niet hoffhoerich ... offt mit enige andere diergelijken seruituit offte eigendom beworpen
    1559 KampenStR. I 239
  • alle zur pfleeg R. gehoͤrige leibaigene persohnen ... geben vonn zeith ihrer verheurathung biß zue ihrem todt alle jahr zue bezeugung ihrer servitut eine alte genant leibhuen
    1672 Reyscher,Stat. 202
  • dahero die von einer leibeigenen frau erzeugte kinder auch leibeigen werden, obschon der vatter keiner servitut unterworfen
    Schweser,Serv. 832
III von einem Lehnsmann (I) zu erbringende Dienst- oder Abgabenleistung
  • dat alle stichtsche leenmannen geen dienst ofte servituyt schuldich en zijn dan simpele getrouwicheyt
    1570 UtrechtRBr. II 444
  • wiewol auch er ... mit schatzung, steur, gewerff, reißgelt, faßnachthuͤner, vnnd andere seruituten, wie ein leibeigen mann seinem herren zuleisten schuldig
    1574 Frey,Pract. 120
  • daß deß junkers hauß und hoff zue L. ... ein frey adelich gut und mit keiner gemeiner dienstbarkeit oder servituten ... zu beschweren seye
    1606 SchriesheimW. 216
  • daß ich aus rechtem ehebett ehrlich und recht geboren, und keinem menschen mit leibeigenthum, oder sonst mit servituten und dienstbarkeit verpflichtet [sey]
    1645 Wigand,Denkw. 203
IV Schuldendienst, Zahlungsverpflichtung
  • zu freihunge des zinses und entledigung der servituten der facultet artium
    1532 LeipzUnivUB. 491
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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