Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): 1sinnen

1sinnen

, v.

vgl. gesinnen
zu Sinn

I etw. bitten, erbitten, begehren; jn. ersuchen; insb. bezügl. einer (Neu-)Belehnung
  • of die herre den man scüldeget, dat he sin gut verjaret hebbe an sinnende oder an uttiende, dar mach die man sine unscult vore dun
    1224/35 (Hs. 1369) SspLehnr. Art. 42 § 1
  • [wij] sannen den richter voerscreuen dat hi ons scepenen ... vermaenden des vonnisse dat wij onder hedden
    1386 Nijhoff,Ged. III 121
  • sleit eyn man den anderen dorch nod wille tu dode vnd en der he nicht bi em bliuen dat he em vorgerichte bringe vnd ouer em recht sunne dorch sines liues angeste; komt he sunder den doden vor gerichte vnd bekennet net he des er man ouer em klaget vnd gebidet he sich dar vmme tu rechte; man en sal en den hals nicht vordeilen
    1397/98 BerlinStB.(Hs.) 92v
  • des [lifgedinge] en dorve gi ok or nicht ligen ..., dat ne were denne, dat id ein der vrowen vrunt ... med der vrowen untfangen hedde, unde sunne des to siner unde to der vrowen hand
    2. Hälfte 14. Jh. RichtstLehnr. 25 § 1
  • wirt abir des herren lenrecht gevrist mit orteilen, unde irstirbit deme manne ein gut an, ez si gedinge ader len, des her an den herren sinnet ader sich biut zu behaldene mit rechte, der herre sal im lenrecht thun zu rechte binnen sinen teidingen, alleine sie des herren beschuldegunge unverendet
    14. Jh. (Hs.) Ssp.(Merseburg) Lehnr. 18
  • welche der gute sie von vnser herschafft sollen habin, die wollen wir ön lihen also offte ... sie is gernde adir synnende syn, des en sollen wir ön nicht vorsagen
    1406 JenaStO. 16
  • welche der gůte sie von unser herschafft habin sollen, die wollen wir oͤn lihen, alße ... sie is gernde adir synnende syn
    1406 JenaUB. II 2
  • weret ok, dat ... ein nige here keme ..., an dem scholde unse raht unde unse borgere ... moden, sinnen unde eschen de lyghunge des hoves H. mit alle siner tobehoringe
    1410 WernigerodeUB. 155
  • auf erschienene todes-faͤlle [werden] die lehen bey fuͤrstl. cantzley gemuthet und gesonnen 
    1650 BrschwLO. IV 8 S. 101
  • wenn das fastel-abend-gericht, so acht tage wehret, vom richter gesonnen wird, muß ihm ein viertel weins verehret werden
    1755 UnnaHeimatb. 51
II (von jm.) etw. verlangen, (an jn.) ein Verlangen richten
  • do dit der ghemenen stede sendeboden van en horeden, sunnen se an en, dat se wolden bliven bii en sitten
    1412 HanseRez. VI 57
  • [zug auf die Hussen:] als sie ... auch uns berüfften und an uns sunnen und begerten, darczu hilfflichen und dienstlichen ze sein
    1421 NürnbChr. II 34
  • bogeerden, de sendeboden ze nicht furder baven ere boveel unde recht anlangeden adir van en sunnen 
    1491 HanseRez.3 II 588
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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