Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Sitzer

Sitzer

, m.


I Beisitzer (bei Gericht)
  • houptman vnd allen mannen vnsirs hirren ... siczczern eyns gehegten hofedinges
    1403 Ottmachau (Polen)/ZRG.2 Germ. 57 (1937) 146
  • als dennen auch die erbarn foyth, richter, geswornen, mannen und sitczer uff des bischoffs hofe zu Breslaw vor en in gehegtin dinge bekant und geczeugit habin
    1458 SchlesDorfU. 64
  • wer einen sitzer widertreibet, der hat gefrevelt an sechs mannen statt
    18. Jh. NÖsterr./ÖW. VIII 463
II Beklagter; Angeklagter
  • di onspreker scel zijn riucht sprecka epenbeer, der hi den sitter mey wrwinna wil, dy sitter destolika deertoejenst [der Kläger soll seinen Rechtsanspruch, mit dem er dem Beklagten obsiegen will, öffentlich sprechen (und) der Beklagte (sich) desgleichen dagegen (wehren)] 
    1404 WesterlauwersR. I 598
  • wanneer die sitter syn antwoert op den achtende dach in die burgermeesteren gekeert heeft
    1456 SneekStB. Art. 26
  • allereerst so schel di ryuchter ladia den, den ma onsprect, det is de sitter [zunächst soll der Richter den, welchen man verklagt, das heißt den Beklagten, vorladen] 
    1457 (Hs.) EmsigerR. 236
  • dat riucht is exercicium een, twa, trijra menschena, als: dij riuchter, dij oenspreker ende dij sitter 
    1480/81 JurFris. I 4
III Verwalter, Verweser; Stellvertreter
  • bi H.s gůt des sitters von Pfine
    1288 Konstanz/CorpAltdtOrUrk. II 359
  • disse, die lazen sien genant, dy waren eigen, unde do dy lant ir sizir sazten, do wart den eigen gegeben virley gnade
    Ende 14. Jh. GlWeichb. 369
  • hweerso een man is sitter x jeer enis gueden, haet guede so hit is, so aegh hij foert to sitten
    1480/81 JurFris. II 16
  • sollen die amptluyden vnd richteren geen sitters hebben ... sitters sint hier die gene, die vann den amptluyden beschoent vnde fry geholden werden in heren offte landes densten
    OYLR.1559 S. 199
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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