Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): sömmern

sömmern

, v., sommern, v.


I (Vieh) den Sommer (I) über halten, häufig auf einer Allmende (IV u. IV 2) oder genossenschaftlichen Alm, auch auf eigener Weide oder im Stall; Sömmern der Stoppelfelder Viehtrieb auf die Stoppelfelder im Sommer
  • mag ein ieklicher buman hu̍r ze iar sin winter ros ussront dem tal wider nemen und su̍mmren ze alp und ze grunde, und sol aber enkein somer gůt koͧffen
    1404 InterlakenR. 126
  • das kain vich das im lannd gesumert vnd gewaydent ist, nicht darauß verkawft werd
    1493 TirolHGO.(Schmidt) 126
  • wie vil ainer aufm hof [oder] zueguet vich sümern und halten mag
    Mitte 16. Jh. Tirol/ÖW. V 634
  • wann aber yemandts ... vich auf den ordenlichen vich maͤrckhten ... kaufft vnnd ain zeit im iar auf seinen gründen, albmen vnnd waidnen selbst simmert, moͤsst vnd pessert ... vnnd gemainem nutz zu guetem ... wiederumben verkaufft, das solle für kainen fürkauff gerechnet [werden]
    TirolPolO. 1573 Bl. 20r
  • der sümmerig halben, daß sy die ... allmentsäßen nit wyters uf die allmend tryben, noch daruf sümmeren söllent, dan sy winteren mögent
    1591 KonolfingenLGR. 332
  • was ein herr predicant uff den pfrund guͤteren für viech wintern kan, das darf er uff die allment tryben und allda sümmeren 
    1659 KonolfingenLGR. 158
  • diejenigen, so wider reformation handlen, in dem sy mer roß zu unnützen gewerb haben, dan sy uf ir einigen höüw gewinteren und sümeren mögen
    1665 SaanenLschStat. 358
  • soll auch meniglich verboten seyn, in den befindtlichen geyssweyden weder zu heüwen, noch schaf darin zu sömmeren 
    1725 Niedersimmental 171
  • das soͤmmern oder umackern der stoppelfelder gehet zum nachteile der schafweide nicht an
    1757 Estor,RGel. I 497
  • dasjenige rindviech ... so ein ganze gemeinde zu sommeren und zu älpen aufnemben will
    1781 Tirol/ÖW. IV 146
  • es solle niemand sich understehechen s.h. vich in unser gericht zu triben es zu sumeren, winteren oder kaufen ohne eidliche bulleten oder sanitetsschein
    1791 GraubdnRQ. II 329
  • die in U. gesommerte schaafe, als welche schon am matheus tag nach haus zu kommen pflegen
    1801 Tirol/ÖW. III 234
  • [die Aufteilung der Allmende unter die Gemeindegenossen würde] gewiss einen jeden in den stand setzen, seine kuh entweders selbst bei hause zu sommern oder sommern zu lassen
    1802 SchweizId. VII 982
  • was ein ieder nachbaur ... erwintern mag, dasz sol er auch mögen sömmern, als namlichen die kuohe in den kühalpen, die jungen rosz und das galtvieh in den galtjealpen
    oJ. Graubünden/GrW. V 211
II wie sommerauen 
  • wann ainer somert in den wälden, das sol er auflößen im jahr
    Mitte 16. Jh. Tirol/ÖW. II 171
  • das suͤmern des holtzes auff allen unsern baufoͤrsten ... soll ... gaͤntzlich abgeschafft seyn
    1616 CJVenatorio-Forest. III 100
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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