Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): spitzen

spitzen

, v.


I etw. anspitzen
  • gespitzteu scheidmezzer schuͤln ouch verpoten sin ... bi dem vodern wandel lx pfenningen
    um 1320 RegensbUB. I 721
  • wen man in der stat begreift mit eim gespiczeten swert, der schol ein marck gewen, und daz swert ist verlorn
    um 1330 BrünnRQ. 363
  • noitzoiger ... sal man an vyr phele uf eine frassen bynden mit händen under füssen, und sal dar eynen dorren eichen pfol spitzen, und yen den uff syn herz setzen
    15. Jh. Rau,BeitrFrkf. 197
  • [man soll] verbieten ... lange messer und gespitzte schwerd in braiden schaiden tragen und verborgen wer; bei wem mans begreift, dem soll man durch die hant schlachen
    17./18. Jh. NÖsterr./ÖW. VIII 606
II als Leibesstrafe: die Finger spitzen die vorderen Glieder der (Schwur-)Finger abschlagen
  • W. die finger gespitzet, weil er sich verlauten lassen, es thue kein gut, man schlage dann herren und reuter zu todt
    1527/1755 Wibel,HohenlKirch. IV 1 S. 143
  • [einem wilderer sollen bei Wiederholung] zu erstgesetzter zwifacher gelt- vnnd thurnstraff seiner gebrochnen ... vrphed halber die finger gespitzt werden
    1588 Reyscher,Ges. VI 306
  • ihme [rückfälliger Wilderer] auch wegen begangenen meineyds die finger zu spitzen 
    1614 CJVenatorio-Forest. II 177
  • spitzen ... das ist, die finger einem durch den henker abkuͤrzen lassen
    1741 Frisch II 304
unter Ausschluss der Schreibform(en):
unter Ausschluss der Schreibform(en):