Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Spruchgeld

Spruchgeld

, n.

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I Gerichtsgebühr, Gebühr für einen Spruch (I od. II); auch als Entlohnung für das Gerichtspersonal
  • soͤllen die grichtsessen ... nach verhoͤrung der parthyen das spruchgelt setzen
    1616 WaadtStat. 496
  • spruchgelt: von sprüchen, geltstagen und teilung und derglychen wichtigen langen händlen sol ... nit mehr entricht werden dan dem amptsmann 2 pfundt, dem landtschryber ouch 2 pfundt, den übrigen sprüchern oder verordneten iedem 10 schilling
    1628 InterlakenR. 500
  • was ... under obangeregten schulden bar geliehen und ausgeben gelt lidlohn und spruchgelt betrifft, sol der glaͤubiger umb dieselbigen das ordentliche gantrecht brauchen
    1644 Obersimmenthal 159
  • daß kein hauptmann oder spruch herr daß spruch gelt einnemme
    1706 LBAppenzIR. Art. 152
  • daß hinführo ein jehwesender landschreiber von denen obbemelten urtheil- und spruchgelteren ... nichts, sondern allein seine schreiber-emolument von dem, so in schrifft verfaßet wird, zu beziehen haben solle
    1741 BernRQ. II 8 S. 214
  • wenn der schultz mit den rathleuten zu gerichte sitzet, klage und antwort verabscheidet, alßdenn wer mit unrecht befunden wird, der soll ablegen 18 gl. spruch-geld, davon dem schultzen die helffte und den rathleuten die andere helffte zukommt
    1770 (Hs.) ZMarienwerder 49 (1911) 63
  • spruchgeld idem quod sprechgeld
    1784 Scherz-Oberlin 1545
  • die schoͤffen [erhielten] ... fuͤr den spruch in geringen sachen das spruchgeld 
    1793 Lang,Steuerverf. 178
  • [Einnahmen des Amtes S.:] 14 fl. ... schutz- und spruchgeld 
    1803 MainfrJb. 13 (1961) 174
II Gebühr für die Erteilung eines Schöffenspruchs (im Wege der Aktenversendung)
  • so ist er ime nicht allein sulch zuerkante buß ... pflichtig zu geben, sunder er muß ime auch ... alle gerichtskost ... und darzu das spruchgelt und botenloen, das rechten uber felt zu holen ... widerkeren
    vor 1524 LeipzigSchSpr. 188
III Entlohnung für eine Rechtsvertretung vor Gericht
  • wöllicher mit synem sächer in ein spruch gaht, ime aber das, was er versprochen zegeben, nit ußrichtet, sunder uf spruchgelt klagen laßt, [verzücht] für das erste 3 ℔
    1629 KonolfingenLGR. 423
unter Ausschluss der Schreibform(en):