Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Stadtgebrauch

Stadtgebrauch

, m.

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(oft aufgeschriebenes) städt. Gewohnheitsrecht; Rechtsübung, rechtliches Herkommen einer Stadt (III) 
  • vertzaichnung ettlicher artigkhl, was ainem yedem bürgermaister vnnd richter ex officio dem statt[g]ebrauch hie zu B. gemäs ... gebuerdt
    1543 BeitrSteirG. 17 (1880) 101
  • 5 sch. 15 gl. der bürgermeister B., als er zuwider dem verordneten stadtgebrauch weyne unter einem ausgesteckten zeichen verkaufft
    1553/54 G. Schlegel, Weissenseer Pitaval (Weißensee 2000) 56
  • [burgermeisters eidt:] dieser stadt ... alten wolhergeprachten stadtgeprauch, gewonheit, frei und gerechtigkeitt verwalten, und derselben keins ... abkurzen oder krencken
    um 1560 SchwerinStB. 221
  • wann aber die renthener ihre hauptstuͤhle liquidirt haben, so soll ihnen alsobald ... zu ihren renthen verholfen ... werden, damit nicht noͤthig ... zu warten auf die weitlaͤuftigen disputationes der andern glaͤubigern, so etwan den renthenern nach stadt-gebrauch nachgehen
    1577/83 LünebRef. 669
  • statt gebrauch zu S.N. ungefahrlich denn 3 oder 4 tag inn der pallmwochenn, das die baumeister der statt S.N. ire rechnung thun von der statt wegen
    1592/1605 SAvoldStR. 77
  • daß man sich der haupt-summa halber zu befahren hatte, die sollen die kasten-herren mit vorwissen eines hochweisen raths durch die vorstehere innerhalb drey vierzehn tagen nach stadts gebrauch aufbieten und folgends verkauffen
    1599 RevalStR. I 344
  • mitburgere ... sich bey vns beschwert, welcher gestalt [Verwandte] lehnguͤtere jegen vndencklichen stadtgebrauch und herkommen allein zu sich [ziehen]
    1630 Seibertz,WestfStat. 354
  • alß hat e.e. rath denselben statgebrauch wider vor die hand genommen, geleutert und geschlossen
    1650 NördlingenStat. 219
  • daß die ad protocollum vernommene zeugen theils ohnbeeidet deponiret, theils gegentheil dabey nicht gehoͤret worden, so muß doch judex ob insignem, quam habet fidem ... wenigstens so viel fidem als ein anderer omni exceptione major testis haben ..., welches auch von denen personen, die in gleichen umstaͤnden versiren, und folglich den zu beweisenden stadt-gebrauch aus eigener erfahrung am besten wissen, gelten muß
    1769 Cramer,Neb. 92 S. 131
  • die leichen-ceremonien bey einem verstorbenen meister, dessen frau oder kindes betreffend, bleibt es bey dem allgemeinen stadt-gebrauch und eingefuͤhrten gewohnheit
    1775 NCCPruss. V 3, 1 Sp. 58
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