Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Station
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Stater
(Statiehof)
1stätig
Station
, f., Statie, f.
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österr. auch Statze
I
von einem Wanderkrämer oder Stationierer (I) aufgeschlagener (Verkaufs-, Präsentations-)Stand
vgl.
Stand (XXIV),
Stationer
- dâfür man herwider nam / ûz statzen und ûz krâm / manic rîch kleinât1. Viertel 14. Jh. ÖRChr. II Vers 73092
- uns haben unser burger zu Triest anpracht, wie vil frombds ol und wein daselbshin gen Triest uber mer pracht und da in den statzen verkaufft werde, dadurch sy irer pawwein und oll nit anwerden mugen und des zu grossen schaden ... komen1478 MHabsb. I 2 S. 941
- nachdem auch durch menge der stationierer unsere armenleute bisher merglich beschwert worden sein, [soll] hinfür allein den nachgemelten ... in den kirchen station zuhalten ... vergönnet [sein]BadLO. 1495 § 30Faksimile (ca. 68 KB)
- das du in vnnserm ambt keynenn frembden betler, ... desgleychenn stationyrer, oder die mit heylthum furenn umbgeen, der sey was ordens oder geschlechts er woll, zubettlenn oder station zuhaltenn zulassest1524 HessSamml. I 48Faksimile (ca. 320 KB)
II
Beherbergung und Bewirtung; die standesgemäße Station des Königs samt Hofgesinde bei seinem Besuch ist Dienstpflicht der Stadt (III)
vgl.
Statiehof
- das ein igliche grosse stat unserm hern konige bauwe einen hoff zcu seinem lager, so her in das land queme czu seiner statio, wo iglicher stat das bequeme und eben ist, und wenne der herre konig widder weg czewt, das dy stat den hoff widder ynneme und sust das nymand sal ynnehalden1454 AktStPr. IV 414
- allergnedigster konig, von sulcher begnadung wegen so wellen wir ewer k.g. vorphlicht sein, vier tage und vier nacht stacie zcu geben und dovon dinst beweisin noch lawtt unser privilegien1454 AktStPr. IV 417
- de stede syn gemeynlik overeyngekomen, dat se de stacie dem heren koninge by und up de gebrakenen vorborge buwen und eynen hoff, dar de konyng syne stacie holden sal, maken willen1454 AktStPr. IV 423
- ein studiosus, wenn er als hauslehrer neben der freien station nur 20 thlr. als jährliches salarium empfinge1740 Nyström,Schul. 117
III
Mautstelle, Zollstelle
bdv.:
Mauthaus
- auf allen uͤbrigen annotirten stationen aber sollen die fuhr-leute allein die von ihnen allemal zu tragen habenden ... pferd-maͤuthen zu bezahlen ... haben1731 CAustr. IV 739Faksimile - in Google Books
- das passage mautpatent schreibet vor, wienach ... von allen, welche mit der post oder anderen gedungenen leichten fuhren ... einen wegschranken auf dem lande paßiren ... ein gewisses passagegeld [entrichtet werden muss], und zwar uͤberall zwei groschen von iedem pferde, gegen eines gedruckten passierzettels, welches bei der darauf folgenden wegmauthstazion nur vorzuzeigen, in ermangelung dessen aber, obschon in vorheriger stazion bezahlet worden waͤre, alda doppeltes passagegeld ... zu bezahlen ist1760 SammlKKGes. I 25Faksimile - digitalisiert im Rahmen von ALEX - Historische Rechts- und Gesetzestexte Online
- als viel naͤmlich die ab den betrettenen stationen schuldige transito-mauth abwirft1787 KurpfSamml. III 502Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- wird aber letztgedachte stazion nicht betreten, so hat die abgabe der bolleten bei dem naͤchsten amte zu geschehen1794 Kropatschek,KKGes. IV 256Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
IV
Poststation, Posthaus
vgl.
Stafette
- eine extra-post [soll] auf jeder station nach ihrer ankunft nicht laͤnger als hoͤchstens eine stunde, ein courir nur eine halbe stunde, eine estafette aber nicht uͤber eine viertel-stunde aufgehalten [werden]1755 NCCPruss. I 825Faksimile - digitalisiert von der Staatsbibliothek zu Berlin
- ein postmeister ist: welchem die farende und reitende post einer gewissen station vom oberpostamte oder landesherrn anvertrauet ist1757 Estor,RGel. I 861Faksimile (ca. 168 KB)
- courier und extra-post-chaisen, welche jeder postmeister und posthalter in einer gewissen anzahl nach proportion der station zu halten hat1765 CAug. Forts. I 1 Sp. 1821Faksimile - in Google Books
V
eine Naturalabgabe; auch: Ort und Zeit der Ablieferung
- [der scheinke] sall gain zu den stacien da man wyn vntfeit vnd sal den smacken abe er behegelich sy. ist er behegelich so sal er den wyn messen als vurgeschrieben stait15. Jh. (Hs.) TrierArch. 1 (1898) 41Faksimile - digitalisiert im Rahmen von dilibri Rheinland-Pfalz (www.dilibri.de)
- anbelangend die moderation ... in der station: ... da ... bemeldte station als das einzige ordinaire mittel und revenuͤe ist, so der crohne von dem lande einkommt, so ... wird sie [ritterschafft und adel] auch daraus befinden, welche difficultaͤten i.k.m. im wege liegen, um darein nicht willigen zu moͤgen1650 SammlLivlLR. II 234Faksimile - in Google Books
- schaden meiner anhero gebrachten reuter und pferden ... wegen einführung der kgl. station an korn und heu1656 MittLivl. 16 (1896) 581
- [Übschr.:] die baur-zinse mit kgl. station und reuterverpflegung importirt nach dem neuen wackenbuch1688 AbhStaatswStraßb. VII 245
- mus gefraget werden, wie sie [bauren] ihre gerechtigkeit gegeben, item die königl. station und reuter verpflägungEnde 17. Jh. ArchLivl.2 1 (1861) 316
- station, die: ist die naturallieferung der lieflaͤndischen (nicht der ehstlaͤndischen) landguͤter an die krone, z.B. stations-korn, stations-heu1795 IdLiefl. 227Faksimile - digitalisiert von der SLUB Dresden
VI
feierliche Prozession, Bittgang; auch der anschließende Gottesdienst
- XXXVI brod, ... de he unsen herren also delen schal, de to der benomden stacien synt ... wanne ok der heren jennich dar nicht enis in der stacien, so schal de kelner dar tovoren eyn brod aff hebben1412 HildeshUB. III 734Faksimile - digitalisiert von der ULB Düsseldorf
- scholen vnde willen wi ... vp alle vridaghe ene stacie holden mit deme holte des hilghen in de kerken to ghande vnde dat vormiddelst enen vnser broder in der stacien to holdene1432 LübUB. VII 471Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- sall men up sunte clemensdagh singen eine missen ... und ein jelick broeder eder suster, de toe hues is, sall offeren, als men de statie hold, als zede und gewohnte is in allen broederschoppen1495 OstfriesUB. II 434Faksimile - digitalisiert in Kooperation mit der Universitätsbibliothek Heidelberg