Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Statut

Statut

, n.

auch lat. flektiert
von einem hierzu berechtigten Herrschaftsträger schriftlich fixiertes Regelwerk (iU. zum Gewohnheitsrecht, Ius commune und überpositiven Recht), insb. Stadtstatut; auch als Satzung (I); auch allg.: Verordnung, Gesetz; auch die einzelne Regelung darin
  • dyese statuͤta sal man ewiglichen halten
    13./14. Jh. Kohler-Koehne,Worms 33
  • om alle discorde ende twist ... te satene ende in goeden pointe te settene, ... hebben wy een ordinance ende statuyt gemaict
    1326 BelgMus. 2 (1838) 169
  • ir herren von dem rat ze Spire, wir fragen iuch ... ob man dehein satzung, statuͤt, wandelung an den gerihten und zuͤmften muge gemachen wider unsern willen
    1340/47 GrW. IV 647
  • dese statute zalmen verniewen ende ute gheven ... tallen tiden als die boerghers van C. vorscreven begheren zullen
    1361 Gent/QStädteForsch. IV 230
  • die vrouwen namen sullen sijn in deese statuten in alsulcker manijren als die mannen zijn, beheltelijck des als die vrouwen namen huere beteringhe voer huere doen mach, es zij van goeder namen
    1366? CartSTrond II 6
  • hier beghinnen die statuten fan Boelswerde deckenye
    1404 Richth. 482
  • we darto vorramet wert, de scal dat doon, unde de scullet sweren desse statute to holdene; unde de oldermans des copmans unde der ammete scullet ock sweren desse statute to holdende, wen se koren sint
    1428 BremRQ. 184
  • dat een statuyt is een recht van den menschen geset oft gemaict, oft een disposicie, dairuuyt dat recht geproduceert wort
    1496 CoutBrab. II 2 S. 288
  • het zijn drijerhande specien van statuten. ennige statuten zijn consonant ende conform metten gemeynen rechten, ende begrijpen tselve dat gemeyn recht is, ende die statuyten zijn deugdelijc ende van weerden. andere statuten zijn besijden gemeyn recht, dwelc te verstaen is, als bij den statute gedisponeert wort, dat men niet en vijndt bij den gemeynen rechte, noch mede, noch tegengeset noch gemaict, ende van desen manieren is den meesten deel van den statuyten. andere statuyten zijn tegen gemeyn recht, dwelc te verstaen is, als bij den statuyte iet gedisponeert is, dairaf dat gemeyn recht die contrarie disponeert
    1496 CoutBrab. II 2 S. 288
  • nachdem der ... bischof zu Bamberg ... unndter anndern vil stattlichen und tapffern stattuten und gesetzen ... ain statut der gaystlichen hochzeyt halb gesetzt und aussgeen lassen hat
    15. Jh. NürnbPolO. 84
  • dat de verweerere ghepungniert zy naer de voorme van rechte of van der kuere ende statuuten daerup gheordonneert
    1515/16 Wielant,InstrCrim. 154
  • in ligenden guͤtern sol diß statutt nit ee für gan, dann so die vertigung beschehen ist
    1520 FreiburgStR. II 4, 8
  • [ick, borgermester, swere, dat ick will] der ghemenen stadt lofflyke vrygheyde, olde vnde gude herkamene gewonte, statute, settinge, ordineringe vnde gerechticheyt ... nach mynem besten ... hanthauen
    vor 1529 LangenbeckGl.(Eichler) A 2 Cod. B
  • so aber yemandt freuell ... wider offenn außgetruckt vnwiderspruchlich geschriebne recht, löblich statut, rechtmessige gewonheiten
    1530 Schenck,GerichtsO.(Günther) 31
  • in den freybergischen statrechten vnd statuten ... sein vnder andern nachuolgende satzung
    1544 Perneder,Inst. 55r
  • die beisitzer des cammergerichts sollen ... auff des reichß gemeine recht, abschied, ... erbare laͤndische ordnungen, statuten, vnd redliche erbare gewonheiten ... vrtheil fassen vnd außsprechen
    RKGO. 1555 I 13 § 1
  • seyen die testierer von dem statut abgewichen, haben nicht woͤllen, das man nach dem stattrecht, sonder nach jrem testamentlichen sondern gesatzen ... zů der erbschafft kommen
    1574 Frey,Pract. 685
  • B., coloniensis pastor ... zeucht vil aus der hilligen schrift, uis den keiserlichn rechten, uis den statuten und richzabschiden an, das die auspursche confession nit zugelaissen
    1582 BuchWeinsberg III 141
  • da sie sich auch in allweg iren statuten gemeß erzaigen, vnnd die jhenigen, so vnfleyß vnnd boßhayt halben, auch wider die statuten, sträfflich befunden, mit kheinem zorn oder vnbeschaydenhayt, boldernn, sonder gepürlich vnnd beschaydenlich mit glimpfigen wortten [ermahnen]
    1595 WürtVjh.2 19 (1910) 370
  • welcher oder welche sollich statut überfüere und ungehorsam erschine, derselbige würdt hart darumb gestrafft
    1617 SaulgauStat. 116
  • [wir haben] diß statutum der contribution und steur-außstands halber gemacht [und] vermahnen ... die loͤbl. getreue staͤnd hiemit gnaͤdigist, daß diesem statuto hinfuͤro jederzeit unverbruͤchig nachgelebt ... werden
    1629 CAustr. I 746
  • statuten und policeien
    1727 PreßbZftUrk. 329
  • [ruͤgegericht, das handwerker,] welche wider die statuten handeln, bestrafet
    1762 Wiesand 917
  • neue statuta und landsordnungen werden auch nicht leicht ohne gutachtlicher beyziehung der landschaft gemacht
    1770 Kreittmayr,StaatsR. 428
  • ethische gesetze [können] ... nicht als bloß von dem willen dieses obern ursprünglich ausgehend (als statute, die etwa, ohne daß sein befehl vorher ergangen, nicht verbindend sein würden) gedacht werden
    1793 Kant,GesSchr. VI 99
  • besondre provinzialverordnungen und statuten einzelner gemeinheiten und gesellschaften erhalten nur durch die landesherrliche bestätigung die kraft der gesetze
    1794 PreußALR. Einl. § 2
  • wegen des pflasters auf den straßen ... findet man hie und da in den statuten einzelner staͤdte zweckmaͤßige polizeyliche verordnungen
    1803 RepRecht XI 316
unter Ausschluss der Schreibform(en):
unter Ausschluss der Schreibform(en):