Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Stirnenstößel

Stirnenstößel

, m., f.

formenreich
wie Stirnenstößer 
  • hand och raͤt, zunftmaister, und gemaind gesetz, daz alle stirnen stoͤsel, si sigent frowen oder man, die nit burger sint, burgrech[t] enphahen
    1380 RavensburgStR. 190
  • das die stirnellstößel nit mer in iro gebiet gen und bettlen süllent gan
    1430 SchweizId. XI 1656
  • landstricher und stirnenstöffel [!] sind tag und nacht vol: das tuond si armen lüten abstraiffen, mit hinken, biegen und graiffen, das si vor den lüten tuond. wenn si über land gand zuo den ainfaltigen lüten
    1. Hälfte 15. Jh. Netz V. 6356
  • von der giller, der stirnstoͤssel wegen, die unrecht betten fuͤrent, die mag der vogt strafen nach iren schuͤlden one gerichte oder mit gerichte
    1465 BaselRQ. I 1 S. 189
  • von kilchen botten oder samlern: ... in dryefoͤrmiger belonung nemend sich botten der ding an: ettlich werden bestelt also, das sy der kilchen ein teil des gesamelten gůtz oder ein bestimpt summ in kouffs wys geben soͤllen, das uͤbrig solichen stirnenstoͤsseln zebliben
    1493 Riederer 102r
  • dass man allenthalben soͤlte verschaffen, dass man der stuͤrnenstoͤsslen, lantstricheren, gutzleren, eierpfaffen, zigineren, der schweisenden reisknechten und ouch der curtisanen abkaͤme
    vor 1547 BernChr.(Anshelm) IV 271
  • als die gantze eydgnoschafft voll starcker muͤssiggehnder baͤttler, landstrichling, vnd froͤmbder stirnstoͤsseln worden, mit deren můtwilligem bettel, rauben, staͤlen vnd fraͤflen thaten menigklich vbel beschwerdt ... ward
    1606 Stumpf,SchweizChr. 769a
  • [dass die Pfleger unpresthaffte leüth] abweisen, darmit man auch der frömden landtstreichern und stirnenstosßeln desto füglicher abkommen und sie sich ... nit also beharrlich umb unser statt aufhalten thüen
    1673 SGallenStB. II 412