Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): stopfen

stopfen

, v., stoppen, v.


I etw. verfüllen, verstopfen, vollstopfen; abdichten, durch Füllen ausbessern; auch: verschließen, einfrieden
  • dese slusen ... si souden se stoppen ter dorder vloet
    1289 Bergh II 302
  • sa ma enen legersforda scol makia bi tha hemes werue, sa achen thet liud haa iefta korn (to) nimen ande then quada wey, ... thermithe to stoppian [wenn man einen Dammweg bei einer Wohnwarf wiederherstellen soll, so darf das Volk ... Heu oder Korn nehmen und damit den schadhaften Weg ausbessern] 
    1. Hälfte 15. Jh. FivelgoR. 162
  • twen leydeckere de kerke to stoppen, gegeuen vij ß
    um 1450 Fahne,Dortm. IV 300
  • dat nyemant voirtan binnen der stede vryheit mit genen riede noch weeckdack en deck, noch en stop 
    1457 Fruin,Dordrecht I 310
  • daß ein mann ... gefangen, und dem sein mundt gestopft wuͤrde, daß er nicht ... kreischen moͤgt
    1505 Scotti,Trier I 509
  • [alle nachparnn sollen] die bach eylants mit mist ... kleusten und stopfenn, damit dieselbig als baldt ... zum feuer zue möge gewiesen werdenn
    1562 RheingauLändlRQ. 75
  • seindt dieselbe [inwohner] schuldig, den kirchhoff zu gemeltem F. zu stopfen, weilen der kirchhoff geweyhet erdt ist
    1696 LuxembW.(Majerus) I 529
II anhalten, beenden; verhindern, beeinträchtigen; jm. etw. verweigern, vorenthalten
  • wo eyn bescheiden man komet in schult abe in vnwat widder synen willen, de hait laubbe ... mit der kinde wissende des erbes, damidde dy kint geerbedet sint, also wil czo vorkeuffene, dat he syne noit mit stoppede 
    um 1350 KlKaiserr.(Hs. Corvey) II 12
  • S. hat den rat vorklait geyn R. dem haubtmanne, wie daz em der rat syn recht stappete und en irer 4 ade[r] 5 ym rate mit rede oberfielen, daz er nicht wuste, weme e solde entwerten
    1439 FreibergStB. 331
  • hondertdusent aldschilden ... tot behoeff onss genedigen heren van G. kommer mede toe stoppen ende renten mede toe loessen
    1454 Nijhoff,Ged. IV 271
  • so G. sich geborlich hilde keyn seynem weybe und seyn weip wolde eynen eygin willen keygen ym vornemen und sagin, her hilde sich nicht geburlich, dodurch sy ym das gelt, das uff dy tageczeit solde beczalt werde, vormeinte zcu stoppen 
    1471 FreibergGB. 397
  • wolten wir den schos dem rathe ungern stöppen noch hindern in der weyse, als der rath den geschos von uns begert hat
    1475 Spittendorff 72
  • und dan die fehde stoppen mit eim emer wins und broit
    1504 Werveke,LuxembKulturg. I 77
  • nachdem er nochmals nach getaner gewer und des genanten H.K. antwort sich etzlicher gezeugen berumpt und vermeint, damit dem genanten H.K. die entledigung seiner unschult zu stopfen, und hat derselbigen gezeugen zu seiner angestalten clag vor getaner gewer nie gedacht: so muß er sulchs mit wett und mit puß abstellen
    vor 1524 LeipzigSchSpr. 223
  • szo kan man ihme ... die brauerinnung beneben andern zcu gebrauchen im rechten nicht weigern noch stopfen 
    1. Hälfte 16. Jh. MagdebSchSpr.(Friese) 222
  • jnsonderheit aber muß ... auff die tagloͤhner vnd dienstboten genawes auffsehen gefuͤhret werden, daß sie bey billigen lohn vnd fleissiger arbeit bleiben, denn ohne dieselben werden alle andere handthierungen vnd haußhaltungen gestopffet und gehindert
    Seckendorff,Fürstenstaat (1656) 99
  • daher rufen die arbeitsleute: stopp, stopp! haltet die winde oder das seil, fest
    1770 BremWB. IV 1049
  • [muͤller begehen ein verbrechen,] wenn sie ... benachbarten muͤhlen zum schaden das wasser stopfen 
    1804 Krünitz,Enzykl. 96 S. 598
III stampfen, klopfen
  • die uff dem L. soͤllen och den wechtern uff der brugken, wann sy stopfen, angennds entsprechen mit dem hornn
    Anf. 16. Jh. LuzernSTQ. IV 178
  • der statt wächter, ... söndt schwören, alle nacht uff die wacht zegandt ... unnd alle stunden zu melden mit dem rüeffen unnd mit dem stopffen uff der gaßen in der statt
    1593 LuzernSTQ. IV 376
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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