Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Stoppel

Stoppel

, f., m., n., Stopfel, f., m., n., Stupfel, f.

schweiz. auch Stroffel 
auf dem Feld stehengebliebenes unteres Ende eines Halms; auch: abgeschnittener Strohhalm; insb. im Pl. auch: Stoppelfeld; va. in Zsh. mit dem Recht zur Nachlese oder Viehweide
bdv.: Stoppelgras
vgl. Stroh (I)
  • hat auch ein herre lassen sewen dez kindez land, ere ez sich bejeret, der herre behelt dy sat und nicht dy stupfelen noch dy winstebe
    1357/87 MeißenRB.(Oppitz) II 5 Dist. 3
  • hat eyner lassin besewin des kindis lant, ehir sich ez bejerit, der herre beheldit ... di stupphiln 
    Ende 14. Jh. EisenachRB.(Rondi) III 48
  • bejarten sich die kindere ... zu der zit da man mit sicheln an daz corn treten sal, der vormunde behelt die frucht, ader sine erben, unde die mundelin die stoppiln, ader die wynstocke
    Ende 14. Jh. GlWeichb. 304
  • lest ein herr laßen seen eines kindes landt, ehe es sich beiaret, der herr behalt die saet, vnd nicht die stuppel 
    1408 (ed. 1574) Ekhardi,MagdebR. IX 21, 12
  • offt dar ene bevunden wort, de up den stoppel hodde offt tudderede offte sine beste injachte, dat wer up roggen, gerst und hoy lande, er dat gemeyt ys, dar na schal syn broke wessen v ß
    um 1480 MeppenUB. 315
  • ku unnd vihe ..., so sie es in die stupffeln treiben, zupfennden
    1490 RheingauLändlRQ. 244
  • ghyen herde en sall onnyge verckenn koe noch schaepe vp den stoppellenn hoedenn buyten oirloff der burgermeystere
    1518 DuisburgStR. IX 16
  • das loß geschwetz vnd alles was vor und on got wirt gthon oder geredt, vnd ja nit in vnd durch seinen heyligen geyst in vns geredt vnd volbracht, das ist sünd, stro, stopfel, hew zum feur verordnet
    1541 Franck,Sprw. I 114v
  • wänn die guͤter umb dasselb wäldli zu stroffel und brach legint
    1559 ZürichOffn. I 295
  • mit dem vich ... in die stupfeln und äcker gefahren
    1571 WürtLändlRQ. II 114
  • niemand soll vieh im stoppel weiden ... biß das ganze feld geräumet, wer da hüttet, derselbe verbüßet eine mark
    1588 ZMarienwerder 49 (1911) 42
  • is jdt oͤuerst ein wanderende, vnde wechfarende man, vnde gyfft sinem perde, eine gerue effte eine nege, edder leth syn perdt byten vp deme stoppel, dar wert he neen ranßman, edder deeff voͤr
    JütLow. 1590 III 47 § 2
  • ghein man en sal in die stoppelen hueden in den aoust, der daerin niet en gehoert
    16. Jh. PublLimb. 16 (1879) 202
  • keiner schall sin perdde, vehe eder schwinn op de stopell tho schlan, ehr de leste garff darvan aff iß, by brock 1 halff thonn bher
    1669 SchleswDorfO. 400
  • so ein frembder auf unser stuppeln mit verlaub eines eigersmannes tüdern wollte, ehe wir alle einschlagen, so soll das vieh geschüttet und schüttgeld dafür gegeben werden, aber der eigersmann, der es ihnen verlaubet, soll für eine halbe tonne bier ausgepfandet werden
    1727 SchleswDorfO. 720
  • keins solle auf des anderen gut stupffel rechen bey buß 5 ß
    1730 MainfrJb. 14 (1962) 270
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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