Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): tadelhaftig

tadelhaftig

, adj.


I wie tadelhaft (I); tadelhaftiges Vieh körperlich beeinträchtigtes, krankes, auch: verendetes Vieh
  • wer ein guet hin geit an tadel vnnd für gewiss vnnd vindet ener ain tadl hin nach daran, er mues jm seinenn schadnn abtuen, red er aber bey seinem aid das er des nicht gewesst hab zu der zeitt da er jm das guet gab, des sol er geniessenn, es mög dann ener pringnn mit tzwain das er es wol gewisst hab daz es tadlhäfftig gewesnn sey
    vor 1328 (Hs. 1473) Ruprecht 327
  • spricht ainer den andern an, er hab im ein ros ze kauffen geben an allen tadel und daz sey [danach] tadelhaeftich 
    1346 BairLR.(Schlosser/Schwab) Art. 244
  • daz er eyn beynbruchig tadelhafftig swynn wedder des hantwergks ordenunge unde gesetcze ... geslachtet haben solle
    1474 PössneckSchSpr. I 203
  • alles tadelhaftigs viech noch ander unsauber ding ... sol niemands auf der gassen ligen lassen
    1512 NÖsterr./ÖW. VIII 132
  • sol ain jeder waß gald viech ist, fur den gmainen hüertten schlagen ... außgenomen waß tadtelhafftig ist
    1561 RQbayerSchwaben IV 24
  • das ein brieff nit durchauß tadelhafftig sey von eines articuls wegen
    1566 Pegius,CodJust. 184v
  • damit ... kein vnrein ... tadelhafftiges ... viehe, das zu schlachten vndienstlich, geschlachtet werde
    1591 CCMarch. V 2 Sp. 586
  • wenn aber ein stück [der Töpferware] darunter wehre, dass nicht geflossen oder sonsten tadelhafftig und böse sein möchte, sollen sie vor jedesstück sechsszehn pfennige zur straffe geben
    1660 Sax,HausindThür. III 142
II
bemakelt, unehrlich, in der Ehre herabgesetzt
  • daz ir vater scheffers art sy unde daz ym ... daz hantwergk ... gewegert sy unde daz ir vater von der zcyt als eyn tadelhafftiger man des hantwergks ussen der ynnunge hat mussen bliebin
    1474 PössneckSchSpr. I 193
  • sollen von den meisters ... keine unteudtsche, die leibeigen oder sonsten tadelhafftiges herkommens sind, vor jungen oder gesellen aufgenommen ... werden
    1562 Stieda-Mettig 384
  • die universal-fideicommiss geschehen in testamenten ... doch mit dem vertreulichen auflag, das er [gescheftinger] dasselb einem anderm so etwo noch unvogtbar oder ausser lants oder derzeit dadlhaftig restituiern und uberantworten wölle
    1573 NÖLTfl. III 52 § 2
  • da ... derjenige, deme die erbschaft entlichen vermaint wierdet, zur zeit noch unvogtbar, tadlhaftig ... oder anderen ursachen nit gleich ... dennen güetern nuzlichen selbst vor sein khann
    1599 NÖLREntw. III 21 § 1
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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